Beauty and the Beast, Staffel 1 (DVD; TV-Serie; FSK 16)
 
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Beauty and the Beast, Staffel 1

Rezension von Christel Scheja

 

Frei nach dem Märchen um „Die Schöne und das Biest“ entstanden in den letzten Jahrzehnten gleich zwei Fernsehserien mit Krimi-Charakter, die den Zuschauer begeistern sollten. In den 1980ger Jahren schmachteten sich Linda Hamilton und der hinter einer Löwenmaske versteckte Ron Perlman an, während sie Verbrechen bekämpften und die Unschuldigen beschützten, in der modernen Neuauflage „Beauty and the Beast“ sind es Kristin Kreuk und Jay Ryan. Der Held mit dem düsteren Geheimnis trägt im Gegensatz zu seinem Vorgänger allerdings nur eine stylische Narbe zur Schau.

 

Um ihre eigene tragische Vergangenheit zu verarbeiten – sie hat noch als Teenager vor neun Jahren miterleben müssen, wie ihre Mutter ermordet wurde – hat sich Catherine Chandler dem Kampf gegen das Verbrechen gewidmet. Sie arbeitet nun schon einige Zeit als Inspektorin in einem der Morddezernate New Yorks und ist immer wieder mit ihrer Partnerin und Freundin Tess Vargas auf den Straßen unterwegs, um sich Tatorte anzusehen. Unterstützt werden sie von dem Gerichtsmediziner Evan Marks, der ein Auge auf Catherine, die von allen nur „Cat“ genannt wird, geworfen hat – Gefühle, die aber nicht erwidert werden.

Sie hat sich ganz gut etabliert, wird von allen geschätzt und geliebt, scheint auch endlich wieder ihre Fühler nach außen ausstrecken zu wollen, als sie die Vergangenheit einholt. Die Ermittlungen in einem Mordfall an einer bekannten Moderedakteurin einer angesagten Zeitung ergeben, dass der vor neun Jahren im Krieg umgekommene Soldat Vincent Keller noch leben könnte und die Frau vielleicht umgebracht hat.

Und das ist noch nicht alles. Als es ihr gelingt, ihn zu stellen, erkennt sie ihn wieder – ist er doch das „Etwas“, das ihr in der Nacht, in der ihre Mutter starb, das Leben gerettet hat.

Cat beschließt, wider besseren Wissens Vincent eine Chance zu geben und ihn besser kennenzulernen, denn sie hat bei ihren Nachforschungen herausgefunden, dass er kein Monster ist, sondern immer dann zur Stelle, wenn ihn Unschuldige brauchen. Sie ist nicht die Einzige, deren Leben er gerettet hat. Auch im aktuellen Mordfall hat der ehemalige Arzt alles getan, um das Opfer zu retten und es nicht vergiftet.

Sie zögert von nun an nicht, ihn vor ihren Kollegen zu decken, denn sie schöpft wieder Hoffnung, was die Vergangenheit betrifft. Kann Vincent vielleicht endlich Licht in das Dunkel dieser Nacht bringen und ihr helfen, die Wahrheit herauszufinden, endlich Antworten auf die Fragen geben, sie sie insgeheim schon so lange quälen?

Doch damit bringt sie sich auch in Gefahr, denn die Organisation, die Vincent vor einem knappen Jahrzehnt in das verwandelt hat, was er jetzt ist – einen Supersoldaten, der durch tierische DNA gestärkte Sinne und Muskeln hat – wird auch auf sie aufmerksam und versucht durch Cat an ihr ehemaliges Versuchsobjekt heranzukommen. Getarnt als FBI-Agenten stellen sie ihr eine Falle. Doch wieder ist Vincent zur Stelle.

Die gemeinsame Vergangenheit schmiedet ein enges Band zwischen der jungen Frau und dem vom Leben gezeichneten Mann. Während sie immer tiefer in die Geheimnisse der Vergangenheit eintauchen, vertiefen sich auch die Gefühle zueinander und werden auf einen harten Prüfstand gestellt, als Vincents Verlobte ihn wiedererkennt und auch Evan einen letzten Versuch wagt, Cat für sich zu gewinnen. Außerdem ist der Gerichtsmediziner Vincent aufgrund seiner besonderen DNA auf der Spur.

 

Genau wie in so vielen anderen modernen Krimiserien, stehen nicht einmal mehr so sehr die Fälle im Vordergrund, die Morde, die die Helden aufklären müssen oder die Ungerechtigkeiten, gegen die sie kämpfen, sondern eher die Beziehung, die sich nach und nach zwischen ihnen entwickelt. In „Beauty and the Beast“ ist das nicht zu übersehen, gerade weil die Macher Vincent, das „Biest“ für die Zuschauerschaft ansprechend gestaltet hat. Sein Aussehen entspricht dem eines normalen Menschen, selbst die Narbe in seinem Gesicht ist so designt, dass sie ihn nicht entstellt.

