Black Lagoon – The Second Barrage Vol. 3 (DVD)
 
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Black Lagoon – The Second Barrage Vol. 3

Filmkritik von Christel Scheja

 

Die zweite Staffel der Anime-Serie „Black Lagoon“ ist wesentlich härter und brutaler als die erste. Diente die erste noch dazu, um die Figuren und die Welt in der sie leben und arbeiten einzuführen, konnten sich die Schöpfer nun mehr darauf konzentrieren ihren Helden Rokuro mit der bitteren Wirklichkeit zu konfrontieren. Denn das, was ihn nun in seinem Heimatland Japan erwartet, lässt alle anderen Abenteuer wie harmlose Vorübungen erscheinen.

 

Balalaika, die Chefin der Gruppe „Hotel Moskau“, die ein Teil der russischen Mafia ist nimmt den ehemaligen Konzernangestellten mit nach Tokio. Für sie ist es selbstverständlich, dass „Rock“ das übernimmt, da er ja schon seine Qualitäten als Diplomat bewiesen hat und sich in seiner Rechtschaffenheit als verlässlicher Übersetzer erweisen könnte, der sich zudem noch mit Land und Leuten ausgezeichnet auskennt.

Sie will mit zwei unterschiedlichen Yakuza-Clans verhandeln, um festzustellen, wer davon ihr mehr Vorteile und der russischen Mafia einen Machtzuwachs bietet. Dabei scheut sie sich nicht, auch mit Verrat, Waffengewalt und Intrigen zu arbeiten.

Rock erlebt so zum ersten Mal die dunklen und brutalen Seiten seiner Chefin mit. Er beginnt daran zu zweifeln, ob seine Entscheidung wirklich richtig gewesen ist, denn die Rückkehr nach Japan erinnert ihn daran, was er so leichtfertig aufgegeben hat. Seine Verzweiflung wächst, als er bei einer Geiselbefreiung herausfindet, dass die Anführerin des anderen Yakuza-Clans ausgerechnet das Mädchen Yukio ist, dass er auf einem Jahrmarkt kennen gelernt hat. So bittet er Balalaika, sich auf die Seite dieses Clans zu stellen und die Washimine-Gruppe zu vernichten, um dem Mädchen das er liebt eine Rückkehr in das normale Leben zu ermöglichen?

Doch wird sich diese darauf einlassen wollen, wenn sie nicht selbst Vorteile daraus ziehen kann? Und gibt es überhaupt noch ein Zurück, als es zu einer heftigen Eskalation der Gewalt in der japanischen Unterwelt kommt, so dass nun auch noch die japanischen Sicherheitskräfte auf den Plan gerufen werden?

 

Das Wechselspiel zwischen Action und Dramatik geht auch in den letzten Episoden weiter. Vor allem Rock steht im Mittelpunkt, der nicht weiß, wo ihm der Kopf steht. Zum einen könnte er sich dem stellen, mit dem er sich schon so lange herum quält – der Frage, ob er überhaupt noch die Hoffnung hat ein normales Leben an der Seite seiner Familie zu führen.

Andererseits kann er sich nicht länger weis machen, dass er kein Verbrecher ist. Auch wenn er selbst kaum eine Pistole oder ein Messer in der Hand hat, so fühlt er sich gerade an dem Verhalten von Balalaika mitschuldig und hat schwer an deren Grausamkeit zu schlucken. Auch Yukio macht ihn immer wieder mit ihren Äußerungen nachdenklich und schürt seine Zweifel und Qualen.

Allein Revy scheint in all dieser Zeit seine Stütze zu sein. Auch wenn sie nicht unbedingt aus ihrer Haut kommt und ihre Zuneigung eher ruppig kund tut, merkt man ihr doch an, dass sie trotz allem Zynismus Gefühle und Sehnsüchte hat, manchmal sogar von einem anderen Leben träumt.

Die Handlung der Serie ist überraschend ist gut durchdacht und vielschichtig, denn Spannung wird nicht nur durch die brutale Action, sondern auch durch die raffiniert aufgebauten Geschichten geschaffen, die einem die Figuren und ihre innere Zerrissenheit noch näher als zuvor bringen. Am Ende steht nur eines fest: „Hotel Moskau“ bekommt das, was Balalaika die ganze Zeit gewollt hat, und Rokuro steht entgültig vor den Trümmern seiner alten Existenz. Nun ist es an ihm und seinen Freunden, was er daraus machen wird.

An der Animation der Serie selbst ist nichts auszusetzen, sie ist gerade in den Action-Szenen dynamisch und mitreißend. Die Synchronisation ist wie immer von hoher Qualität und man hat die zum Genre passenden Sprecher ausgewählt.

Nur die Extras sind wie üblich etwas mager, da es neben einem Trailer keine weiteren Boni gibt. Da die Gewalt diesmal etwas ausufert gibt es für die DVD keine Jugendfreigabe.

 

Auch die dritte und abschließende DVD der zweiten Staffel der Serie „Black Lagoon“ bietet eine abwechslungsreiche Geschichte in der Dramatik und ein komplexer Hintergrund Hand in Hand mit der Action in Form von spannenden Kämpfen oder Verfolgungsjagden und den markigen Sprüchen geht, kurzweilige Unterhaltung, wie sie auch so mancher Thriller bietet.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404201150506c67e736
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DVD:

Black Lagoon – The Second Barrage Vol. 2

Japan, 2006

24-teilige TV-Serie

Episoden 21-24

Regisseur: Sunao Katabuchi

Autor des Mangaoriginals: Rei Hiroe

Bildformat: Aspekt Ratio 16: 9

Synchronisation: dt. & jap. (D. D. 2.0), Untertitel: dt./polnisch

Spieldauer: 100 Min (vier Episoden a ca. 25 min)

Umfang: 1 DVD

FSK: ohne Jugendfreigabe

AV Visionen, 31. März 2008

 

ASIN: B000NVLHSA

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 19.02.2009, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 8253