Batman Detective Comics 3: League of Shadows
Rezension von Ingo Gatzer
Rezension:
Mit „Batman - Detective Comics 3: League of Shadows“ geht die beim Rebirth des DC-Universums neu gestartete Serie in die nächste Runde. Der dritte Sammelband enthält dabei die Einzelausgaben 950 bis 956 der Reihe, die erstmals zwischen April und Juni 2017 erschienen. Als ob Gotham nicht schon genug unter der „Kolonie“ und den hier traditionell beheimateten Superschurken zu leiden hätte, hat die Stadt nun mit einer neuen Bedrohung zu kämpfen. Der Dunkle Ritter will jedoch nicht glauben, dass es sich um die legendäre „League of Shadows“ handelt. Schon bald treffen er und sein Team auf alte Bekannte
Bei der Serie der Detective Comics liegt der Fokus bekanntermaßen nicht auf Batman allein, sondern auch auf dem Team, das er zusammengestellt hat, um der wachsenden Gefährdungslage in Gotham Herr zu werden. In „League of Shadows“ rückt in diesem Zusammenhang vor allem die schweigsame Orphan in den Vordergrund. Dem zwar noch jungen, aber im Batman-Universum bereits erfahrenen Autor James Tynion IV gelingt es, deren Gefühlslage überzeugend darzustellen. Gleichzeitig erzählt er eine spannende Story mit zahlreichen Wendungen, die sich auch immer wieder auf die vergangenen Teile der Serie bezieht. Wer also alle Facetten der Handlung verstehen möchte, sollte einen Blick in die zuvor erschienen Teile werfen. Angesichts der während der Geschichte präsentierten Macht und Ohnmacht der jeweiligen Charaktere wirkt das Ende zwar überraschend aber nicht ganz glaubwürdig – ähnlich wie die Kampffähigkeiten einer Figur, die dann doch etwas zu übermenschlich wirken.
Für die Bebilderung der einzelnen Geschichten sind mehrere Künstler verantwortlich. Den Anfang darf Marcio Takara machen. Dem Brasilianer gelingt es gleich mit dem ersten Bild – eine junge Frau durchstreift das nächtliche Gotham im Regen und wird dabei von einer schmenhaften Kreatur, die auf einen Dach lauert, beobachtet – eine Atmosphäre der Spannung zu erzeugen. Auch die tänzerischen Bewegungen von Oprhan und die Bildkomposition sind gut gelungen. Manchmal wirkt die Mimik einiger Charaktere – etwa bei Bürgermeister Sebastian Hady – allerdings nicht optimal. Genau den präsentiert Christian Duce in einem fast schon ikonischen Panel in Ausgabe 951 hingegen perfekt. Das düstere Charisma einer alten Bekannten von Batman bringt er dann zwar nicht in dieser, sondern erst in der nächsten Ausgabe adäquat zum Ausdruck. Überhaupt wird der Künstler aus Uruguay mit jeder Ausgabe etwas besser – beispielsweise wenn er in Folge 953 einen grummelnden Gordon oder Orphans Vergangenheit in Bruchstücken präsentiert und sogar verschiedenste Gefühlsregungen im verunstalteten Gesicht von Clayface zum Ausdruck bringt. Auch sein bartstoppeliger Batman wirkt passender als der glattrasierte Dark Knight, den Marcio Takara in Teil 954 zeichnet. Zudem wirkt bei dem Brasilianer etwa Kates Vater optisch irritierend jung gezeichnet. Insgesamt bringt Takara die Story zeichnerisch passabel zu Ende. Duces Panels sind im direkten Vergleich aber häufig etwas absprechender geraten – besonders, was das Figurendesign betrifft.
Ein Lob hat Panini verdient, weil der Verlag zwischen den Teilen nicht nur die Titelbilder der ursprünglichen Ausgaben, sondern auch die Variant-Cover abdruckt. Vor allem die regulären Cover von Eddy Barrows sind sehr schön komponiert und teilweise auch thematisch passender – etwa bei Ausgabe 950 – sowie spannender als die Variant-Cover von Rafael Albuquerque, der insgesamt aber auch gute Arbeit leistet.
Fazit:
Der dritte Sammelband zu den Detective Comics hat Einiges in Sachen Spannung, Action sowie Figurenentwicklung zu bieten. Sowohl auf der erzählerischen als auch auf der optischen Ebene gibt es aber sowohl Licht als auch Schatten, wobei glücklicherweise die positiven Aspekte überwiegen.
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