Beastly (DVD; Fantasy-Drama; FSK 12)
 
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Beastly (DVD; Fantasy-Drama; FSK 12)

Filmkritik von Christel Scheja

 

Zu den Märchen, die immer wieder gerne in Filmen und Büchern aufgegriffen werden, gehört zweifellos „Die Schöne und das Biest“. Die meisten Umsetzungen belassen das Thema jedoch in ihrem mystischen Umfeld und erzählen eher eine liebevoll ausgestattetes Märchen, als die Handlung in die Gegenwart zu versetzen.

„Beastly“ ist der erste Film, der die Motive gezielt auf die junge Zielgruppe ausrichtet und dafür ein Umfeld benutzt, das vielen vertraut sein dürfte.

 

Kyle Kingson ist der Sohn eines reichen New Yorker Geschäftsmannes und lebt in Manhattan. Der junge Mann hat alles, was man sich wünschen kann, vor allem aber Geld und gutes Aussehen, so dass ihm die Herzen der anderen Schüler, speziell der Mädchen ohne dass er viel tun muss zufliegen.

Da er es nicht kennt und auch von seinem Vater immer wieder vorgebetet bekommt, dass die äußeren Werte alles sind und der Rest keinen Wert hat, ist er überheblich und eingebildet geworden, übernimmt wohltätige Aufgaben nur aus Prestigegründen und nicht, weil er wirklich hinter den Aussagen steht.

Dennoch ist er von Lindy fasziniert, die ganz anders als er ist und ihn zu mögen scheint, ohne ihn jedoch wie die anderen anzuhimmeln. Schon bei ihrem ersten bewussten Aufeinandertreffen, durchschaut sie seine Maskerade.

Bei einem wohltätigen Event aber begeht Kyle einen schwerwiegenden Fehler. Er beleidigt seine Mitschülerin Kendra, die einen ganz eigenwilligen Stil pflegt und damit in seinen Augen als hässlich gilt. Die Goth.Lady lässt sich das nicht gefallen. Von nun an ist Kyle gezeichnet und verwandelt sich durch Male auf dem Oberkörper immer mehr in ein hässliches Monster.

Angewidert schiebt ihn sein Vater in eine andere Wohnung ab und engagiert einen blinden Hauslehrer, damit der nicht über seinen Jungen redet. Auch die langjährige Hausangestellte seines Vaters steht ihm zur Seite. Über Monate hadert Kyle mit seinem Schicksal und vergräbt sich zu Hause. Nur selten wagt er sich noch nach draußen und muss dann feststellen, dass viele seiner „Freunde“ mittlerweile nur noch über ihn lachen

Dann aber trifft er eines Tages, als er wieder einmal auf der Suche nach einer Lösung für sein Problem ist, Lindy wieder und rettet sie aus einer prekären Situation. Diese erschrickt sich nicht vor seinem Äußeren und lockt ihn nach und nach wieder aus der Reserve, dabei hat sie mit ihrem drogenabhängigen Vater selbst genug Probleme am Hals.

Durch ihr offenes Wesen lernt Kyle nach und nach andere Werte kennen als die, die ihm im Elternhaus eingebläut wurden. Er beginnt sogar tiefes Vertrauen zu ihr zu entwickeln. Doch reicht das wirklich aus, dass Lindy rechtzeitig die ihn aus seinem Fluch erlösenden Worte spricht?

 

In erster Linie ist „Beastly“ auf eine junge Zielgruppe ausgerichtet – nämlich Teenager und Twens, denen das Umfeld noch gut bekannt ist, und die sich gleich in der Highschoolatmosphäre heimisch fühlen können..