Das Erwachen seiner monsterhaften Seite zeigt sich gerade einmal in aufleuchtenden Augen, verzerrten Gesichtszügen und gekrümmten Händen – Zeichen, die man auch von modernen Werwolf- und Vampirfilmen kennt und eigentlich sofort wieder zurück gehen, sobald der Held die Verwandlung und damit sich selbst im Griff hat.

Beide haben ein relativ intaktes soziales Umfeld – Vincent einen Freund, der ihm seit vielen Jahren treu zur Seite steht, Cat natürlich die Kollegen im Dezernat, die wie eine große Familie sind, den Vater und die Schwester. All das schafft genügend Konflikte, die es gar nicht nötig machen, alle Fälle ordentlich auszuarbeiten. Allerdings sorgt das auch für Abwechslung, denn man kann nur selten zu Beginn einer Episode sagen, ob nun Cats Privatleben oder die Aufklärung des Mordes im Vordergrund stehen werden.

Auch wenn die Folgen in sich geschlossen sind, so gibt es doch einige rote Fäden, die sich durch die ganze Staffel ziehen, wie etwa das Geheimnis um den Tod von Cats Mutter und Vincents fortschreitende genetische Veränderung.

All das wird spannend aufbereitet und unterhaltsam präsentiert, die Handlung selbst bietet aber nicht sonderlich viel Überraschendes. Das mag auch an den Hauptdarstellern liegen, deren Charaktere und Darstellung zu glatt und zu seicht ist. Interessant sind da schon eher die Freunde, die gelegentlich Ecken und Kanten aufweisen.

Die Serie kehrt vor allem den Soap-Charakter heraus. Selbst wenn es darum geht, die Experimente um Vincent nachzuvollziehen und ihm mit Seren zu helfen, seine Degeneration zum Tier aufzuhalten oder wenigstens zu verlangsamen, so stehen doch die Beziehungen im Vordergrund, die leidenschaftlichen Gefühle und Neigungen der Figuren zueinander. Oder auch schon einmal gesellschaftliche Ereignisse, die nichts mit dem Mordfall und den Geheimnissen um Vincent zu tun haben.

Interessant ist dabei nur, dass die Serie neben all dem Herzschmerz auch schon einmal brutal sein darf und auch der Held seine wilde Seite so präsentiert, das zart besaitete Seelen vielleicht heftig schlucken werden. Aber alles in allem richtet man die Darstellung doch so aus, dass sie in einem geschmackvollen Rahmen bleibt.

Bild und Ton sind auf einem guten derzeitigen Niveau, als Extras gibt es geschnittene Szenen, einen Rückblick auf die erste Staffel, um die Ereignisse noch einmal zusammenzufassen, Featurettes über die Kleidung von Kristin Kreuk, die „Erschaffung des Beasts“ und natürlich auch ein paar „Bloopers“.

 

 

Fazit:

 

„Beauty and the Beast“ ist eine Serie, die dem derzeit so beliebten Trend zum Genremix Rechnung trägt. Grundlegend als Krimi konzipiert, so besitzt sie doch auch sehr starke Science-Fiction-Elemente und phantastische Momente, die noch einmal an den Vampir- und Werwolf-Boom erinnern. Aber auch Fans von Liebes- und Familiengeschichten kommen zu ihrem Recht, denn die Serie nimmt sich auch sehr viel Zeit, das Umfeld der Helden oder die enger werdende Beziehung zwischen der Schönen und dem Biest auszuarbeiten.

Allerdings wird dabei auch kein Neuland betreten, man bleibt auf ausgetretenen Pfaden und bietet solide, aber nicht herausragende Unterhaltung für den Massengeschmack.

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DVD:

Beauty and the Beast, Staffel 1

Regisseur(e): Gary Fleder, Rick Bota, P. J. Pesce, Bradley Walsh, Steven A. Adelson

Künstler: Sherri Cooper, Jennifer Levin

Format: Dolby, PAL, Surround Sound, RC 2

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Surround), Englisch (DD 5.1 Surround), Italienisch (Dolby Digital 2.0 Surround), Spanisch (Dolby Digital 2.0 Surround)

Untertitel: Deutsch, Italienisch, Spanisch

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Anzahl Disks: 6

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

Studio: Paramount Home Entertainment

Erscheinungstermin: 7. August 2014

Produktionsjahr: 2012

Spieldauer: 889 Minuten

ASIN: B00KBLVS7C

Erhältlich bei: Amazon

 

 

Darsteller:

 

Kristin Kreuk

Jay Ryan

Max Brown

Nina Lisandrello

Austin Basis

Brian J. White

Sendhil Ramamurthy

Amber Skye Noyes

Nicole Anderson

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404250949363cacb2f3
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Erstellt: 17.08.2014, zuletzt aktualisiert: 21.12.2023 16:17, 13651