Bigfoot
 
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Bigfoot

Rezension von David Grashoff

 

Irgendwo in den Wäldern zwischen den USA und Kanada treibt eine Kreatur ihr Unwesen, die sich bisher erfolgreich vor den Augen der Menschen verbergen konnte. Gelegentlich findet man ein beeindruckende Fußspur, ab und zu gelingt es jemanden eine unscharfes Foto oder ein noch unschärferes Video von diesem Wesen einzufangen. Doch ob der Bigfoot – oder auch Sasquatch genannt - wirklich existiert, das konnte bisher noch niemand beweisen.

 

Genau wie sein asiatischer Verwandter – der Yeti – oder das Monster vom Loch-Ness, hat der Bigfoot schon oft die Fantasie von Filmemacher oder anderen Künstlern beflügelt. Auch in der Welt der Comics hatte der Bigfoot schon den einen oder anderen Auftritt, zum Beispiel als der Superheld Sasquatch bei Marvel oder in Proof von Image Comics, in dem der Bigfoot insgeheim für die US-Regierung arbeitet. In Sachen Horror ist der Bigfoot in der Comic-Szene doch relativ unbefleckt, was dank einem Trio Infernale nun sein Ende nehmen soll.

 

Keine geringeren als der Rockmusiker und Filmemacher Rob Zombie (White Zombie, Haus der 1000 Leichen ...), der Comic-Autor Steve Niles (30 Days of Night, Freaks of the Heartland ...) und der Kult-Zeichner Richard Corben haben sich nun zusammen gefunden, um der nordamerikanischen Legende neues Leben einzuhauchen.

 

In Deutschland ist dieses Werk nun unter dem Originaltitel „Bigfoot“ beim Cross-Cult-Verlag erschienen. Das Ganze wurde in ein kleines schickes Hardcover Buch gepresst, was den Preis von 16 EUR erklärt.

 

Die Geschichte von „Bigfoot“ nimmt ihren Lauf im Jahre 1973 irgendwo in den Wäldern Nordamerikas. Der kleine Billy macht gerade Urlaub in den Bergen, als er eines Nachts Zeuge eines blutigen Angriffs des Bigfoots wird, der seine Eltern vor seinen Augen abschlachtet.

31 Jahre später kehrt Billy zurück in die Wälder, um Rache zu nehmen.

In weiten Zügen erinnerte die Story von „Bigfoot“ an die klassischen Gruselschocker aus den 70er/80er Jahren (Texas Chainsaw Massacre, Freitag der 13. ...), denn hier wird nicht viel Zeit mit Hintergründen oder Erklärungen verplempert, sondern aufs grausamste gemordet. Manchmal sogar ohne Sinne und Verstand, und so fragt man sich manches Mal, warum die Taten des Bigfoots noch niemals an die große Glocke gehängt wurden. Auch die Erklärung des wissenden aber schweigenden Sheriffs kommt ein wenig gekünstelt daher.

Zwar gibt es am Ende der Geschichte noch einen kleinen Twist, der allerdings auch ein Stückweit zu konstruiert wirkt, als dass er mich in Begeisterungsstürmen hätte ausbrechen lassen.

 

Glücklicherweise gelingt es Richard Corben ein wenig die Kohlen aus dem Feuer zu holen, denn er schafft es tatsächlich der etwas dünnen Geschichte einen eigenen Stempel aufzudrücken und Bigfoot, als ein wahnsinnigen und angsteinflössenden Killer darzustellen. Corben hat seinen eigenen Stil und das ist auch gut so, denn obwohl seine Zeichnungen anfangs vielleicht ein wenig deplaziert für eine Horrorgeschichte erscheinen, zeigt sich schnell, dass seine düsteren und teilweise sehr blutigen Bilder eine besondere Atmosphäre transportieren, die der Geschichte zur Gute kommen.

 

Als kleines Bonbon gibt es in dem Comicbuch noch ein Interview von Richard Corben und ein interessanter Essay aus der Feder von Christian Endres, der die Legende von Bigfoot auf sehr ansprechende Weise vermittelt.

 

„Bigfoot“ ist leider nicht der ganz große Comic-Wurf geworden, den man aufgrund der beteiligten Namen hätten erwarten können, denn dafür wirkt die Geschichte zu uninspiriert.

Was bleibt, ist ein kurzweiliges Lesevergnügen, das vor allem durch Richard Corbens Zeichenkünste überzeugen kann.

 

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Bigfoot

Texte: Steve Niles, Rob Zombie

Zeichnungen: Richard Corben

Gebundene Ausgabe: 107 Seiten

Verlag: Cross Cult; Auflage: 1 (Januar 2009)

ISBN-10: 3936480982

ISBN-13: 978-3936480986

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 24.02.2009, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 08:09, 8281