Die Geschichte selbst wird recht einfach umgesetzt, die Szenen machen keinen Hehl daraus, dass sie in erster Linie zeigen, wie Kyle tief fällt, aber es doch noch schafft, seine inneren Werte zu erkennen und am Ende selbstlos über sich hinaus zu wachsen. Die Ereignisse werden eher ruhig aneinandergereiht und mit einer zarten, wenn auch stellenweise etwas aufgesetzt wirkenden Romanze garniert. Es passt zwar schon zusammen, dass Lindy und der entstellte „Hunter“ nach und nach zueinander finden, aber manchmal drückt der Film doch ein wenig zu sehr auf die Tränendrüse. Auch zeigt sich, dass das für den Film gewählte Ende die Botschaft weit besser trägt als das dramatische, das in den Extras zu sehen ist.

Vielleicht wird nicht alles so tiefgründig dargestellt, wie es eine literarische Umsetzung getan hätte, aber der Film bleibt dennoch sehr feinfühlig, was Kyle angeht.

Denn eigentlich ist er gar nicht das Monster, dass der Film am Anfang suggerieren will. Hinter dem extrovertierten und eingebildeten Auftreten steckt ein Junge, der eigentlich sehr sensibel ist und der sich von seinem Vater eigentlich nur mehr Aufmerksamkeit wünscht. Durch die Verwandlung erinnert er sich nach und nach wieder an das, was er schon als Kind verloren hat.

Und tatsächlich sind es zwei Leute, die ihm diese Gefühle wiedergeben: Lindy und der blinde Hauslehrer Will. Nach und nach kitzeln beide Kyles wahres Wesen an die Oberfläche. Das sind auch die interessanten Momente des Filmes, in denen er seine Stärke beweist. Das ist bei der Liebesgeschichte etwas anders. Gerade Lindy bleibt fast bis zum Ende sehr distanziert, so dass ihr Liebesgeständnis seltsam wirkt. Dennoch ist der Abschluss der Geschichte nicht all zu aufgesetzt, da man sich einer schönen Wendung bedient.

Die Botschaft ist klar aber stimmig umgesetzt. Wieder einmal wird der Äußerlichkeitswahn und die Oberflächlichkeit unserer heutigen Gesellschaft angeprangert. Die Geschichte erinnert die Zuschauer daran, dass letztendlich andere Dinge wesentlich mehr Bestand haben – auch wenn die Macher nicht ganz konsequent gewesen sind.

Der Film kommt auf einer DVD daher, man erhält auch noch einiges an Extras, wobei die geschnittenen Szenen und das alternative Ende noch am interessantesten sind. Bild und Ton sind recht klar und der heutigen Zeit angemessen. Die wenigen phantastischen Elemente sind dezent umgesetzt, am aufwendigsten war vermutlich noch die Maske für Kyle.

 

Alles in allem ist „Beastly“ vielleicht kein Meisterwerk, aber ein solide gemachter Film, der vor allem die Zielgruppe von „Twilight“ ansprechen dürfte, da es auch hier um das Erwachsenwerden und natürlich romantische Gefühle geht, auch wenn letztere nicht so einen großen Stellenwert einnehmen wie man denkt.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024032819151288943c4f
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DVD:

Beastly

(DVD; Fantasy-Drama; FSK 12)

Beastly, USA 2011

Regisseur(e): Daniel Barnz

Komponist: Marcelo Zarvos

Format: Dolby, DTS, PAL, Widescreen, RC 2

Sprache: Deutsch (DTS 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildseitenformat: 16:9 - 2.35:1

FSK: Freigegeben ab 12 Jahren

Studio: Concorde Video

Erscheinungstermin: 19. August 2011

Spieldauer: 83 Minuten

 

ASIN: B004UJ3FO0

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

Vanessa Anne Hudgens

Alex Pettyfer

Mary-Kate Olsen

Peter Krause

Lisa Gay Hamilton

 

Extras:

- Alternatives Ende

- Entfallene Szenen

- 2 Featurettes zur Entstehung des Films

- Musikvideo: Be Mind - Kristina and the Dolls

 


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Erstellt: 25.08.2011, zuletzt aktualisiert: 16.03.2023 18:04, 12074