Reihe: Die Herrschaft der Drachen, Bd. 3
Rezension von Christel Scheja
Wie sein Mentor Orson Scott Card entführt auch der amerikanische Autor James Maxey in eine Welt, die nicht ganz Fantasy aber auch nicht SF ist. Was wie eine abenteuerliche High-Fantasy Geschichte angefangen hat, nahm bereits im zweiten Band starke futuristische Züge an, was sich jetzt noch ein wenig fortsetzt.
Die Herrschaft der Drachen ist weitestgehend gebrochen. Bant Bitterholz’ Bluttat – die Ermordung des Lieblingssohns von Drachenherrscher Albekizan hat eine wahre Lawine von Ereignissen ausgelöst, die schließlich auf die Drachen zurückgeschwappt ist. Denn die Absicht aus Rache einen Genozid zu begehen hat nicht nur die schwelende Rebellion der Menschen zum Überkochen gebracht sondern auch den Widerstand einiger Drachen geweckt. In der Folge ist auch Blasphet, der „Mördergott“ freigekommen und hat seine eigenen Intrigen gesponnen, die nicht nur zur Vernichtung der humanoiden Bewohner sondern auch zur Auslöschung vieler Echsen geführt hat.
In dieser Zeit gehen Bant Bitterholz und Jandra, die im Schutz des Drachen Vendevorex aufgewachsen ist und viel von diesem gelernt hat, ihre eigenen Wege. Der Held im Kampf gegen die Drachen muss erfahren, dass er all die Jahre einer Täuschung aufgesessen ist und nimmt sich aus Sühne eines kleinen Mädchens namens Zeeky an, die besondere Gaben besitzt. Jandra erkennt, dass die magischen Gaben, über die sie verfügt, hochentwickelte Technik ist, die von einem Ort namens Atlantis stammt. Sie macht sich auf die Suche nach dieser verlassenen Stadt, nur um schließlich einer wahnsinnig gewordenen Göttin namens Jezz zu begegnen. In der Folge wird ihr vom überlebenden Sohn des Drachenherrschers die Magie genommen.
Doch nun, wie die Geister der Vergangenheit geweckt worden sind, lassen sie sich nicht mehr so leicht verbannen. Und auch Blasphet, den man eigentlich tot glaubte findet einen Weg, die alten Kräfte für sich nutzbar zu machen...
Der dritte Band der Saga springt mehr oder weniger zwischen Bitterholz und Jandra hin und her, die sich durch in ins Chaos gefallene Welt kämpfen müssen, um nicht nur ein neues Ziel für ihr Leben zu finden, sondern auch eine Gefahr zu bannen, die sie selbst geweckt haben. Dazu benötigen sie aber auch die Vermächtnisse der Vergangenheit, was neue Komplikationen mit sich bringt.
Alles in allem ist die Haupthandlung allerdings vorbei, der Leser bekommt es eher mit einem Nachgeplänkel zu tun – denn die Geister, die zum Kampf gegen die Drachen gerufen wurden, müssen nun wieder gebannt werden, zudem versucht gerade Jandra eigene Wege zu gehen und neues Verständnis zwischen den beiden Rassen zu wecken, nun da sie und ihre Vertrauten erfahren haben, wie ihre Welt eigentlich erst entstanden ist. Das ist aber auch schon der einzige rote Faden, der sich durch das Buch zieht. Ansonsten ist es eher eine Aneinanderreihung von Episoden.
Auch diesmal ist die Geschichte zwar sehr flüssig geschrieben, aber nicht sonderlich tiefschürfend. Der Autor konzentriert sich in erster Linie auf die Action, Man erfährt zwar noch ein paar Kleinigkeiten zum Hintergrund, diese werden aber nicht sonderlich ausgeführt. Auch die Figuren bleiben weiterhin blass und distanziert und man nimmt am ihrem Schicksal am Ende nicht wirklich Anteil, da sie selbst nicht zu wissen scheinen, was sie eigentlich wollen.
Genau wie seine beiden Vorgänger so ist auch „Blasphet“ eine kurzweilige Lektüre für Reise oder Strand, da man sich nicht sonderlich auf die Handlung konzentrieren muss und es keine Details gibt, auf die man zu achten hat. Der Roman dürfte daher vor allem den Lesern gefallen, die abenteuerliche Fantasy auch mit einem ordentlichen Schuss SF mögen.
