Athens 2004 (PlayStation 2)
 
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Athens 2004 (PlayStation 2)

Rezension von Björn Backes

 

Ein brandaktuelles Thema in leicht rückläufige Setting: Pünktlich zur Olympiade in der chinesischen Hauptstadt erscheint für die PS2 nun das offizielle Spiel zu dem Spielen in Athen. Moment mal: Waren die nicht schon vor vier Jahren? Richtig, und dennoch ist der zugehörige Lizenztitel auch heute noch von hoher Relevanz, war er doch bis dato eine der besten umfassenden Sportsimulationen, die die Konsolenwelt begrüßen durfte. Vier Jahre später wird das Thema nun erneut aufgerollt, nämlich in der preisgünstigen Nachlese der Software Pyramide.

 

Das Spiel:

 

Athen, die Wiege des Sports, der Ort an dem alles begann, und an den die Spiele nach langem Tauziehen im Jahre 2004 endlich wieder zurückkamen. Genau dort ist auch das kaum verblichene Konsolenabenteuer angesiedelt, welches mit einer Fülle von immerhin 25 unterschiedlichsten Individualsportarten aufwartet, unter denen sich natürlich vor allem die Meisterdisziplinen aus Leichtathletik und Schwimmsport befinden. So gibt es insgesamt mehr als zehn Lauf-, Sprung- und Wurfdisziplinen, verstärkt durch den Mehrkampf bei Frauen und Männern. Vom 100m-Sprint über den Hürdenlauf bis hin zur Mittelstrecke ist die Bahn hierbei vertreten. Werfer dürfen Speere und Diskus in die Hände nehmen oder sich an die Kugel heranwagen, während die Matten und Sandgruben darauf warten, dass man sich im Weit-, Drei- oder Stabhochsprung in sie hinein stürzt.

 

Im Wasser hingegen stehen nur kurze Distanzen zur Verfügung; jeweils 100m in Brust, Schmetterling, Rücken und Freistil können gewählt werden, wobei hier die Technik ausschlaggebend ist. Aufgewertet wird das Ganze schließlich durch einen Doppelwettbewerb im Bogenschießen, einen Wettkampf im Sportkaliber, zwei Turndisziplinen, Springreiten und eine Stoß-Konkurrenz im Gewichtheben.

Insgesamt stehen also reichlich Sportarten in insgesamt sieben Oberkategorien zur Auswahl, die man entweder gesondert im Trainingsmodus anwählen, oder aber natürlich als komplette Olympiade in einer Art Karrierespiel absolvieren kann. Auch die Sportlerwahl präsentiert sich in diesem Rahmen äußerst üppig. Mehr als 800 Namen stehen auf der Liste und können je nach Vorliebe für die individuellen Stärken angesteuert werden. Eines steht also schon in der brachen Draufsicht fest: Das Spiel ist ziemlich üppig – und war zu seiner Zeit sicherlich eine Art Referenzprodukt, alleine schon wegen der gehörigen Fülle und der Vielzahl unterschiedlichster Optionen.

 

 

Technik/Grafik:

 

Die Aufarbeitung der Konsolen-Olympiade ist wirklich prächtig und trägt ganz klar die Handschrift des Sony-Designerteams. Eine ansehnliche Grafik, gut aufgelegte Kommentatoren und richtig gut hervorgehobene Kulissen sorgen für eine packende Stadionatmosphäre, während die Bewegungsabläufe sehr schön ausbalanciert und gut auf die Steuerung abgestimmt sind. Außerdem wurde gesteigerten Wert auf die Authentizität der Darstellung gelegt. Skalen für Ausdauer und dergleichen sorgen für eine sehr realistische Simulation, in der das Erreichen von Weltrekorden und Jahrhundertzeiten zunächst Utopie bleibt und sich erst im Laufe des Spiels hart erarbeitet werden muss. Aber genau dies ist allemal besser als ein Sportspiel, dessen Potenzial schon mit der Bewältigung des leichtesten Schwierigkeitsgrades erschöpft ist.

 

Spieltechnisch hinterlässt „Athens 204“ ebenfalls einen anständigen Eindruck. Zwar vertraut man mal wieder auf die herkömmlichen, hektischen Methoden, was die Bearbeitung der Buttons angeht, jedoch ist es keinesfalls damit getan, nur in die Tasten zu hämmern. Stattdessen geht es um Balance und Feingefühl, welche hier erst einmal gelernt sein wollen. Dementsprechend ausgewogenen ist aber schließlich auch die Harmonie zwischen Anspruch und Motivation, und darum geht es ja letztendlich vor allem.

 

 

Spielspaß:

 

Alleine der opulente Aufbau von „Athens 2004“ gewährleistet eine Rekordjagd, die sich gut und gerne über mehrere Wochen hinzieht. Zwar ist die pure Anzahl von 25 unterschiedlichen Sportarten noch einmal einzuschränken, da sich die Bewegungsabläufe insbesondere bei den Laufwettbewerben stark gleichen, doch insgesamt ist allein die Quantität der Modi und Optionen ein Garant für anhaltenden, streckenweise wirklich begeisternden Spielspaß. Hinzu kommt, dass die Steuerung dieses Mal ein wenig sensibler ist und man sich erst einmal keine großen Sorgen um die Belastbarkeit des Gamepads machen muss. Ab und zu muss man zwar recht schnell in die Tasten hauen, jedoch handelt es sich bei diesem altbekannten Muster nicht um das Schema F, auf dem alle Wettkämpfe basieren. Gott sei Dank ist die Gestaltung dessen nämlich weitaus abwechslungsreicher und somit auch angenehmer als bei den seither nur wenigen, vergleichbaren Titel.

 

Aus diesen Gründen ist „Athens 2004“ über die vergangenen Jahre auch weiterhin die olympische Referenzklasse der alten Generation geblieben. Eine einladende Atmosphäre und eine sympathische inhaltliche Vielschichtigkeit reichen in diesem Fall nämlich schon aus, um den Sportliebhaber tagelang an die Konsole zu fesseln.

 

 

Fazit:

 

Auch wenn mit Segas „Beijing 2008“ bereits ein neuer Titel in den Startlöchern steht, hat „Athens 2004“ an Relevanz kaum eingebüßt. Denn auch wenn nun eine Wachablösung unmittelbar bevorsteht, besitzt der alte olympische Titel noch genügend Sportsgeist, um auch vier Jahre nach Erstveröffentlichung noch überzeugen zu können. Und wenn es eines Beweises für Qualität in dieser schnelllebigen Szene bedarf, dann sei er genau hier erbracht!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042706535933085e1d
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Athens 2004

von Software Pyramide

Plattform: PlayStation2

USK-Einstufung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gem. 14. JuSchG

ASIN: B0018TF62E

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 26.07.2008, zuletzt aktualisiert: 15.01.2015 06:04, 6986