Basilisk – Chronik der Koga-Ninja (DVD; Anime; FSK 16)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Basilisk – Chronik der Koga-Ninja

Rezension von Christel Scheja

 

„Basilisk – Chronik der Koga-Ninja“ hat eine lange Vorgeschichte. Basierend auf einem Roman aus dem Jahr 1958 schuf Masaki Segawa 2003 eine fünfbändige Manga-Serie, die nur ein Jahr später vom Studio Gonzo in eine 24-teilige Animeserie umgesetzt wurde. Diese wurde bereits 2007 auf Animax ausgestrahlt und erschien später auf acht DVDs bei OVA-Films. Nipponart präsentiert nun die kostengünstigere Neuauflage als Gesamtbox.

 

Schon seit vielen Jahrhunderten bekriegen sich die beiden Clans der Iga Tsubagakure und der Koga Manjidani. Die Blutfehde will einfach kein Ende finden, bis Hattori Hanzo eingreift und die beiden Gruppen quasi in den Dienst des Shoguns Tokugawa Ieyasu stellt. Zwar halten die beiden Clans nun Waffenstillstand, aber unter der Oberfläche schwelt der Konflikt weiter.

Immerhin planen viele Jahre später die aktuellen Oberhäupter Dango und Ogen eine Vermählung ihrer Enkelkinder Genusuke und Oboro, um die Verbindung zu schaffen, um die sie damals betrogen wurden.

Doch bevor die Heirat endlich verwandtschaftliche Bande schaffen kann, entscheidet das Schicksal leider anders. Damit das Shogunat aufgrund von Erbstreitigkeiten nicht zerbricht, soll ein Kampf zwischen den Ninja-Clans über die Nachfolge des derzeitigen Tokugawa-Shoguns entscheiden. Sollen sich die beiden Gruppen doch gegenseitig ausrotten, damit werden andere Leben geschont.

Schriftrollen ergehen an die Anführer, die sogleich handeln und sich selbst töten.

Die Schriftrolle gerät indes in die Hände von Clansmitgliedern, die ganz froh darüber sind, sich endlich wieder umbringen zu dürfen.

Nur Gennosuke und Oboro, die eigentlich für den Frieden waren und sich ineinander verliebt haben, wissen nicht, was sie tun sollen, und wie sie gegen die Kriegstreiber in den eigenen Reihen vorgehen sollen. Aber haben sie überhaupt eine andere Wahl als als Feinde gegenüberzutreten, wenn sie ihre Ehre nicht verlieren wollen? Mit Klugheit und Liebe gegen Hass und Rachsucht angehen zu wollen ist jedenfalls ein schweres Unterfangen …

 

Im Grunde ist „Basilisk – Chronik der Koga Ninja“ eine ideale Vorlage um actionreiche und epische Ninja-Kämpfe a la „Naruto“ zu bieten, aber diesmal geht es nicht nur darum, abgedrehte Fähigkeiten und übersinnliche Kräfte miteinander zu messen, auch wenn das durchaus einiges an Raum einnimmt.

Wer auf Kämpfe setzt, wird jedenfalls reichlich mit dem bedient, was er erwartet – dynamisch gezeichnete Konfrontationen mit möglichst bizarren Paarungen, die entsprechend wild aussehen. Daneben gibt es aber auch noch eine ruhigere Ebene, in der die Hintergründe zur Geltung kommen und auch die historische Einbindung so wirkt, als hätte sie Hand und Fuß.

Die Klügeren unter den Ninja lassen sich nämlich nicht von der Rachsucht blenden, sie kennen den Grund, warum sie plötzlich dazu ausersehen wurden, ihr Blut zu geben, um die Nachfolge zu ermitteln. Dazu kommt, dass Gennosuke und Oboro eher friedvolle Vertreter ihrer Clans sind, die neue Generation, die bewusst einen Neuanfang machen möchte und doch nur gegen die in ihren Clans anrennt, die genau das tun wollen, was ihnen schon so lange unter den Nägeln gebrannt hat. In dieser Hinsicht werden zwar einige Klischees bestätigt, aber dann doch auch wieder ein wenig abgemildert, da nicht alle Figuren so eindimensional sind und denken.

Die Handlung bietet so ein interessantes Gemisch aus Kampfszenen und ruhigeren Momenten, gewährt den Zuschauern auch einen Einblick auf die Gedanken und Pläne derjenigen, die hinter den Kulissen die Strippen ziehen und die beiden Clans als Figuren auf ihrem politischen Spielfeld benutzen.

Eine düstere Atmosphäre liegt über dem Geschehen, scheint nur auf einen Ausgang hin zuzusteuern, der unvermeidlich ist. Aber das sollte Fans japanischer Animes durchaus vertraut sein, hat doch nicht jede Geschichte den erhofften guten Ausgang.

Studion Gonzos große Erfahrung mit abenteuerlichen und actionreichen Geschichten kommt auch hier wieder zum Tragen. Die Mischung stimmt, auch das Drama und der Hintergrund kommen zur Geltung und geben der Serie eine sehr intensive Atmosphäre, die auch nach dem Schauen noch eine ganze Weile wirkt.

Die Animationen sind erstklassig, so wie auch Bild und Ton auf der Höhe der Zeit sind und auch nach zehn Jahren nichts an ihrem Glanz verloren haben. Bei den Extras finden sich ein Poster und ein Booklet, in dem die Ninjas der beiden Clans vorgestellt werden, so dass man nicht die Übersicht verliert.

 

 

Fazit:

 

„Basilisk – Chronik der Koga-Ninja“ ist spannende Unterhaltung mit historischem Hintergrund – eine gelungene Adaption von Roman und Manga, in der nicht nur die Action hochgehalten wird, sondern auch Kultur und Hintergrund ihren Raum bekommen und man so immer mehr in die vielschichtige Geschichte gezogen wird, die von Anfang bis Ende eine intensive Atmosphäre ausstrahlt. Und das liegt nicht nur an den ausgezeichneten Animationen.

Nach oben

Platzhalter

DVD:

Basilisk – Chronik der Koga-Ninja

Regisseur(e): Fuminori Kizaki

Format: Dolby, DTS, PAL

Sprache: Japanisch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (DTS-HD 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Anzahl Disks: 5

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

Studio: Nipponart

Erscheinungstermin: 28. Oktober 2016

Produktionsjahr: 2005

Spieldauer: 600 Minuten

ASIN: B01LZS91FU

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20241213231659c378681c
Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 09.11.2016, zuletzt aktualisiert: 17.11.2024 13:19, 15073