Black Lagoon – The Second Barrage Vol. 2
Filmkritik von Christel Scheja
Diente die erste Staffel der Anime-Serie „Black Lagoon“ noch dazu, um die Helden, ihre Umgebung und ihre Aufgaben vorzustellen, kann die zweite nun in die vollen gehen. Sie erweist sich nicht nur als action- und tempolastiger, sondern kann sich nun auch noch speziellen Sorgen und Problemen der Helden zuwenden, speziell des ehemaligen japanischen Firmenangestellten Rokuro, alias „Rock“ zuwenden.
Zunächst einmal gilt es die Geldfälscherin Jane weiter vor ihren Verfolgern zu schützen, die sich in die „Church of Violence“ und unter den Schutz der Nonne Eda geflüchtet hat. Da man nun auch im Kloster nicht mehr sicher ist und gerne Bezahlung für die Mühen, Toten und Verletzten haben möchte, heuert Eda das Team von der „Black Lagoon“ Company an, um die junge Amerikanerin und sich selbst in Sicherheit zu bringen.
Nach einer wilden Verfolgungsjagd gelingt es den Kopfgeldjägern und Banditen zu entkommen. Doch auf hoher See enthüllt Jane Benny dem Mechaniker und Computerspezialisten sowie Rock ein folgenschweres Geheimnis.
Kaum ist diese Sache hinter sich gebracht, fordert Balalaika, die Chefin der Organisation „Hotel Moskau“ die Dienste von Dutch, Rock, Benny und Levy an. Sie sollen sie nach Japan begleiten um dort und Verhandlungen mit einem der Yakuza-Clans zu treten, um dabei die Macht einer anderen Sippe zu brechen.
Rokuro soll ihr dabei als Übersetzer dienen.
Für den jungen Japaner bedeutet dies eine große Herausforderung. Zum einen lernt er nun die dunklen Seiten seiner höchsten Chefin in vollem Ausmaß kennen, zum anderen steht er vor der großen Frage, ob er seine Familie besuchen soll, die ebenfalls in Tokio lebt. Kann er ihnen bei dem, was er jetzt macht überhaupt noch unter die Augen treten? Ausgerechnet Revy steht ihm diesmal zur Seite, als schiene es ihr besonders wichtig zu sein, dass er genau das tut, ehe er es später vielleicht einmal bereut. Auf einem kleinen Jahrmarkt lernt Rock zudem ein junges Mädchen kennen, dass sein Herz berührt, nicht ahnend, dass es enger mit seinem Auftrag verknüpft ist, als er denkt...
Interessant ist das Wechselspiel von Action und Drama in dieser Staffel. „Black Lagoon“ spart nicht gerade mit Gewalt und Brutalität, zeigt aber auch sanfte und mitfühlende Seiten seiner Helden. Man merkt gerade im Zusammenspiel mit Rock, wie viel Revy eigentlich hinter ihrem wilden und herrischen Wesen versteckt und welche Verletzlichkeit sie gerade im Bezug auf Familie mit sich herum trägt.
Für Rock ist die Rückkehr in seine Heimat besonders schwer. Zum einen könnte er sich dem stellen, mit dem er sich schon so lange herum quält, auf der anderen Seite ist er in grausame Verbrechen verwickelt. Auch wenn er selbst kaum eine Pistole oder ein Messer in der Hand hat, so fühlt er sich gerade an dem Verhalten von Balalaika mitschuldig und hat schwer an deren Grausamkeit zu schlucken.
Besonders gelungen ist auch das Verhalten von Revy, die selbst mit Gefühlen kämpft, die sie eigentlich nicht haben will.
Damit bietet die Serie wie auch schon in den ersten Folgen mehr als nur sinnfreies Geballere und eine Aneinanderreihung von Kämpfen. Die Handlung ist gut durchdacht und vielschichtig, denn Spannung wird nicht nur durch die Action, sondern auch durch die raffiniert aufgebauten Geschichten geschaffen, die einem die Figuren noch näher als zuvor bringen.
An der Animation selbst ist nichts auszusetzen, sie ist gerade in den Action-Szenen dynamisch und mitreißend. Auch die Synchronisation ist von hoher Qualität und man hat die zum Genre passenden Sprecher ausgewählt. Nur die Extras sind etwas mager, da es neben einem Trailer keine weiteren Boni gibt. Aber vielleicht hat man sich diese für die Gesamtausgabe in den Sammelboxen aufgespart.
Wer intelligente und vielschichtige Action-Thriller mag wird sicherlich auch Spaß an dieser DVD von „Black Lagoon“ haben, denn der Anime bietet neben markigen Sprüchen und spannenden Kämpfen oder Verfolgungsjagden auch eine abwechslungsreiche Handlung und sich entwickelnde, sympathische Hauptfiguren.
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