Batman – One Bad Day: Riddler
 
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Batman – One Bad Day: Riddler

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Der Riddler stellt Batman bereits seit rund 75 Jahren vor Rätsel. Nun ist der Schurke Hauptfigur in der Reihe „Batman – One Bad Day“. Im Fokus sollen in diesen eigenständigen und unabhängig vom Kanon zu lesenden Alben jeweils andere Widersacherinnnen und Widersacher des Dunklen Ritters stehen. Vorbild ist der Meilenstein „Batman: The Killing Joke“, der für viele Fans einer der besten Comics über den Dunklen Ritter und dessen Erzfeind Joker ist. Sind diese Fußstapfen für „Batman – One Bad Day: Riddler“ zu groß?

 

Edward Nigma alias Riddler scheint seinen typischen Modus Operandi geändert zu haben. Denn statt Batman mit rätselhaften Hinweisen auf seine Spur zu locken, begeht er einfach ein brutales und anscheinend grundloses Verbrechen und lässt sich dabei filmen. Was hat der Rätselfan vor und inwiefern spielt seine Vergangenheit dabei eine Rolle?

 

Als Autor von „Batman – One Bad Day: Riddler“ konnte DC Tom King gewinnen. Der ist bereits mit einem Hugo Award und mehreren Eisner Awards dekoriert – einen davon erhielt er dabei sogar für eine Batman-Story. Hier liefert er eine Neuinterpretation des Riddlers, die es in sich hat. Denn hier ist der Rätselmeister so gar nicht die Witzfigur, die er in den vielen Comics darstellt. Vielmehr macht King aus ihm einen würdigen, hochintelligenten und skrupellosen Gegenspieler für Batman. Dabei baut er sogar eine nicht unplausible Verbindung zu „Batman: The Killing Joke“ auf und bettet sein Werk so stimmig in den dunkleren Teil des „Batversums“ ein. Zur Unterfütterung kreiert King eine stimmige Vorgeschichte für Edward Nigma, die er in die aktuelle Handlung häppchenweise einstreut und so für Dynamik sorgt. Leider schießt King im letzten Drittel etwas über das Ziel hinaus und bläht die Figur des Riddler etwas zu groß und fast schon allmächtig auf. Dabei lässt es insbesondere die Polizei dann doch zu dumm dastehen. Das Ende hingegen präsentiert sich in bester Tradition von Batman: The Killing Joke“.

 

Mitch Gerards komplettiert als Zeichner das Kreativteam von „Batman – One Bad Day: Riddler“. Auch diese Wahl überzeugt. Der US-Amerikaner hat nicht nur diverse Eisner Awards gewonnen, sondern auch bereits mit Tom King zusammengearbeitet – auch bei einigen Batman-Folgen. Hier kreiert er herrlich atmosphärische Bilder. Dabei dient die Kolorierung nicht nur der Stimmung, sondern verweist auch auf die verschiedenen Erzählstränge bzw. Zeitebenen. Zudem gefällt die Mimik seiner Figuren durch einen realistischen Look. Allerdings wirkt die Formgebung seiner Panel streckenweise etwas zu monoton. Zu selten entschließt sich Gerards hier „auszubrechen“ – was dann aber zugegebenermaßen durch den entstehenden Kontrast umso wirkungsvoller ist. Zudem passiert auf einigen Bildern ziemlich wenig. Vor allem die Einführung ist visuell etwas langatmig geraten.

 

 

Fazit:

„Batman – One Bad Day: Riddler“ reicht zwar nicht ganz an das Vorbild „Batman: The Killing Joke“ heran. Dennoch hat das Duo King/Gerard einen atmosphärisch dichten und psychologisch überzeugenden Comic kreiert, der viel richtig macht und die Riddler-Figur toll neu interpretiert.

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Comic

Batman – One Bad Day: Riddler

Autor: Tom King

Zeichner: Mitch Gerards

Panini, Februar 2023

Album-HC, 72 Seiten

 

ISBN-10 ‏ : ‎ 374163283X

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3741632839

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 22.03.2023, zuletzt aktualisiert: 22.04.2024 08:22, 21738