Rezension von Ingo Gatzer
Rezension:
In „Avengers: Ultrons Rache“ müssen die Rächer einmal mehr gegen Ultron antreten. Der Superroboter wurde in Marvels Comicuniversum – anders als im Film „Avengers: Age of Ultron“ - bekanntlich von Henry Pym erschaffen. Dummerweise hat es Ultron nicht nur auf seinen ´Vater` und die anderen Avengers abgesehen: Die ganze Menschheit ist der hochentwickelten künstlichen Existenz im Weg und weder der göttliche Thor, noch Iron Man, Black Panther oder Scarlet Witch scheinen ihn stoppen und seinen Schutzpanzer aus Adamantium durchdringen zu können. Zu allem Überfluss hat Ultron noch einige böse Überraschungen parat.
Der Film „Avengers: Age of Ultron“ ist für Panini ein willkommener Anlass, um einige Ultron-Storys erneut zu veröffentlichen. Wenn man sich die Qualität der Wiederveröffentlichungen anschaut, besteht für Fans – angesichts der guten Qualität - kein Grund zur Klage. Das gilt auch für den Comic „Avengers: Ultrons Rache“, der erstmals in mehreren Teilen unter dem Titel „Ultron Unlimited“ in den Jahren 1998 und 1999 erschien. Verantwortlich für die Geschichte ist Kurt Busiek. Der US-Amerikaner ist als Autor – unter anderem mit Werken zu „Astro City“, „Iron Man“ und natürlich den „Avengers“ - nicht nur ein Urgestein, sondern wurde auch als „Best Writer“ 1998 mit dem Harvey sowie 1999 mit dem Eisner Award ausgezeichnet. Busiek gelingt es hier, ein furioses Finale zu kreieren, das vor Action nur so strotzt und epische Qualitäten bietet. Dieses ist zwar recht lang gezogen, wird aber durch zahlreiche Wendungen und immer neue Höhepunkte praktisch nie langweilig. Zudem weiß der Comic auch über das Ende hinaus durch einige sich abzeichnende Entwicklungen – ohne an dieser Stelle zu viel zu verraten – zu fesseln. Allerdings spielt bei der Überwindung des Superroboters das beliebte Prinzip Deus ex machina eine etwas zu große Rolle. Nicht immer ganz überzeugend wirken zudem einige Versuche, einzelne Charaktere näher auszuloten. Wanda Maximoff alias Scarlett Witch etwa beim Bauchtanz zu beobachten bringt weder die Story weiter, noch beleuchtet es die Figur entscheidend.
Während Stuart Immonen („Thor“, „New Avengers“) als Zeichner für das erste Fünftel des Comics verantwortlich ist, übernimmt George Pérez („JLA/Avengers“, „Infinity Gauntlet“) diese Funktion im restlichen Band. Beide zeigen dabei unterschiedliche Stärken. So wirken viele Figuren von Immonen insgesamt gefälliger - etwa Scarlett Witch. Dafür gelingt es Perez besser, die Gefühle seiner Figuren anhand der Mimik herauszuarbeiten. Ein gutes Beispiel dafür ist die expressive Mimik bei Henry Pym während des finalen Showdowns. Zudem wirkt seine Panelgestaltung insgesamt angenehm abwechslungsreich. Die actionreichen Sequenzen kommen in seinen dynamischen Zeichnungen zudem richtig gut zu Geltung.
Leser, die sich mit den Avengers nicht so gut auskennen, erhalten zum Auftakt – neben der obligatorischen fachkundigen Einleitung von Christian Endres – eine kurze Übersicht über die Dramatis personae. Neben der Cover-Gallerie im Anhang enthält der Band zudem kurze Informationen über Kurt Busiek, Stuart Immonen und George Pérez.
Fazit:
„Avengers: Ultrons Rache“ bietet eine – vor allem im letzten Teil – actionreiche sowie mitreißende Story mit einem epischen Showdown und ist auch zeichnerisch ansprechend gestaltet.
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