Banya - Ein höllisch guter Kurier (Bd. 1)
 
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Banya – Ein höllisch guter Kurier (Bd. 1)

Rezension von Martina Klein

 

Das Buch beginnt schon äußerst skurril und wie hier aus der Verlagsinfo zitiert:

"Ein junger Mann findet sich mitten auf einem Schlachtfeld wieder. Er schmiert sich Blut ins Gesicht, greift sich einen Speer und stürmt auf die Krieger zu, die eine Burg umzingelt haben und dann: stellt er sich tot. Als 'tote Leiche' robbt er sich langsam zur Burg, wo er dem belagerten General eine Nachricht vom Hauptquartier überreicht. Der General sieht die Gelegenheit, eine Nachricht zurückzusenden, damit er um Verstärkung bitten kann. Banya, der Kurier eines speziellen Lieferservice', klärt den General über die Portokosten auf und nimmt nach Auszahlung seines Honorars den Auftrag an."

 

„’Schnell, sicher und zuverlässig!’ So lautet das Motto der ‚Kuriere’, die nach Zahlung eines festgelegten Honorars jeden Lieferauftrag an die entlegensten und gefährlichsten Orte der Welt unter allen Umständen zustellen. Banya ist ein solcher Kurier, der weder besonders mutig ist noch über einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit verfügt, aber jede Lieferung zuverlässig übermittelt. Für seine Kollegen Mei und Kong setzt er sich dennoch ein, auch wenn er dabei das Leben aller immer wieder ‚schnell, sicher und zuverlässig!’ in tödliche Gefahr bringt...“, verrät der Text hinten auf dem Buch weiter.

 

Um es gleich vorweg zu nehmen: Dieser Manhwa ist echt witzig! Übrigens: Ein „Manhwa“ ist ein Comic aus Südkorea. Also so was ähnliches wie ein Manga, nur eben nicht aus Japan, sondern aus Südkorea. Manhwa sind im Gegensatz zu japanischen Manga in westlicher Leserichtung gehalten, werden also von links nach rechts gelesen. (Musste ich auch erst mal nachschlagen!)

 

In diesem Manhwa geht es um die drei Kuriere Banya, Mei und Kong. Dazu noch mal aus der Verlagsinfo:

 

"Banya ist ein junger furchtloser Mann, der zusammen mit der hübschen Mei und dem aufsässigen Kong am Rande der Wüste lebt. Alle drei arbeiten als Postzusteller, auch 'Kuriere' genannt. Banya hat bis jetzt jeden seiner Lieferaufträge zur vollsten Zufriedenheit der Kunden ausgeführt, dabei geht er auch über Leichen und bedient sich zweifelhafter Methoden!

 

Mei ist ein junges Mädchen, das mit Banya und Kong zusammen wohnt. Wobei das Gebäude den dreien einerseits als Wohnung sowie als Dienstgebäude dient, um die Post zu sortieren. Mei hat ein weiches Herz, besonders für Tiere, und schreckt auch vor Handgreiflichkeiten gegenüber Banya nicht zurück, wenn der nichts ahnend ein von ihr gerettetes Tier als Abendessen auftischen will.

 

Kong lebt und arbeitet ebenfalls im Postamt. Für sein Alter ist er sehr gewitzt, überschätzt aber grundsätzlich seine Kurier-Fähigkeiten. Wenn Banya ihn darauf hinweist, wird er immer übellaunig und ist beleidigt. Trotzdem will er so werden wie Banya und schaut ihm bei seinen Aufträgen genau auf die Finger."

 

Aber nun zur Geschichte:

 

Es herrscht ein wirklich sehr blutiger Krieg zwischen den „guten“ Gaya und den „bösen“ Jingol. Banya ist wie oben erwähnt ein Kurier der besonderen Art. Gleich zu Beginn der Geschichte kämpft er sich auf die zitierte Weise seinen Weg durch ein Schlachtfeld – frei nach dem Motto: „Ich habe einen Auftrag zu erledigen!“ – und das „Schnell, sicher und zuverlässig!“...

 

Völlig ungerührt durch die herrschende Gefahr bemerkt er nach Übergabe seine Lieferung lakonisch: „Auftrag erfüllt, dann werde ich mal wieder...“ Wirklich seeehr schwarzer Humor! Wenn man es selber liest, ist es wirklich zum Brüllen komisch – versprochen!

 

Dann kommt natürlich noch ein Mädchen ins Spiel – Mei! Sie ist eine Kollegin von Banya und wohl heimlich etwas in ihn verliebt, obwohl sie das natürlich niemals zugeben würde. Des weiteren gehört noch der junge Kong zu ihrer Truppe von eigenartigen Postboten. Wobei gesagt sein muss, dass Mei in ihrem Dreiergespann eindeutig die Hosen an hat.

