Asterix bei den Olympischen Spielen (PS2)
 
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Asterix bei den Olympischen Spielen

Rezension von Björn Backes

 

Die Olympischen Spiele waren erwartungsgemäß ein Reizthema des Konsolenjahres 2008 und demzufolge auch eine hart umkämpfte Konkurrenz, die ausgerechnet auf der Wii vom Duell zwischen Mario und Sonic unangefochten gewonnen wurde. Weder das verkrampfte „Beijing 2008“, noch die übrigen sportlichen Ableger konnten der vergnügten Wettkampfsammlung den Rang ablaufen. Dafür gab’s aber wenigstens ein paar interessante Ideen zum Thema, wie beispielsweise der Lizenztitel zum letzten Asterix-Streifen. Schon vor der Erstausstrahlung auf der Leinwand im letzten Winter durften sich Freunde des Galliers am Mix aus Action-Adventure und historisch angelehnter Sportveranstaltung probieren. Nun ist das Spiel erneut aufgelegt worden, und zwar im Midprice der Software Pyramide.

 

Inhalt:

Es war einmal in Rom… Der allmächtige Caesar läutete die Olympiade ein und holte sportliche Wettkämpfer aus allen Nationen in sein Reich. Der Lohn: Der beste Olympionike sollte die wunderhübsche Irina zur Frau bekommen. So sollte es zumindest in der Verfilmung geschehen. Der Konsolentitel macht da schon einen kleinen Unterschied, denn auch wenn die Handlung des gleichnamigen Kinostreifens die grobe Vorlage für die Ereignisse im Videospiel liefert, so ist die ständige Auseinandersetzung mit dem fiesen Mitstreiter Brutus nicht das Hauptthema des Spiels. Stattdessen schlagen sich Asterix und sein Lieblingskompagnon Obelix einmal mehr durch einige von Römern überfüllte Levels und hauen mal wieder ordentlich auf den Putz. Ob mit geballter Faustkraft oder direkt in witziger Teamaction werden wieder zahlreiche Legionäre verprügelt, bis schließlich der Weg zu den einzelnen Wettbewerben frei wird. Das macht Spaß, das ist zudem ansehnlich animiert, jedoch wird es auf Dauer auch ein bisschen eintönig. Denn abgesehen davon, dass man hier und dort und manchmal auch im Verbund mit seinem KI-Partner ein paar Rätsel lösen muss, geschieht in den eigentlichen Levels nicht wirklich viel. Eine Spur witziger wird das Ganze erst, wenn die Chose zum sportlichen Teil übergeht. Neben klassischen Disziplinen wie dem Speerwurf und dem Wagenrennen gibt es mit einem spannenden Tauziehen und einigen ungewöhnlichen Wurfgeschichten (zum Beispiel Römer auf eine Zielscheibe schleudern) auch diverse Wettkämpfe, die vom olympischen Gedanken wohl nur im Gallier-Comic vorzufinden sind. Doch solche Eigenheiten sind letzten Endes auch die löblichsten Inhalte eines langfristig betrachtet eher matten Spiels.

Damit das Ganze zumindest über die Dauer der gerade einmal neunteiligen Mission hinaus etwas mehr Spaß bringt, hat man einen Koop-Modus eingebaut, der es erlaubt, den KI-Spieler, der sowieso nicht von der Seite des Protagonisten weicht, manuell zu ersetzen. Auf diese Weise werden wenigstens die Prügeleien mit den Römern nicht ganz so schnell langweilig, weil man sich quasi die Bälle zuschieben kann. Die Spieltiefe erweitert sich durch diese Option aber leider nicht.

Löblich ist jedoch zuletzt, dass man die sportlichen Disziplinen auch abseits des Kampagnen-Spiels bestreiten kann, wo sie eigentlich sogar dem Adventure untergeordnet sind. Der Spielwitz ist nämlich nur hier begraben; die wilden Kloppereien mit den Römern können einem nämlich nach einiger Zeit nur noch ein müdes Lächeln abringen – und bringen die olympische Fackel beinahe wieder zum erlöschen.

 

Technik/Grafik:

Spieltechnisch präsentiert sich der Ausflug der Gallier zu den Olympischen Spielen indes makellos. Das Handling ist relativ easy, die allgemeine Strukturierung und Spielübersicht durchweg gut. Auch der Koop-Modus funktioniert tadellos und lässt keine Wünsche offen. In Sachen Grafik hat man den Charme der ersten Asterix-Titel weitestgehend beibehalten. Der Humor kommt nicht nur in den Bewegungen der Hauptdarsteller zur Geltung, sondern auch in den unterschiedlichen Action-Szenen. Dazu kommt eine anständige deutsche Sprachausgabe, die den klanglichen Eindruck des dürftigen Sounds wieder relativiert. Ergo: Technisch geht das Spiel fraglos in Ordnung!

 

Spielspaß:

Nun, man kann durchaus geteilter Meinung sein, inwiefern der Spielspaß von „Asterix bei den Olympischen Spielen“ ausreicht, um auch wirklich gänzlich zu überzeugen. Die Probleme ergeben sich vor allem in den Punkten Abwechslung und Spielumfang. Während erstgenannte wenigstens noch in den Wettbewerben aufrechterhalten wird, sieht es quantitativ relativ maus aus. Die Anforderungen sind nicht wirklich groß, und da man die neun Etappen auch nach wenigen Stunden gemeistert hat, ist die Freude an der actionreichen Sport-Adaption vergleichsweise kurz. Zudem ist der Reiz, bestimmte Highscores zu jagen, nicht sonderlich groß, da das Spiel in erster Linie auf den Humor zielt. Der olympische Gedanke, der hier standesgemäß im Vordergrund hätte stehen müssen, wird demnach schnell verdrängt und von einem wilden, letztendlich aber auch kruden Mix verdrängt. Der Film war schon in vielen Passagen aufgesetzt und bescheiden; das Spiel steht dem leider in nichts nach.

 

Fazit:

Man kann sich überlegen, ob eine Midprice-Investition in diesem Fall lohnt, denn für ein paar Stunden hat man mit „Asterix bei den Olympischen Spielen“ zweifelsohne Spaß. Doch wer etwas größere Ansprüche an einen sportlichen Titel hat und auch von den Jungs aus Gallien ein bisschen mehr erwartet, muss hier nicht dringend zugreifen. Asterix gab es nämlich auch auf der Konsole schon bedeutend besser!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042508395673d6c01b
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Asterix bei den Olympischen Spielen

System: Playstation 2

Publisher: Software Pyramide

USK-Einstufung: Freigegeben ab 6 Jahren gem. 14. JuSchG

ASIN: B001PS8ZWG

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 05.03.2009, zuletzt aktualisiert: 03.02.2015 06:24, 8363