Batman: Niemandsland 3
 
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Batman: Niemandsland 3

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Ende der 90er Jahre hatten die Bewohner von Gotham City schwere Zeiten zu überstehen. Erst zerstörte ein Erdbeben große Teile der Stadt, dann erklärte die Regierung die verwüstete Region auch noch zur No-Go-Area und riegelte sie von der Außenwelt ab. Die zugehörige Storyline findet sich als Crossover in den Sammelbänden „Niemandsland“, von denen Panini nun den dritten Teil wiederaufgelegt hat. Dieser umfasst mehr als 270 Seiten und bietet ein Dutzend Einzelgeschichten, die vor allem das gemeinsame Setting verbindet.


Batman und Ex-Polizeichef Gordon müssen nicht nur altbekannte Gegnern wie Two-Face oder dem Pinguin, die ganze Stadtteile von Gotham kontrollieren, trotzen oder sich mit ihnen arrangieren. Auch neue Gegenspieler wie der geheimnisvolle Nicolas Scratch verfolgen düstere Pläne. Während der ehemalige Polizeichef weiterhin die Unterstützung des Dark Knight scheut, hat der eine schlagkräftige Truppe von kostümierten Helden um sich versammelt, die der Anarchie ein Ende bereiten sollen. Zudem treten die Nachwuchshelden von Young Justice auf den Plan und die Geschichte von Man-Bat wird um ein weiteres Kapitel erweitert.

 

Wie für ein derartiges Crossover typisch, sind für die einzelnen Geschichten jeweils verschiedene Autoren und Zeichner verantwortlich. Besonders gute Arbeit leistet hier das Duo Greg Rucka und Mike Deodato im Zweiteiler „Wechselspiele“. Ruckas Schilderung der Auseinandersetzung zwischen Batman, Gordon, Pinguin und Two-Face passt genau zu der düsteren Stimmung der Story, bei der die Grenzen zwischen Gut und Böse wegen der schwierigen Situation immer wieder verschwimmen. Dabei verleiht er Charakteren wie Gordon eine Tiefe, die bei Comics nicht selbstverständlich ist. Dazu harmonieren Deodatos Zeichnungen hervorragend. Der liefert immer wieder schön durchkomponierte Panels ab – etwa wenn er Unterschied und Ähnlichkeit von Batman und Gordon prägnant bildlich nebeneinander darstellt. Zudem gestaltet er durch den Einsatz von Schatten seine Figuren bewusst abgründig. Das gleiche Konzept geht auch später in der nächsten Zusammenarbeit von Rucka und Deodato in der Geschichte „Zusammenkunft“ gut auf, auch wenn hier die Motivation der Figuren nicht immer überzeugen kann und einige Reaktionen etwas überzogen wirken.


Fast auf dem gleichen hohen Niveau spielt sich auch die Doppelfolge „Das Cainsmal“ von Kelley Pucket und Damion Scott ab. Scott evoziert durch seine Illustrationen gleich zu Beginn eine unheimliche und mysteriöse Atmosphäre. Dazu passend enthüllt Pucket die Identität einer geheimnisvollen Heldin. Passend zu dieser Figur kommen viele Panels ohne Sprechblasen aus, weil Scott sie gekonnt durch seine Bilder erzählt und auch die Protagonistin ansprechend gestaltet. Leider gelingt ihm das bei der Mimik des Dark Knight vor allem im zweiten Teil nicht immer. Dessen Gesichtszüge wirken hier teilweise unnatürlich oder sogar albern.


Apropos Albern: Das ist leider die folgende Story von Chuck Dixon und Scott Beatty geworden, die sich um junge Helden dreht, die in das abgeriegelte Gotham eindringen. Besonders nervig ist dabei Superboy, der durch seinen dummen Sprüche und pubertären Anwandlungen auch den letzten erwachsenen Leser vergraulen dürfte. Das Auftauchen eines riesigen Wales mit Roboterarmen macht die Story auch nicht besser und macht den Stimmungskiller komplett. Immerhin sind die Zeichnungen von Andy Kuhn passabel, auch wenn deren Hintergründe bisweilen karg wirken.


Da ist die finale Auseinandersetzung von Nicholas Scratch und Azrael in den Geschichten „Die Nacht der Prophezeiung“ und „Die Stunde der Wahrheit“ zum Glück deutlich atmosphärischer geraten. Autor Dennis O´Neil kreiert hier eine durchaus spannende und für den Hauptplot zudem relevante Story. Deren Ende ist allerdings recht unspektakulär geraten. Roger Robinson liefert dazu einige schön komponierte Zeichnungen. Klassische Schurken des Batman-Universums wie Two-Face oder den Pinguin gestalten aber andere Künstler definitiv überzeugender.

 

Fazit:


„Niemandsland 3“ bietet – bis auf die alberne Episode der jungen Helden von Young Justice – durchweg gute oder zumindest passable Geschichten. Positiv sticht dabei das Duo Greg Rucka und Mike Deodato heraus, die glücklicherweise für gleich mehrere Teile verantwortlich sind.

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Comic

Batman: Niemandsland Band 3

AutorInnen: Greg Rucka, Scott Beatty, Dennis O´Neil und andere

Zeichner: Mike Deodato, Andy Kuhn, Roger Robinson und andere

Panini, Dezember 2017

Softcover , 272 Seiten

 

ISBN-10: 3741605263

ISBN-13: 978-3741605260

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 01.01.2018, zuletzt aktualisiert: 02.11.2024 12:31, 16363