Batman Detective Comics 1: Angriff der Batman-Armee
Rezension von Ingo Gatzer
Rezension:
Dass Batman nicht nur als einsamer dunkler Ritter funktioniert, haben die Macher spätestens im Rahmen der Wiedergeburt des DC-Universums („REBIRTH“) bewiesen. Der Sammelband „ Batman – Detective Comics: Angriff der Killer-Armee 1“ enthält mit den Detective Comics 934 bis 940 – die erstmals zwischen August und November 2016 erschienen – sieben Folgen aus dieser jungen Ära.
Während Batman mal wieder als Beschützer von Gotham City aktiv ist, fällt ihm auf, dass er bei seinen Kämpfen durch Drohnen überwacht wird. Das erregt natürlich die Aufmerksamkeit des Mitternachtsdetektivs. Schnell hat er ermittelt, dass er nicht das einzige Ziel der Spionagedrohnen ist und dass deren Technologie ihrer Zeit voraus zu sein scheint. Bald muss er sich einem Kampf stellen, den er alleine nicht gewinnen kann, da die Gegner nicht nur zahlreich sind, sondern seine Taktiken anwenden. Gut, dass er mit Batwoman, Clayface, Orphan, Red Robin und Spoiler über ein eigenes und sehr schlagkräftiges Team verfügt.
Die Story von „Batman – Detective Comics: Angriff der Killer-Armee 1“ stammt von James Tynion IV, der sich nicht nur über seinen berühmten Mentor Scott Snyder, sondern auch durch zahlreiche Eigenkreationen einen Namen gemacht hat. Speziell im Universum des Dark Knight kennt er sich dank Werken wie „Batman Eternal“ oder „Talon“ exzellent aus. So ist es kein Wunder, dass er hier eine sehr ansprechende Geschichte verfasst, die nicht nur einen aktuellen Bezug zur Gegenwart des Lesers aufweist, sondern auch gut in die Batman-Welt passt. Dabei baut Tynion IV die Handlung gekonnt auf und liefert seinem Publikum ein mitreißendes Finale, bei dem nur das Ende (nach dem vermeintlichen Schluss) für kleinere Irritationen sorgt. Zudem profitiert die Story von einem interessanten und glaubwürdig wirkenden Gegenspieler – dessen Identität Panini leider unnötigerweise auf dem Buchrücken lüftet. Auch wenn Batman eine(n) Spoiler im Team hat, ist ein derartiges Spoilern ein No-Go. Die Dynamik im neuen Batman-Team funktioniert allgemein gut, wobei besonders Clayface als ehemaliger Gegner des Dark Knight überzeugt. Er bringt einerseits Tragik durch sein Schicksal in die Handlung, lockert die Stimmung aber andererseits immer wieder durch eine Prise Comic Relief auf. Wegen der zusätzlichen Figuren rückt Batman selbst allerdings etwas in den Hintergrund und auch Alfred darf nur im ersten Teil seine ironische Butler-Attitüde präsentieren, was etwas schade ist.
Für die Illustrationen zeichnen Eddy Barrows, Alejandro Barrionuevo und Alvaro Martinez verantwortlich. Dabei leistet das Trio insgesamt wirklich hervorragende Arbeit. Besonders Barrows – der einen Großteil der Bilder im Sammelband kreiert – überzeugt durch abwechslungsreich dimensionierte Panels und ansprechend gestaltete Figuren. Dabei meistert er auch die schwierige Aufgabe, einem Charakter wie Clayface durch dessen Mienenspiel Leben einzuhauchen. Das Finale erhält auch durch die Bebilderung des Brasilianers seine besondere epische Qualität. Bei einigen seiner Zeichnungen lässt er allerdings den Hintergrund schlicht weiß und erschwert Lesern so die Immersion.
Fazit:
„Batman – Detective Comics: Angriff der Killer-Armee 1“ weiß insgesamt sowohl erzählerisch als auch optisch zu überzeugen und punktet durch eine Vielzahl interessanter und realistisch wirkender Figuren sowie einer packenden Story.
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