Batman: Finstere Pläne 1
 
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Batman: Finstere Pläne Band 1

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Keine Stadt im DC-Universum hat wahrscheinlich immer wieder so unter Superschurken und Zerstörungen zu leiden, wie es bei Gotham City der Fall ist. Deswegen bemüht sich einer ihrer bekanntesten Söhne, Bruce Wayne, sie zu erneuern. Doch in seiner Rolle als Batman plagen ihn ganz andere Probleme. Denn ein seit langer Zeit gehegter Plan eines Masterminds namens Designer scheint nun zur Ausführung zu kommen. Mit dabei sind zahlreiche von Batmans Erzfeinden wie Pinguin, Riddler und der Joker sowie einige der besten Killer.

 

Batmans Welt ist derzeit sehr dynamisch. Jüngst hat Autor Tom King den Schurken Bane Gotham für einige Zeit übernehmen und dann auch noch Bruce Waynes Butler und Vertrauten Alfred Pennyworth töten lassen. Daran knüpft jetzt James Tynion IV in Batman: Finstere Pläne Band 1 direkt an. Tynion hat bereits zahlreiche Storys über den Dark Knight verfasst und entwickelt auf Kings Grundlage und seinem Gespür für die Welt der Mitternachtsdetektivs den Plot überzeugend weiter. Sein Batman agiert zwar weiter professionell, wirkt aber in einigen Situationen angesichts der jüngsten Ereignisse auch etwas verunsichert. Er zeigt auch, wie Lucius Fox und Selina Kyle sich bemühen, Alfred zu ersetzen, dabei aber scheitern müssen. Zu gefallen weiß auch Harley Quinn in ihrer ambivalenten Rolle als Gegenspielerin von Batman und Helferin von Selina. Mit dem Designer präsentiert Tynion zudem einen interessanten Gegenspieler und lässt seine Leserinnen und Leser über den geheimnisvollen Masterplan rätseln. Dabei bietet der Plot einige überraschende Wendungen. Allerdings erweist sich die (vorläufige) Auflösung – ohne hier bereits zu viel zu verraten – zumindest in Teilen als etwas enttäuschend.

 

Für die Illustrationen von »Batman: Finstere Pläne Band 1« sind ein Dutzend von Zeichnern verantwortlich. Dabei können jedoch zwei Künstler durch eine besonders starke Performance aus der Masse herausstechen. Dabei handelt es sich um Tony S. Daniel und Guillem March. Daniel ist für den – leider recht kurzen – voran gestellten Epilog verantwortlich und brilliert vor allem bei der Darstellung des Joker. Die ungewöhnliche Form und Anordnung der Panel lässt sich dabei als ein Kommentar zur geistigen Verfassung des Clownprinzen des Verbrechens interpretieren. Da kann der von Jorge Jiménez, Rafael Albuquerque und Carlo Pagilayan später gestaltete Joker optisch einfach nicht mithalten. Guillem March bebildert den größten Teil der Story. Dabei gelingt es ihm vor allem Selina Kyle eindrucksvoll in Szene zu setzen. Diese hat er ähnlich überzeugend auch schon in der Reihe b>Catwoman gestaltet. Dafür ist seine Interpretation des Riddlers allerdings etwas gewöhnungsbedürftig.

 

Am Ende finden sich noch fünf kurze Geschichten, die in Batman Secret Files 3 erschienen sind, aber mit dem Hauptplot in Verbindung stehen. Diese zeigen Batmans Kämpfe mit den bezahlten Kämpfen. Die Storys sollten Fans am besten als Bonusmaterial auffassen. Denn sowohl optisch als auch inhaltlich können diese zum größten Teil mit der Hauptgeschichte nicht ganz mithalten. So wirkt hier etwa Batman teilweise reichlich naiv.

 

Fazit:

»Batman: Finstere Pläne Band 1« kann über weite Strecken überzeugen – vor allem weil James Tynion IV dem klassischen Setting durch kleine Modifikationen, einem interessanten Gegenspieler und einem verzwickten Masterplan neues Leben einhaucht. Zudem liefern die Zeichner Tony S. Daniels und Guillem March hervorragende Arbeit ab.

 

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Comic

Batman: Finstere Pläne Band 1

Orignaltitel: Batman #86-#94, Batman Secret Files #3

Autor: James Tynion IV

Zeichner·innen: Guillem March, Tony S. Daniel, Jorge Jiménez, Rafael Albuquerque und Carlo Pagilayan

Panini, Oktober 2022

Album, 268 Seiten

 

ISBN-10: 3741629901

ISBN-13: 978-3741629907

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 21.10.2022, zuletzt aktualisiert: 22.04.2024 08:22, 21212