 

In ihrer Welt gibt es neben dem fürchterlichen Krieg und ihrem ungewöhnlichen Job noch viele seltsame Tiere wie z.B. den Hasenfuchs und die Gargoyle, die in netten kleinen Einschüben erklärt werden, was sehr hilfreich ist. Doch das nur nebenbei.

 

Die drei treffen auf Yuma, der eine Mission zu erfüllen hat: Er soll eine geheimnisvolle Rolle überbringen, von der der Ausgang des Krieges abhängt. Jetzt ist er verletzt und irrt durch die Wüste. Er kann nicht mehr weiter, obwohl er doch seine wichtige Fracht überbringen muss. Das klingt nach einer Aufgabe für die drei Kuriere!

 

Kurz vor seinem sicheren Ende finden sie ihn, und er nimmt natürlich prompt ihre postalischen Dienste in Anspruch. Banya zieht mit der Rolle los. So weit, so gut...

 

Der Fremde, der den Gaya angehört, wird jedoch von einer Gruppe böser Leute verfolgt. Sie spüren ihn in dem entlegenen Postamt der drei auf, wo er sich eigentlich auskurieren wollte. Das klappt nun leider nicht mehr... Yuma stirbt vor den Augen von Mei und Kong. Die bösen Verfolger schneiden ihn kurzerhand einfach in zwei Teile...

 

Aus reinem Opportunismus – besser gesagt, um ihr eigenes Leben zu retten! – helfen Mei und Kong den bösen Mördern (zumindest tun sie so als ob...) Dafür werden sie – zunächst! – verschont. Mei geht mit ihnen los und zeigt ihnen den gewünschten Weg – angeblich auf den Spuren von Banya und der Rolle. Sie will jedoch nur Zeit schinden und trödelt ordentlich herum...

 

Unterdessen will Kong Banya warnen und hetzt ihm heimlich hinterher. Doch die Welt ist nicht nur voller seltsamer Tiere sondern steckt dadurch auch voller Gefahren...: So wird Banyas Kamel von einem riesigen Sandwurm gefressen. Einfach so...!

 

Um den Weg zu Banya abzukürzen, muss Kong durch den Wald von Gorgon. Gorgon ist ein gewaltiges Ungeheuer, dass zwar fast blind ist, dafür aber sehr gut hören und riechen kann. Deshalb muss Kong sich – wohl oder übel...! – von Kopf bis Fuß mit Gorgons Exkrementen einschmieren, damit sie ihn nicht entdecken kann. Es funktioniert! Seine Verfolger, die Mei mittlerweile durchschaut und die Verfolgung Kongs aufgenommen haben, haben – da sozusagen „scheißelos“ – nicht ganz so viel Glück...

 

Unterdessen ist Banya immer noch mit der Rollenauslieferung beschäftigt. So ohne Kamel geht es jetzt leider etwas langsamer voran...

 

Dieser Band endet damit, dass Banya auf den stinkenden Kong trifft...

 

Der Manhwa um den Kurier Banya und seine Abenteuer gefällt mit wirklich außerordentlich gut! Er hat nicht nur echt witzige Dialoge und ist wirklich spannend, darüber hinaus ist er auch optisch sehr schön. Er vereint das klassische Manga-/Manhwa-Styling der Figuren mit einer grafisch sehr starken Bildaufteilung, bzw. Gestaltung der Landschafts-Hintergründe.

 

Leider liest sich das Buch sehr schnell durch, fast schon zu schnell, wie ich finde – schade!

 

Die Altersangabe ab 15 finde ich persönlich etwas streng, da man trotz des etwas blutrünstigen Anfangs, etc. stets deutlich merkt, dass alles sehr stark satirisch überzogen ist. Das versteht man bestimmt auch schon ab 12.

 

Insgesamt ist Banya auf jeden Fall empfehlenswert, und das nicht nur für Freunde von Fantasy, die ja insbesondere als Zielgruppe angesprochen werden sollen. Durch den schönen schwarzen Humor ist er bestimmt auch für andere Leser geeignet, die es witzig mögen.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041919363643f39dff
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Comic:

Banya – Ein höllisch guter Kurier (Bd. 1)

Story & Zeichnungen:

Young-Oh Kim

Format: Softcover

Sprache: Deutsch

Seitenzahl: 192 Seiten

Altersangabe: ab 15

Verlag: Tokyopop

Erschienen: Mai 2007

ISBN-Code (13):

978-3-86719-046-6

ISBN-Code (10):

3-86719-046-1

Erhältlich bei Amazon

weitere Infos:


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Erstellt: 09.07.2007, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 4432