Ein Junge (Jackson A. Dunn) von einem anderen Planeten legt eine Bruchlandung auf der Erde hin und wird von einem menschlichen Ehepaar im ländlichen Amerika (Elizabeth Banks und David Denman) aufgenommen. Die Breyers hatten sich schon lange Nachwuchs gewünscht aber keinen bekommen. Somit sehen sie das vom Himmel gefallene Baby als Geschenk an und nehmen es liebevoll in ihre Familie auf. Doch je älter der auf den Namen Brandon getaufte Junge wird, desto finsterer sind die Kräfte, die er entwickelt. Doch statt diese übermenschlichen Fähigkeiten zum Guten einzusetzen, treten immer häufiger düstere Seiten an Brandon auf. Seine Adoptiveltern sind verzweifelt und müssen sich eingestehen, dass er vielleicht nicht zu dem Helden heranwachsen wird, an den sie geglaubt haben ...
von Armin Rößler
Manchmal läuft es einfach gut: Dann fällt das außerirdische Kleinkind genau an der Stelle vom Himmel, an der ein liebevolles Farmer-Ehepaar nur auf einen Sprössling gewartet hat, er verbringt eine unbeschwerte Jugend, lernt nebenbei seine übernatürlichen Fähigkeiten kennen, ohne weiteres Unheil anzurichten, und entwickelt sich zu einem Menschenfreund, der so unbesiegbar stark und gutherzig gleichermaßen ist, dass man schon fast nicht mehr neidisch sein möchte. Ja, das hat bei Kal-El, auf der Erde als Clark Kent und Superman bekannt, prächtig funktioniert. Aber wie sieht es bei Brandon Breyer aus? Der Horrorfilm Brightburn: Son of Darkness präsentiert die Antwort.
Als Zwölfjähriger zeigt der in Brightburn, nicht Smallville, in Kansas aufgewachsene Brandon (Jackson A. Dunn) die ersten Auffälligkeiten. Von der gebrochenen Hand einer Mitschülerin über das Massaker im Hühnerstall bis hin zu seinem ersten schaurigen Mord geht es dann aber rasend schnell. Während seine Pflegeeltern Tori (Elizabeth Banks) und Kyle (David Denman) blauäugig Auswirkungen der Pubertät vermuten, hört er tatsächlich Stimmen im Kopf. Die befehlen ihm, die Herrschaft über die Welt zu übernehmen, also fängt er in Brightburn schon mal damit an.
Regie-Neuling David Yarovesky fährt die gar nicht uninteressante Geschichte relativ zügig an die Wand. Vielleicht hätte er sich bei Produzent James Gunn (Guardians of the Galaxy), aus dessen Verwandtschaft das Drehbuch stammt, nach einem vernünftigen Spannungsaufbau erkundigen sollen, nach Figuren, die das Mitgefühl des Zuschauers erwecken, und nach einigem mehr. Das hat er offenkundig nicht getan und so ist schon nach wenigen Minuten klar, wohin die Reise geht: Der böse Junge mit den Superhelden-Kräften will alle umbringen, die dämlichen Eltern begreifen grundsätzlich erst alles, wenn es zu spät ist. Das ist auch für einen Horrorfilm ziemlich dünn, der zudem selbst mit seinen drastischeren Bildern oder Schockmomenten nicht wirklich gruseln kann. Spannung geht anders.
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