Bonneville – Reise ins Glück (DVD)
 
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Bonneville – Reise ins Glück (DVD)

Rezension von Cronn

 

Einen Film zu realisieren, der die komplexen Beziehungsgeflechte zwischen Frauen thematisiert, ist nicht einfach. Wenn er dazu noch eine anrührende Geschichte erzählen soll, wird die Sache noch darüber hinaus verkompliziert.

Nur wenigen Regisseuren ist es gelungen, diese an sich interessanten Themenkreise in angemessener Form umzusetzen. Einer davon ist Ridley Scott, der mit Thelma und Louise ein perfekte Melange aus Road Movie und Middle-Age-Drama gefunden hat.

An weiteren Versuchen mangelt es nicht, aber sie kommen nicht über die Mittelmäßigkeit hinaus. Dies hat im Jahr 2006 der Regisseur Christopher N. Rowley zu ändern versucht, indem er mit prominenter Unterstützung den Film Bonneville –Reise ins Glück inszeniert hat. Der Streifen wird hierzulande von Ascot Elite auf DVD herausgebracht.

Es wird nun im Folgenden die Frage zu stellen sein, wie gut die Umsetzung der Themenkreise geglückt ist.

 

Inhalt:

„Wozu hat man Freundinnen? – Natürlich damit sie einem beistehen! Und deshalb werden Margene und Carol ihre gerade verwitwete Freundin Arvilla nicht alleine auf die Reise schicken, um ihrer biestigen und erpresserischen Stieftochter die Asche ihres Mannes Joe auszuliefern. Aber anstatt kurzerhand ins Flugzeug zu steigen, kurven die drei mutigen Damen in Joes altem Bonneville-Cabrio los. Die Fahrt durch Amerikas grandiosen Südwesten wird zu einem Abenteuer-Trip, der die kleine Gemeinschaft eng zusammenschweißt und der trauernden Arvilla neuen Mut gibt.“

Der Klappentext gibt bereits viele Infos über den Inhalt, die aber noch zu ergänzen sind. Die Fahrt der drei Damen führt sie u.a. auch nach Las Vegas, wo die strenge Mormonin Carol durch Zufall einen großen Gewinn einstreicht. Aber auch Salt Lake City steht auf dem Programm, wo die Ladies auf dem Salzsee eine Reifenpanne haben. Doch ein junger Mann hilft ihnen aus der Patsche. Wer jetzt sofort an den jungen Brad Pitt und dessen Auftritt in „Thelma und Louise“ denkt, ist zwar nicht völlig falsch gewickelt, aber dennoch auf der falschen Fährte, denn erotische Eskapaden mit ihm stehen nicht auf der Wunschliste der drei Damen. Sie lernen einen älteren Trucker kennen, wobei Margene sich zu ihm hingezogen fühlt. In einem Restaurant in Las Vegas kommen sie sich näher.

Später ist auch eine Bootstour angesagt, wobei die Ladies auf eine Sandbank auflaufen.

Die Abenteuer sind vielfältig und unterhaltsam, womit wir schon mitten in der kritischen Würdigung des Films sind.

 

Kritik:

Dem Regisseur Christopher N. Rowley gelingt mit „Bonneville – Reise ins Glück“ ein Kunststück. Der Film darf tatsächlich als kleine Perle abseits des Mainstreams betrachtet werden. Hier wird den Charakteren genügend Raum zur Entfaltung gegeben und eine herrliche Frauenfreundschaft wird somit für den Zuschauer greifbar.

An keiner Stelle gleitet „Bonneville – Reise ins Glück“ dabei ins Kitschige ab, wendet sich gerade immer im rechten Moment davon ab, um eine neue Wendung ins rechte Licht zu rücken. Mal geht es ins Abenteuerliche, dann wird Religiosität thematisiert, Freundschaft sowieso und Trauer auch.

Dass „Bonneville – Reise ins Glück“ trotz der Schwere der Grundthematik dennoch lebensbejahend bleibt, dafür sorgen – neben dem gelungenen Drehbuch - in der Hauptsache die beschwingt aufspielenden Darstellerinnen.

Allen voran sorgt Jessica Lange (den Cineasten noch als Weiße Frau im King-Kong-Film aus den siebziger Jahren bekannt), die als Witwe Arvilla agiert. Ihre Schauspielkunst ist durchwegs konstant hoch. Man merkt ihr, wie auch den anderen an, dass sie sichtlich Spaß an den Dreharbeiten hatten, welche den Frauenrollen Zeit zum Ausleben bot.

Auch Kathy Bates als Margene spielt tadellos und vor allem glaubhaft. Joan Allen als letzte im Bunde agiert als Carol, die strenggläubige Mormonin, ebenso wunderbar.

 

Bonusmaterial und DVD-Cover:

Das sehr hübsch animierte Menü präsentiert verschiedene Zusatzmaterialien. Zum einen ist da ein Featurette, das mit Hilfe von Szenen, die beim Dreh mitgefilmt wurden über Interviews mit den Darstellerinnen und dem Regisseur sehr viel an Informationen bietet.

Darüber hinaus gibt es noch eine Trailershow und den Originaltrailer von „Bonneville – Reise ins Glück“. Damit ist die DVD ordentlich mit Bonusmaterial ausgestattet.

Die Covergestaltung von „Bonneville – Reise ins Glück“ ist ebenfalls geglückt. Hier hat Ascot Elite ein Wendecover gestaltet, das es Cineasten erlaubt, den großen FSK-Aufdruck verschwinden zu lassen. Gelungen!

 

Fazit:

„Bonneville – Reise ins Glück“ ist ein perfekter Unterhaltungsfilm, der sich nicht scheut auch schwierige Themen anzufassen. Dabei schafft es der Regisseur mit Hilfe seines guten Drehbuchs und der gut gelaunt aufspielenden Darstellerinnen-Riege das Thema lebensbejahend und dennoch frei von Kitsch aufzuarbeiten.

„Bonneville – Reise ins Glück“ ist eine kleine cineastische Perle, die es wert ist, dass man sie beachtet. Klare Kaufempfehlung!

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404262313486c321a0c
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DVD:

Bonneville – Reise ins Glück

USA 2006

Regisseur: Christopher N. Rowley

Komponist: Shie Rozow

Format: Dolby, DTS, PAL, Surround Sound

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (DTS 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Anzahl Disks: 1

FSK: 0

Ascot Elite, 30. September 2009

Spieldauer: 90 Minuten

 

ASIN: B002GSAM3Y

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

Jessica Lange

Kathy Bates

Joan Allen

Tom Skerritt

Christine Baranski

Victor Rasuk

Tom Amandes

Tom Wopat


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Erstellt: 16.10.2009, zuletzt aktualisiert: 16.03.2023 18:04, 9408