Batman & Catwoman: Das Hochzeitsalbum
Rezension von Christel Scheja
Im Verlauf der langen Geschichte zwischen der Fledermaus und der Katze hat es viele Gelegenheiten gegeben, in denen Batman und Catwoman über ihren Schatten hätten springen können … doch nur selten haben die beiden es wirklich getan. Im Moment scheinen sie jedenfalls einen weiteren Versuch zu starten wie Batman & Catwoman: Das Hochzeitsalbum beweist
Anders als bei vielen anderen seinen Gegnern liegt eine prickelnde und fast angenehme Spannung in der Luft, wenn Batman auf Catwoman stößt. Denn die Schurkin ist nicht nur eine der üblichen skrupellosen Verbrecherinnen oder eine Wahnsinnige – nein sie ist hochintelligent und weiß ihn gleich mehrfach zu faszinieren – ist eine mehr als anziehende Frau, die er nicht missen möchte – die Irene Adler, wenn er Sherlock Holmes wäre.
So kommt es auf Dauer, wie es kommen muss, irgendwann erkennen die beiden Vigilanten, dass sie irgendwie zusammen gehören und vielleicht sogar ihr Leben gemeinsam miteinander verbringen können. Aber schaffen es die beiden notorischen Einzelgänger wirklich, den letzten Schritt zu gehen? Und wenn ja mit welchen Konsequenzen für wen?
Tatsächlich gab es vor vielen Jahren einmal eine Realität, in der Selina Kyle tatsächlich Misses Wayne wurde, ihr Katzenkostüm an den Nagel hängte und beide eine Tochter namens Helena bekamen, die später selbst zur Vigilantin wurde. Im aktuellen Universum sind die beiden natürlich noch weit davon entfernt, auch wenn sie dort inzwischen ihre Gefühle zueinander erkannt haben, und jetzt mehr oder weniger überlegen, ob sie eine Heirat wirklich in Betracht ziehen wollen – denn zumindest ihre sexuelle Anziehungskraft hat schon gesiegt, denn in dieser Hinsicht schenken sie sich nichts mehr.
Aber da bleiben die alten Gewohnheiten und Vorlieben. Denn vor allem Catwoman hadert mit der Veränderung, die eine Heirat mit ihrem Geliebten mit sich bringt. Und sie muss sich fragen: Kann ich mich wirklich ändern? Brauche ich vielleicht nicht sogar die Freiheit, die ich bisher hatte, das zu tun und zu lassen, was ich möchte und nicht, was die Moral mir vorgibt?
So ist die große Frage: Kann Liebe wirklich ihr Verlangen nach Unabhängigkeit und Freiheit verändern? Die drei Geschichten dieses edel gestalteten Albums gehen der Frage deshalb auf ihre ganz eigene Art und Weise nach, rollen noch einmal sehr gekonnt die Beziehung zwischen der Fledermaus und der Katze auf und bieten sogar ein „Was wäre wenn“. Das macht Spaß, vor allem der Mittelteil analysiert sehr genau, wie die beiden zueinander stehen und lädt mehrfach dazu ein, zwischen den Zeilen zu lesen.
Fazit:
»Batman & Catwoman: Das Hochzeitsalbum« macht Spaß und erfüllt sicherlich erst einmal sehr viele romantische Erwartungen, berücksichtigt aber auch die besonderen Eigenheiten der Figuren. Der Leser wird jedenfalls mit einer sehr genauen Analyse der Beziehung der beiden belohnt und zufriedengestellt, die mehr Spaß macht als das letztendliche Ergebnis.
Nach oben