Brücke der brennenden Blumen (Autor: Tobias O. Meißner; Im Zeichen des Mammuts Bd.4)
 
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Brücke der brennenden Blumen von Tobias O. Meißner

Reihe: Im Zeichen des Mammuts Bd.4

Rezension von Christel Scheja

 

„Die Brücke der brennenden Blumen“ schickt den Zyklus „Im Zeichen des Mammuts“ bereits in die vierte Runde. Langsam aber sicher beginnt Tobias O. Meißner die Fäden zu verknüpfen, die aus den ersten drei Romanen übrig geblieben sind, so dass - auch wenn er immer wieder Erklärungen liefert - die Kenntnis dieser Bücher unumgänglich zu werden beginnt, wenn man auch dieses wirklich genießen will.

 

Nach ihrem Abenteuer im unterirdischen Reich der Riesen, in dem sie nach einem uralten magischen Artefakt suchten, mit dem sie die Zerstörung der Natur durch die Menschen vielleicht besser aufhalten konnten, kehrt die Gemeinschaft des Mammuts ernüchtert in ihr Hauptquartier in Warchaim zurück.

Sie haben den Bogenschützen Hellas an den Wahnsinn verloren und ihr Anführer Rodraig Delbane ist in einem komatösen Zustand zwischen Tod und Leben gefangen. Der Lichtmagier Eljakozad hat seine Kräfte verloren - nur der Klippenländer Bestar scheint aus der ganzen Sache eher unbeschadet heraus gekommen zu sein.

Aber mehr als je zuvor sind sie nahe daran, ihre Bemühungen aufzugeben, da sie bereits so viel verloren haben und ihnen auch niemand Beistand zu gewähren scheint. Statt dessen erhalten sie einen neuen Auftrag. Im Thostwald sind sämtliche Kaninchen verschwunden. Wie und warum, das sollen sie heraus finden.

Da der Magier und der Klippenländer Ablenkung von den Sorgen brauchen, um einen klaren Gedanken fassen zu können, und glauben, den Auftrag schnell hinter sich bringen zu können, lassen sie Rodraig in der Obhut der hochschwangeren Schmetterlingsfrau Naen und des geschäftstüchtigen Cajin.

Doch schon als sie erste Erkundigungen einziehen, ahnen sie, das mehr hinter der ganzen Sache zu stecken scheint, als sie denken. Jemand hat die Kaninchen gezielt eingefangen und umgebracht. Auch der ungewöhnliche Selbstmord eines sonderlichen Waldläufers scheint damit zusammen zu hängen.

Als sich Eljakozad und Bestar in den geheimnisvollen Forst begeben und ihn mit Hilfe der eigenwilligen Tjarka erforschen, wissen sie was los ist. Sie geraten in die Fänge des schurkischen Gelehrten Siusan und seiner verrückten Handlanger. Dieser will die Grenzen des Schmerzes überschreiten und freut sich daher über jedes neue Forschungsobjekt.

Als er Eljakozad der grausamen Vivisektion am lebenden Leib unterwirft, stößt dieser die Türen zu einer fremden Welt auf und macht auf der „Brücke der Brennenden Blumen“ eine überraschende Entdeckung. Doch nun gilt es einen Weg zurück zu finden, um die Freunde und sich am Leben zu erhalten um die gewonnenen Erkenntnisse auch nutzen zu können.

 

Tobias O. Meißner bleibt seiner Linie treu: Noch immer verknüpft er Fragen des Naturschutzes mit einer actionreichen Handlung und mystischen Begebenheiten, wie man sie auch aus anderen Fantasy-Romanen kennt. Eine geheimnisvolle Intrige im Hintergrund, die sich mit jedem Band weiter entwickelt und für die Missstände verantwortlich zu sein scheint, denen die Helden nachgehen, sorgt für den nötigen roten Faden. Dabei fällt angenehm auf, dass die Gefährten im Zeichen des Mammuts keine unüberwindlichen Supermenschen sind, von denen auch Fehlschläge ohne Spuren zu hinterlassen abprallen – eher im Gegenteil.

Man wundert sich fast schon, dass sie nach all den Erlebnissen noch so für ihre Überzeugung eintreten und seelisch stark genug bleiben, um sich tapfer den nächsten Abenteuern zu stellen und nicht einfach aufgeben.

Erstmals ist Rodraeg, der Anführer der Gruppe, komplett ausgeschaltet und die Handlung konzentriert sich nun mehr auf zwei der ursprünglichen Gefährten, die zuvor eine eher geringe Rolle spielten. Diese veränderte Ausgangslage gibt den beiden aber auch die Möglichkeit sich weiter zu entwickeln und Facetten ihres Wesens zu zeigen, die bisher verborgen geblieben sind. Vor allem der Magier Eljakozad muss dabei über sich hinaus wachsen und seine Angst vor der Verantwortung ablegen, was besonders bemerkenswert ist, da er nicht über seine sonstige Macht verfügt.

Diese sehr menschliche Seite der Helden ist das, was neben dem ungewöhnlichen Thema: Naturschutz in einer archaischen Welt, vor allem den Reiz des Zyklus ausmacht. Der Autor beweist damit, dass Fantasy auch vielschichtig sein und sich mit aktuellen Problemen beschäftigen kann, ohne dabei langweilig zu werden.

 

Zwar kommt die „Brücke der Brennenden Blumen“ im ersten Drittel nicht so ganz in die Gänge, was die Spannung betrifft, dann aber legt auch dieses Buch richtig los und bietet ein ebenso actionreiches wie auch bedrohliches Abenteuer, das durch seinen Fantasiereichtum und seine Spannung zu überzeugen weiß und um so mehr neugierig auf die kommenden Bände macht.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425143750c1c62a5f
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Brücke der brennenden Blumen

Reihe: Im Zeichen des Mammuts Bd.4

Autor: Tobias O. Meißner

broschiert, 377 Seiten

Piper, erschienen November 2007

ISBN 978-3-492-26638-3

Titelfoto von Hilden Design, Karte von Erhard Ringer

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 25.11.2007, zuletzt aktualisiert: 23.01.2024 18:51, 5365