Blue Dragon Plus (Nintendo DS)
 
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Blue Dragon Plus

Rezension von Björn Backes

 

„Blue Dragon“ ist das erfolgreichste Spiel für die XBox 360 auf dem japanischen Markt – ein Fakt, bei dem viele westliche Gamer erst einmal schlucken müssen, denn das populäre Rollenspiel konnte zwar auch in hiesigen Hemisphären überzeugen, ist aber im Vergleich zu erfolgreichen Serien wie „Dragon Quest“ und vor allem „Final Fantasy“ nur ein Mitläufer im Bezug auf die Gunst der Konsumenten. In Asien hingegen hat man das Franchise langsam aber sicher ausgeweitet. Ein Manga, ein Anime und gleich zwei Nachfolger wurden dort bereits aufgelegt. Bei uns hingegen lässt man es ein wenig langsamer angehen. Doch immerhin: Mit „Blue Dragon Plus“ feiert die zweite Episode nun ihr Stelldichein auf dem europäischen Markt – und das überraschenderweise auf dem kleinen Dualscreen!

 

Inhalt:

Wer nun aber glaubt, dass die Nachlese eine Art Schmalspurvariante zum umfassenden Rollenspiel ist, welches der Vorgänger den Liebhabern des Genres geboten hat, sieht sich getäuscht. Auch in der „Plus“-Version ist man locker 25 Stunden damit beschäftigt, den finsteren Drachen Balaur in die Schranken zu weisen und den bereits bekannten Hauptcharakter Shu durch dessen Welt zu steuern.

Das Geschehen präsentiert sich dieses Mal jedoch in Echtzeit und ist ein Jahr nach den Ereignissen in „Blue Dragon“ angesiedelt. Shu hat sich vom Kampf gegen die Ahnen gerade erholt, als deren Nachfahren wieder Unruhe stiften und die Welt erneut in den Untergang stürzen wollen. In einer würfelartigen Kulisse haben die Mächte des Bösen einige Bomben gestreut, die es für Shu zu entschärfen gilt. Gemeinsam mit ganzen 8(!) Mitstreitern macht er sich auf die Suche nach dem explosiven Stoff, erkundet die verschiedenen Level-Anordnungen innerhalb des Kubus’, ordnet seine Party ständig neu an und erforscht schließlich die Natur des Drachen, seinen Aufenthaltsort und seine wunden Stellen – bis die Welt erneut von den Fühlern des Bösen befreit ist.

 

Die Struktur von „Blue Dragon Plus“ liefert unterdessen keine echten Innovationen. Bemerkenswert ist lediglich, dass die Gruppe, die man mit sich führt, relativ groß ist und man in den Kämpfen auf recht viel magische Unterstützung bauen kann. Da das Ganze in Echtzeit verläuft und man auch schon einmal in hektischere Szenarien gerät, ist dies von großem Vorteil und macht das Spiel trotz seines erhöhten Action-Anteils auch immer wieder strategisch. Das einzige, was ein wenig kurz kommt, ist die Background-Story, die zwar in einzelnen Dialogen wieder ein Stückweit ins Gedächtnis gerufen wird, sich aber letzten Endes den Kämpfen und den Erkundungsgängen in den Dungeon-artigen Levels unterordnet. Ansonsten sind die Inhalte nicht außergewöhnlich und orientieren sich an den bekannten Vorgaben der besagten Rollenspiel-Highlights aus dem Hause Square Enix. Die Charakterentwicklungen verlaufen sehr linear, die Level-Aufstufungen sind fair eingeteilt und die Rätselaufgaben – hier geht es zumeist um Schatztruhen, die geöffnet werden wollen – bieten ein klein wenig Anspruch. Wer mehr erwartet, sollte besser auf die XBox 360-Fassung umsteigen. Doch in Anbetracht dessen, dass die Basis solide ist und sich nicht schlechter verkauft als vergleichbare Titel, kann man grundsätzlich nicht meckern.

 

 

Handling/Grafik:

Nict ganz so optimal ist indes die Steuerung in den Kämpfen, da es hin und wieder sehr umständlich ist, die Befehle an die Party-Mitglieder weiterzugeben. Der Stylus ist hier zwar stets eine große Hilfe, da man mit seiner Hilfe schneller agieren und reagieren kann. Dank der relativ niedrigen Gegner-KI sollte man diesbezüglich zwar nie ernsthaft in Schwierigkeiten geraten, doch alles in allem wäre eine bessere Spielübersicht in diesem Fall wünschenswert gewesen – vor allem vor dem Hintergrund, dass die Kämpfe inmitten der feinen Rendersequenzen recht schön inszeniert werden.

Damit wären wir auch schon bei der Grafik, bei der man ebenfalls von Standardkost reden muss, was aber natürlich verwerflich ist. Genre-Fans werden sich über ein bekanntes Drumherum freuen, das an sich nicht spektakulär geraten ist, aufgrund der bekannten Anordnungen aber Sicherheit gibt.

 

 

Spielspaß:

Qualitativ ist „Blue Dragon Plus“ nicht ganz so hochwertig wie die letzten Vertreter der „Final Fantasy“-Reihe, was vorwiegend daran liegt, dass man den Anspruch zugunsten einer jüngeren Zielgruppe etwas heruntergeschraubt hat. Das Spiel ist zwar immer noch recht umfassend und bieten eine ganze Reihe unterschiedlichster Level-Welten, doch dieser Umstand alleine reicht eben nicht aus, um die Konkurrenz zu schocken. Nichtsdestotrotz hat auch „Blue Dragon Plus“ genügend Qualitäten, um jüngere Rollenspielliebhaber aus der Reserve zu locken und sie für einige Stunden an den Dualscreen zu fesseln. Bei mehr als 20 Stunden unterhaltsamer Spielzeit und netter Atmosphäre sollte daher grundsätzlich für jeden etwas dabei sein.

 

 

Fazit:

Bedenkt man, dass „Blue Dragon Plus“ die Nachfolge eines NextGen-Titels antritt, muss man attestieren, dass sich der zweite Titel der „Blue Dragon“-Serie durchaus respektabel schlägt. Abgesehen von einzelnen kleinen Schwächen ist der DS-Titel daher auch allen ans Herz zu legen, die „Dragon Quest“ und Co. in ihr Herz geschlossen haben.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404250359113fb1727c
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Blue Dragon Plus

System: Nintendo DS

Publisher: Koch Media

USK-Einstufung: Freigegeben ab 6 Jahren gem. 14. JuSchG

ASIN: B001R762DE

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 26.05.2009, zuletzt aktualisiert: 21.10.2022 08:12, 8783