Black Orchid
 
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BLACK ORCHID

Rezension von Richard Stadler

 

Der botanische Garten im Superheldenuniversum von US-Verlag DC war Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger ein Treibhaus für die kreativsten Köpfe und künftigen Mega-Stars der Comic-Szene. Alleine was Comic-Gott Alan Moore bei SWAMP THING getrieben hat, schrieb Comicgeschichte (später sollte sich noch Mark Millar am Sumpfding versuchen, ebenso Brian K. Vaughan, die an diesem Titel ihre Sporen im US-Comic verdienten).

 

Neil Gaiman, der damals noch am Anfang seiner Comic-Karriere stand und sich mit seinem SANDMAN in den nächsten Jahren erst zum gefeierten Mega-Star mausern musste, verpflanzte seine poetisch-romantische Superheldengeschichte um die Heldin Black Orchid ebenfalls in DCs botanischen Garten, also die Gefilde von Dr. Holland (Swamp Thing), Dr. Woodrue (Plant-Man und „Schöpfer“ von Batman-Schurkin Poison Ivy) und anderen Elementarwesen mit ungewöhnlichen, über alle Maßen unklassischen Superkräften.

 

Die originale Superheldin Black Orchid entstand dabei bereits 1973 und ohne Mithilfe von Gaiman oder seinem kongenialen Kumpel Dave McKean. 1988 kam jedoch die dreiteilige Miniserie der beiden, um den vage etablierten Charakter neu und von Grund auf zu definieren (das Rezept, ältere, fast vergessene, ziemlich obskure DC-Charaktere neu zum Leben zu erwecken, setzte Gaiman an SANDMAN schließlich kurz nach BLACK ORCHID mit noch mehr Erfolg, Finesse und Brillanz fort).

 

Trotz der Verbindung zu den Pflanzen-Elementaren aus dem DC Universum, Lex Luthor als allgegenwärtigen bösen Superreichen im Hintergrund, einem düster-heroischen Kurzauftritt von Batman in Gotham und einem Besuch in Arkham Asylum (wiederum mit Gastauftritten von Joker, Mad Hatter, Two Face, Poiso Ivy), lässt sich BLACK ORCHID auch unabhängig vom sonstigen Geschehen in der Welt von Superman, Batman und Co. lesen. Wer allerdings Swamp Thing und das Grün kennt, wird bestimmt mehr Spaß an der Geschichte haben. Und auch wenn die Geschichte nicht durchgehend schlingpflanzenfesselt und manchmal nur in Ansätzen Gaimans großes Talent zeigt – sie funktioniert.

 

Dave McKean ist das große Plus dieses Bandes, der die gesamte dreiteilige Miniserie von 1988 enthält. Gerade das letzte Kapitel strotzt nur so vor nahezu feenhaften Bildern mit den neuen Orchideen und der Natur. Ein Augenschmaus, wie man so schön sagt.

 

FAZIT:

Mikal Gilmore geht in seinem Vorwort mit dem Lob etwas zu großzügig um. Wer sich für Gaimains Comic-Frühwerk bei Vertigo interessiert, greift dennoch zu. Wer sich an wunderschönen Bildern nicht satt sehen kann, ist hier ebenfalls richtig. Und wer schon immer eine Vorliebe für DCs Pflanzenabteilung hatte, kommt an BLACK ORCHID ebenfalls nicht vorbei.

 

Zu Gaimans Comic-Glanzstücken fehlt aber eine ganze Ecke, McKean, Batman und Swmap Thing hin oder her.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404250539570fcf0bb6
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Comic:

BLACK ORCHID

Autor: Neil Gaiman

Zeichner: Dave McKean

Softcover, 164 Seiten

PaniniComics

Erscheinungsmonat: Juni 2009

Sprache: Deutsch

ISBN-13: 978-3866077881

ISBN-10: 3866077882

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 28.07.2009, zuletzt aktualisiert: 21.04.2024 14:11, 9008