Beben (Autor: John J. Nance)
 
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Beben von John J. Nance

Rezension von Christine Schlicht

 

Der Architekt Mick Walther will sich auf der kleinen Insel Cascadia vor der Pazifikküste bei Seattle nach all den Wolkenkratzern, die er konstruiert hat, einen Traum erfüllen. Ein Resort, das allen Luxus bietet, den man sich nur wünschen kann und auf dem sich Superreiche von ihrem schweren Leben erholen können. Doch die Eingriffe in die unberührte Natur rufen nicht nur Befürworter auf den Plan.

 

Der Geophysiker Doug Lam hat eine Theorie entwickelt, die sich auf der Insel zu einer fürchterlichen Katastrophe bewahrheiten könnte: Cascadia ist einer der drei Punkte auf der kaskadischen Subduktionsplatte, auf der schon geringe Schwingungen durch Sprengungen oder Ähnliches ein großes Erdbeben mit nachfolgender Flutwelle auslösen können. Doch hinter den Bauarbeiten steht viel Geld und politische Macht, Lam wird nicht nur ignoriert, er verliert auch alle Mittel zur weiteren Forschung.

 

Da fallen der Tochter des Senators Lacombe, einem guten Freund von Mick Walther der auch zeitweise der Arbeitgeber der jungen Frau war, Unterlagen in die Hände, die genau diese Theorie Lams untermauern. Als sie Lam die Unterlagen zukommen lassen will, gerät sie in Gefahr und taucht unter, nachdem ihr Appartement durchsucht wurde.

 

Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und die Macht der Natur...

 

 

Genau das Richtige, wenn man Lesestoff für den Urlaub oder die Erholung vor dem heimischen Kamin für Zwischendurch sucht. Action und Spannung, flüssig zu lesen und unterhaltsam. Nicht weniger. Mehr zu erwarten wäre auch für einen Thriller ein Fehler, das gibt schon der Klappentext nicht her. Wer einen hoch literarisches Manifest gegen den Raubbau an der Natur erwartet, der liegt mit diesem Werk völlig falsch.

 

Ein Thriller, nicht mehr, nicht weniger, mit allen Klischees, die man für die angenehme Leseunterhaltung benötigt. Ein sauberer Spannungsbogen mit archetypischen Charakteren, die nicht im Gedächtnis und im Herzen des Lesers lange haften bleiben, obwohl sie wie bei den gängigen Katastrophenfilmen in all ihren Eigenarten beleuchtet werden. Sie bleiben trotz detaillierter Beschreibungen erstaunlich flach.

 

Da wäre zunächst, zuerst und an allererster Stelle der brillante Wissenschaftler, der als Rufer in der Wüste vor der großen Katastrophe warnt, der eine phantastische neue Theorie entwickelt hat und auf den keiner hört. Schon gar nicht die Prestige- und Geldgeilen Politiker und Architekten, die mit aller Gewalt die Projekte ihrer Träume durchsetzen wollen, egal wie sehr es der armen Natur schadet. Aber in ihren eigenen Reihen gibt es Verräter, wie die Tochter eines Politikers, die an brisante Informationen kommt. Und natürlich die tapfere Geliebte, die ihrem Mann steht, wo immer ihre ganze Kraft gebraucht wird, aber hilflos ist, sobald sie ihrem Helden nahe kommt.

 

Oh, das klingt bekannt? Nun ja, man könnte sagen, es ist ein altbewährtes Strickmuster für spannende, wenig tiefschürfende Unterhaltung. Hier basierend auf einer gewagten Theorie von dem eigentlich in der Materie bewanderten Autor.

 

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Beben

Autor: John J. Nance

Broschiert: 476 Seiten

Verlag: Lübbe; Auflage: 1., Aufl. (17. März 2009)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3404159888

ISBN-13: 978-3404159888

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 29.05.2009, zuletzt aktualisiert: 31.01.2024 18:21, 8811