Avatar: Die Legende von Korra, Buch 4 – Gleichgewicht, Vol. 1 (DVD; TV-Serie; FSK 12)
 
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Avatar: Die Legende von Korra, Buch 4 – Gleichgewicht, Vol. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Die vierte Staffel von „Die Legende von Korra“ ist zugleich auch die letzte und war in den Staaten nur noch online zu sehen und nicht mehr im Fernsehprogramm. Daher ist es Paramount um so höher anzurechnen, dass die Zuschauer, die das Fernsehen bevorzugen, sich die Serie nun auf DVD holen können. Im vierten Buch „Gleichgewicht“ arbeitet die Serie mit den Folgen, die das dritte mit sich gebracht hatte.

 

Zaheer und der „Rote Lotos“ haben nicht nur Schaden bei Korra hinterlassen, sondern auch das Erdkönigreich in Chaos gestürzt. In den drei Jahren nach dem Tod der Herrscherin ist das Land in viele kleine Reiche zerfallen, deren Gouverneure und Fürsten ihr eigenes Ding machen, Banditen glauben zudem leichtes Spiel zu haben, nun nachdem es keine Zentralmacht mit einer schlagkräftigen Armee gibt und auch der Avatar keine Kraft mehr zu haben scheint.

Neben den neuen Luftbändigern, die sich dazu entschieden haben, nicht mehr länger nur zurückgezogen und spirituell zu leben, sondern sich in den Dienst der Welt stellten, hat auch Kuvira, eine junge Metallbändigerin und Kriegerin aus Zaofu den Auftrag übernommen, das Reich wieder zu einen, damit es schon bald Prinz Wu übergeben werden kann, dem letzten seiner Dynastie.

Der genießt indessen sein privilegiertes Leben in Republica und denkt an alles andere als das Wohl seines Volkes, was vor allem Mako ärgert, der Leibwächterpflichten übernommen hat. Allerdings wendet sich das Blatt, als Kuvira während der Krönungsfeierlichkeiten ihr wahres Gesicht zeigt.

Korra geht indessen einen ganz eigenen Weg. Sie hat zwar wieder viele ihrer Kräfte zurückgewonnen, aber das Trauma, dass ihr Zaheer zufügte noch nicht überwunden. Deshalb versucht sie auf eigene Faust, dagegen anzukommen und scheitert kläglich, bis sie an eine alte Dame im Sumpf gerät, die ihr vielleicht helfen könnte. Aber ist Toph wirklich bereit dazu?

 

Schon die dritte Staffel bewies durch ihre ernsten Themen, dass das „Avatar“-Universum erwachsen geworden ist, in der vierten geht dieser Trend weiter. Denn die Folgen, die Zaheers Wüten hinterlassen haben, sind nicht einfach weg gewischt worden, sondern immer noch deutlich spürbar.

In den Mittelpunkt gerückt ist diesmal eine junge Frau, die bereits zum Ende der letzten Staffel einen kurzen Auftritt hatte. Kuvira, eine junge Metallbändigerin aus Zaofu, hinterlässt schon bei ihrem ersten Auftauchen in den Folgen einen bleibenden Eindruck und hat – sieht man einmal von dem latenten Wahnsinn ab, durchaus Ähnlichkeiten mit Azula. Sie ist eine kluge Strategin und effiziente Kämpferin, hat aber auch die Entschlossenheit und Skrupellosigkeit eines Machtmenschen und arbeitet sich gezielt an die Spitze, will wie jeder Diktator mehr.

Wer sich ihr in den Weg stellt, bekommt das schmerzhaft zu spüren – und dabei macht sie nicht einmal vor ihren Untergebenen halt, wenn es sein muss.

Das Team Avatar wandelt derweil auf getrennten Pfaden. Asami konzentriert sich ganz auf ihre Arbeit und scheint von Liebesdingen erst einmal genug zu haben – auch wenn die Autoren gezielt ein paar interessante Hinweise auslegen. Bolin hat sich zusammen mit dem rehabilitierten Varrick Kuvira angeschlossen und unterstützt diese mit vollen Herzen, kommt erst ins Grübeln, als es schon fast zu spät ist. Mako ärgert sich eher darüber, dass er nicht mehr Polizist und Ermittler sein kann, sondern als Leibwächter eines dekadenten Prinzen dienen muss.

