Black Lagoon Vol. 2 (DVD)
 
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Black Lagoon Vol. 2

Filmkritik von Christel Scheja

 

„Black Lagoon“ ist ein erfolgreicher Action Manga, der bislang allerdings noch kein westliches Release erlebte. Nur die 24-teilige Anime-Serie aus dem Madhouse Studios, die sich schon für andere aufwendige Action- und Abenteuer-Produktionen wie „Vampire Hunter D“ und „Tenjo Tenge“ verantwortlich zeichneten, ist derzeit in Deutschland zu bekommen.

 

Rokuro Okajima war einmal ein ganz normaler Angestellter in einer großen japanischen Firma. Dann aber wurde er von seinem Abteilungsleiter Kageyama als Kurier und Sündenbock für Wirtschaftsspionage missbraucht. Enttäuscht über die Niedertracht seines Vorgesetzten, wirft er seinen vormaligen Job hin und schließt sich der Söldnertruppe an, die ihn auf dem Weg nach Südostasien gekidnappt hatte.

Als „Rock“ gehört er nun zu der Truppe, die von dem ehemaligen Vietnam-Soldaten „Dutch“ angeführt wird und dem noch Benny der Mechaniker und Computerspezialist, sowie die rauhbeinige Revy „Two Hands“ angehören.

Während die Männer immer mehr seine diplomatischen Fähigkeiten und sein Verhandlungsgeschick zu schätzen lernen, kommt Revy nicht mit Rokuros aufrechten Moralvorstellungen und seinem ungebrochenen Idealismus zurecht, die all dem widersprechen, was sie selbst bisher erlebt hat. Das kommt vor allem in einem alten deutschen U-Boot zum Tragen, aus dem sie für einen unbekannten Auftraggeber ein Bild bergen sollen. Nicht nur, dass sie nicht die einzigen sind, die nach Beute suchen, Rock macht Levy auch wahnsinnig, weil er Respekt vor den inzwischen skelettierten Toten hat und sie noch immer als Menschen sieht, die Familien hatten, und nicht als die Spender von Orden und Abzeichen, für die Sammler ein Vermögen zahlen würden.

Derweil rätseln Dutch und Benny über die Natur ihrer Verfolger? Warum haben diese sich ausgerechnet jetzt auf ihre Spur gesetzt und sie mit Raketen vertrieben? Wer hat ihnen den Tipp gegeben? Steht mehr hinter der scheinbar simplen Bergung als sie gedacht haben? Sobald Revy und Rock wieder aufgetaucht sind, , werden sie dem auf jeden Fall auf den Grund gehen. Denn trotz aller Söldnermentalität ist keiner von ihnen bereit, sich herein legen zu lassen.

Ähnlich sieht es auch aus, als die Vier einen Jungen von einem Ort zum anderen schaffen sollen. Denn die vermeintliche Waise ist etwas ganz anderes und könnte ziemlichen Ärger mit einem der südamerikanischen Drogenbosse bedeuten.

 

„Black Lagoon“ orientiert sich in Aufbau und Konzeption an den erfolgreichen Action- und Söldnerfilmen der 1980ger und frühen 1990ger Jahren. An Gewalt und Zynismus wird nicht gespart, im Zweifelsfall erschießt man seinen Gegner lieber, als zu verhandeln und nimmt auch schon einmal Kollateralschaden in Kauf. Moralische Bedenken müssen zurück gestellt werden, was allein zählt ist, seinen Auftrag zu einem erfolgreichen Ende zu bringen und heil aus der Sache zu kommen. Das begründet auch die Altersfreigabe ab 16 Jahren - es wird zu viel geschossen - und skrupellose Brutalität oft ein Allheilmittel.

Dementsprechend gestaltet sind auch die Figuren: Da ist der abgeklärte und schon etwas ruhigere Teamchef, der die Bande beisammen hält, der geschickte und intelligente Computer-Hacker, das Action-Babe Revy, das männlicher und härter als ihre Kameraden sein will und von dem „schlappschwänzigen“ Japaner immer weniger hält, zumal er langsam aber sicher ihr düsteres Weltbild zum Schwanken bringt und nicht zuletzt der unerfahrene und naive Bürangstellte, der jetzt erst seine wahren Qualitäten zu erkennen lernt und trotzdem versucht seine moralische Integrität zu bewahren. Dennoch garantieren die vier für die richtige Mischung aus Abenteuer und Humor, wie man sie aus den entsprechenden Actionkrachern kennt.

Die Handlung ist gut durchdacht und spannend aufgebaut. Immer wieder wird man durch überraschende Wendungen überrascht und muss sich neu anstellen. Spannung wird so nicht nur durch die Action, sondern auch durch die raffiniert aufgebauten Geschichten geschaffen.

Die Animation bewegt sich auf einem hohen Niveau. Gerade die Action-Szenen sind dynamisch und spannend gemacht, immer wieder bieten kleine Details überraschende Hinkucker. Auch Synchronisation und Untertitel können sich sehen lassen und wirken so, als hielten sie sich dicht an das Original. Allerdings sollte man nicht gerade Raumklang erwarten, da dies von einer reinen Fernsehproduktion nicht unbedingt erwartet wird.

 

Wer Action und Abenteuer liebt wird „Black Lagoon“ mögen, denn der Anime weiß durch eine abwechslungsreiche Geschichte zu überzeugen, die immer wieder aufs neue überrascht und neugierig auf mehr macht.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404240205211e4bf397
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DVD:

Black Lagoon Vol. 2

Japan, 2006

Autor des Mangaoriginals: Rei Hiroe

Regisseur: Sunao Katabuchi

Bildformat: Aspekt Ratio 16: 9

Synchro: dt. & jap. (2.0), Untertitel: dt./polnisch

Spieldauer: 100 Min (vier Episoden a 25 min)., 1 DVD

FSK: 16

AV Visionen GmbH, erschienen 2.Juli 2007

Episoden 05-08

 

ASIN: B000NVLHR6

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 03.03.2008, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 5955