Arte Volume 1 (DVD)
 
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Arte Volume 1

Filmkritikvon Christel Scheja

 

Seit einiger Zeit steigt scheint auch Polyband stärker in den Markt für Animes einsteigen zu wollen, da das Interesse ungebrochen ist. Dabei greifen sie auf immer neueres Material zurück. So erscheint jetzt mit Arte eine Serie, die gerade eben erst auch als Manga erschienen ist und vielleicht schon ihre Fans gefunden hat. Das erste Volume von drei umfasst die ersten vier Episoden der insgesamt 12-teiligen Fernsehserie. An Extras findet sich ein exklusives Karten-Set. Ein Booklet und Trailer machen auf andere Animes von Polyband aufmerksam.

 

Florenz ist im 16. Jahrhundert ein Paradies für Künstler. Die Werkstätten der Maler und Bildhauer reihen sich aneinander, auch Aufträge gibt es durch Adel und Klerus mehr als genug. Doch eines ist bisher unerhört: Frauen, so talentiert sie auch sein mögen, haben in der Welt der Kunst nichts zu suchen.

Das will die eigensinnige Arte ändern. Sie stammt aus gutem Hause, aber sie will nicht den Weg gehen, den ihr ihre verwitwete Mutter vorherbestimmt hat. So bricht sie mit allen Konventionen und sucht aktiv nach einem Lehrmeister. Den finden sie schließlich in dem mürrischen Leo, der bereit ist, ihr eine Chance zu geben.

 

Ob und wie weit die Serie wirklich emanzipatorische Züge hat, wird sich noch erweisen, denn auch hier spielt nach und nach wieder eine Liebesgeschichte hinein. Das ist wohl auch dem Alter der Heldin und dem Geschmack der Zuschauer geschuldet.

Aber immerhin bemüht sich die Serie zu zeigen, gegen welche Widerstände Frauen in der frühen Neuzeit durchstehen mussten, um ihren Traum zu verwirklichen. Arte scheint wirklich talentiert zu sein, wird aber zunächst abgelehnt und für verrückt gehalten, als sie auf der Straße herumschimpft, später legt man ihr alle möglichen Steine in den Weg. Nur Leo scheint fair genug zu sein, um ihr eine Chance zu geben – nach und nach erkennt sie auch die Gründe, warum er sich manchmal etwas rüde verhält.

Durch eine Kurtisane darf Arte auch einmal einen Blick in eine der wenigen Möglichkeiten erhalten, durch die eine Frau in Florenz ein eigenständiges Leben führen kann – wenngleich auch zu einem sehr hohen Preis.

Die vier Episoden stellen die Weichen, zeigen, wie sich das Mädchen langsam Respekt verdient und zugleich auch lernt, sich künstlerisch und charakterlich weiter zu entwickeln. Das wird sehr unterhaltsam umgesetzt, ein leichtes Augenzwinkern spielt natürlich auch mit.

So licht und hell wie die Animationen und Zeichnungen sind auch die Erlebnisse der Figur, denn sie bleiben alle in einem angemessen jugendfreien Rahmen und klammern all zu große Schwierigkeiten aus. Natürlich werden dabei auch immer wieder in der Umsetzung wie auch der Geschichte gängige Klischees bedient.

Bild und Ton sind auf der Höhe der Zeit, leider gibt es außer dem hübschen Kartenset keine weiteren Extras. Der doch recht hohe Preis ist vermutlich dadurch bedingt, dass die Firma die Synchronkosten selbst stemmen muss und keinen Fernsehsender in der Hinterhand hat.

 

Fazit:

Alles in allem ist »Arte« trotz einiger Klischees sehr lebendig und unterhaltsam umgesetzt – eine Serie, die sich vor allem an geschichtsinteressierte Anime-Fans richtet, die auch ruhigere Titel mögen und gegen eine wenn auch stark geschönte und romantisierte Lektion über die Vergangenheit nichts einzuwenden hat.

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DVD:

Arte Volume 1

Regisseur: Takayuki Hamana

Polyband/WVG, 28. August 2020

Medienformat : Dolby, PAL, RC 2

Seitenverhältnis: 16:9 - 1.77:1, 16:9 - 1.78:1

Sprache: Japanisch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 2.0)

FSK: 12

Umfang: 1 DVD

Laufzeit: 1 Stunde und 40 Minuten

 

ASIN: B0896Q37XR

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 24.09.2020, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 19012