Rezension von Björn Backes

Inhalt:

Miraculix ein Verräter? Die beiden schlagfertigen Gallier Asterix und Obelix trauen ihren Ohren nicht, als sie von den Gerüchten über den vermeintlichen Übertritt ihres Druiden in die Gefolgschaft Caesars erfahren. Auf Geheiß ihres Häuptlings gehen sie den Behauptungen des römischen Spions Sam Schiffer nach und reisen in die römische Spielstadt Las Vegum, wo allem Anschein nach drei gallische Druiden auf Geheiß von Miraculix gefangen gehalten werden. Gemeinsam mit ihrem Schoßhündchen Idefix kämpfen sich Asterix und Obelix durch die Vergnügungswelt ihrer erbitterten Konkurrenten, um ihren Zaubertrankbrauer und seine Kollegen aufzustöbern und Schiffers waghalsige Theorien zu widerlegen. Doch so leicht wie sonst lässt sich das Bollwerk der Legionäre nicht durchdringen.

Die Mission:

Asterix und Obelix sind mal wieder gemeinsam unterwegs, alleine dies ist für Jump & Run-Anhänger seit jeher ein Grund zur Freude, gehörten die vielen Konsolen- und PC-Abenteuer der Gallier doch bislang immer zu den Highlights der jeweiligen Saison. Mit der zweiten Wifix-Mission im XXL-Format setzt sich diee Tradition im Grunde genommen fort, wenngleich der Schwierigkeitsgrad im Vergleich zu den ersten Titeln der gallischen Videospielhistorie doch deutlich an das jüngere Publikum angepasst wurde. Das Spiel baut auf typischen Elementen auf, ist vollends linear strukturiert und bietet natürlich auch ein wenig Action, schließlich wollen die zahlreichen Römer immer wieder gerne eins auf die Mütze bekommen. So hüpft und schlägt man sich durch kurze Level-Sequenzen, löst einige verhältnismäßig simple Rätsel, öffnet neue Portale und Zugänge und macht die eigene Schlagkraft letztendlich zur gefürchteten Bedrohung für ganz Las Vegum.

Das System ist dabei ebenfalls ziemlich leicht zu erlernen, erklärt sich sogar prinzipiell ganz von selbst, da man bei allen sich bietenden Neuerungen kurz durch einen permanenten Begleiter beraten wird und somit die wenigen halbwegs anspruchsvollen Rätsel bereits zum größten Teil aufgelöst werden. Gerade zu Beginn des Spiels trifft man immer wieder auf den heimlichen Freund, der neue Steuerungsmechanismen erklärt, wichtige Aspekte des Levels vorstellt und den Schwierigkeitsgrad durch seine Unterstützung noch einmal gehörig senkt. Sieht man nämlich einmal von den Gefechten mit den End- und Zwischengegnern ab, ist das Spiel in vergleichsweise rascher Zeitspanne gemeistert.

Interessant ist unterdessen die Option, zwischen den beiden Hauptdarstellern wechseln zu können, was gerade deswegen eine Bereicherung ist, da manche Sequenzen nur mit einer der beiden unterschiedlich konstituierten Figuren zu meistern ist. So kann Obelix beispielsweise einzelne Kisten zerschlagen, während Asterix aufgrund seines besseren Sprungvermögens beim klassischen Jump ’n’ Run die bessere Alternative ist.

Zu guter Letzt gilt es auch immer wieder, einige Minispiele zu bestehen, die an den entsprechenden Stellen im Spiel eingebaut sind, allerdings auch separat zu trainieren sind. Insgesamt verfügt „Asterix & Obelix Mission Wifix XXL 2“ über sechs Extrarunden, in denen neben der üblichen Steuerung auch der Touchscreen zum Einsatz kommt. Und gerade hier zeigt sich die DS-Steuerung dann auch mal wieder als innovatives Element, welches die Konkurrenz unter den Handhelds zumindest spielmechanisch auszustechen weiß.

Technik/Handling:

Hinsichtlich der Steuerung bestätigt sich die jugendliche Ausrichtung des Spiels. Die Spielfiguren werden mit dem Steuerkreuz gesteuert, die Tastenbelegung ist des Weiteren handelsüblich und sofort erlernt. Ähnliches lässt sich auch für die Bonusspielchen sagen; Geschick mit dem Touchpen ist gefragt, um die Figuren über die Streckenführung einer Plattform zu bewegen oder sich am Spielautomaten für die Ausbesserung der Ausrüstung einzusetzen, jedoch meistert man die Aufgaben mitunter schnell. EIn mechanisch bzw. inhaltlich schwieriges Spiel ist „Asterix & Obelix Mission Wifix XXL 2“ dementsprechend nicht.

Überdies wird auch die Story sehr schön in die Action eingeflochten und mit allerlei Zwischensequenzen beleuchtet. Somit sind auch die technischen Rahmenbedingungen absolut überzeugend, da Background, Steuerung und Dynamik prima aufeinander abgestimmt sind.

Grafik:

Visuell bedient der neueste Titel um die beiden geliebten Gallier nichts wirklich Besonderes, besticht aber mit einer sympathischen, liebevoll aufgearbeiteten Grafik. Lediglich die beiden Hauptdarsteller sind ein wenig ungetreu nachempfunden worden und nicht völlig am Beispiel von Uderzo und Goscinny ausgerichtet. Dafür ist aber ihre Umgebung umso detailverliebter und gleicht die kaum nennenswerten Defizite um Asterix und Obelix ziemlich leicht wieder aus.

Alles in allem ist die Grafik bester DS-Standard und damit auch ein kleiner Pluspunkt des Spiels. Selbst die Bewegungen um Ecken und durch Türen wirken authentisch und ruckeln bei weitem nicht so stark, wie es leider in vergleichbaren Passagen anderer Spiele so manches Mal der Fall ist. Ergo: Beide Daumen hoch!

Spielspaß:

Angesichts des recht niedrigen Schwierigkeitsgrads sollte man meinen, dass auch der Spielspaß der neuen Gallier-Mission ein wenig eingeschränkt ist, was jedoch gottlob nicht der Realität entspricht. Man gewinnt schnell Lust daran, die Römer zu verdreschen und die Welten des Vergnügungsparks zu erkunden, selbst wenn der Anspruch weder für den Jump ’n’ Run-Anteil, noch für die Action-Sequenzen außergewöhnlich hoch ist. Doch in Kombination mit den netten Minispielen hält der Reiz ziemlich lange an und fesselt den geneigten Interessenten doch überraschend lange an das simple Spielprinzip. Eine Faszination, die bislang tatsächlich allen Asterix-Spielen anhaftet…

Fazit:

„Asterix & Obelix Mission Wifix XXL“ definiert das Genre sicherlich nicht neu, bereichert es aber definitiv um einen weiteren interessanten Beitrag. Eine gute Story, die starke Umsetzung der DS-Steuerung und die netten Animationen bieten optimale Voraussetzung für den Kampf gegen die hinterlistigen Römer, während so manches Rätsel zusätzlich die Spannung erhöht. Fans der gallischen Videospielgeschichte dürfen sich also über einen weiteren gelungenen Beitrag um die beiden Prügelknaben freuen, selbst wenn der Anspruch nicht ganz so hoch ist, wie man es von den älteren Titeln gewohnt ist. Doch dies beeinträchtigt dem anhaltenden Spielspaß und die Freude über das witzige Jump ’n’ Run-Konzept in keinster Weise!