Und Korra selbst nimmt eine Reise auf sich, in der sie hofft, irgendwie zu sich selbst zu finden und wieder der Avatar zu werden, der sie immer sein wollte. Aber noch machen ihr die Vergiftung und Alpträume schwer zu schaffen. Interessant sind manche Parallelen zu Zuko, gerade in der Folge „Korra alleine“.

Neben den Helden haben auch noch andere lieb gewonnene Figuren ihren Auftritt, wenn auch in etwas anderer Gewichtung, denn nun haben die Kinder Tenzins ihre Bewährungsproben zu bestehen, muss sich Varrick endlich für das entscheiden, was ihm wichtig ist und nicht zuletzt taucht auch die letzte der alten Heldinnen auf und nimmt ihren Platz als Unterstützerin des Avatar ein.

Die sieben Folgen haben es jedenfalls in sich und sind für all zu kleine Kinder nicht unbedingt zu verkraften, wissen aber in ihren Bann zu schlagen, da sie gut aufeinander aufbauen und auch viele Hinweise in den Raum werfen, die neugierig auf die Entwicklungen machen. Dabei werden weitere ernste Themen angesprochen, die Helden müssen sich großen Herausforderungen stellen. Und endlich kommen einmal Figuren zum Zuge, die früher nur Beiwerk waren.

Die Fans wird es freuen, bietet die Serie doch weitere spannende Facetten der Welt und erschafft eine neue Gegenspielerin, die nicht nur fast im gleichen Alter wie der Avatar ist, sondern auch auf ihre Weise klar überlegen, so dass auch der Rest der Staffel nicht langweilig werden dürfte.

Romantik spielt diesmal überhaupt keine Rolle – dafür um so mehr die Entwicklung der Jugendlichen zu Erwachsenen. Neben Korra lernen auch Mako, Bolin und Asami, was es bedeutet, voll im Leben zu stehen, und wie man aus eigener Kraft die Probleme beseitigen kann, die einen quälen. Der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz, so dass sich die Serie eine heitere und lichte Note bewahrt.

Die Animation hat sich noch einmal verbessert, die Geschichte wird in lebendigen Bildern und warmen Farben präsentiert, die einen gleich in die Welt eintauchen lassen. Bild und Ton sind auf der Höhe der Zeit, an Extras werden zwei Audiokommentare und ein Werbetrailer geboten.

 

 

Fazit:

 

Wer schon von der dritten Staffel von „Die Legende von Korra“ begeistert war, der sollte auf jeden Fall auch zur vierten Staffel greifen, denn sie schließt thematisch in gleich mehreren Handlungssträngen an die letzte an. Denn nach der „Veränderung“ muss die Welt auch wieder zum „Gleichgewicht“ finden, und das gilt letztendlich auch für den jungen Avatar und ihre Freunde.

Schon die erste Hälfte der Staffel beweist, dass es den Machern grandios gelingt, auf dieses Ziel hinzuarbeiten und so eine Serie zu schaffen, die Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen begeistert, weil der Inhalt für weitaus komplexer und facettenreicher ist, als man es von vergleichbaren Geschichten – auch von der Mutterserie – gewohnt sein mag.

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DVD:

Avatar: Die Legende von Korra, Buch 4 – Gleichgewicht, Vol. 1

Crew: Janet Varney ., Dee Bradley Baker, David Faustino, P.J. Byrne, J.K. Simmons

Format: HiFi Sound, PAL, RC 2

Sprache: Niederländisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Englisch (DD 5.1 Surround)

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

FSK: Freigegeben ab 12 Jahren

Studio: Paramount Home Entertainment

Erscheinungstermin: 17. September 2015

Produktionsjahr: 2014

Spieldauer: 153 Minuten

ASIN: B011NCU3Z0

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329005228b4ba6a9f
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Erstellt: 21.09.2015, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 14113