Burnout Dominator (PS2)
 
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Burnout Dominator

Rezension von Björn Backes

 

2007 war eigentlich ein sehr wehmütiges Jahr für alle „Burnout“-Fans. Mit dem „Dominator“-Ableger verabschiedete sich die Serie nämlich endgültig aus der alten Videospiel-Generation, dies aber durchaus würdig, denn mit dem insgesamt vierten Part der Reihe wurden wieder einige Inhalte aufgenommen, die im vorangegangenen dritten Teil aus unerfindlichen Gründen ausgespart wurden. Zwei Jahre nach Erstveröffentlichung kehrt „Dominator“ nun im Rahmen der Lowprice-Kampagne der Software Pyramide noch einmal zurück – und verdeutlicht noch einmal, warum der PS2-only-Release eine unverzichtbare Episode im „Burnout“-Universum ist und bleibt.

 

 

Inhalt:

Die Entwickler bei Criterion haben sich seinerzeit richtig bemüht, das bewährte Spielprinzip mit weiteren Modi zu bereichern und das erfolgreiche System mit gezieltem Feintuning zu verbessern. Weiterhin rast man mit einer von unzähligen Karossen durch den viel bevölkerten Straßenverkehr, verpasst den Gegner geschickte Takedowns, jagt in Rennserien und kurzen Duellen nach Punkten und Siegen, nimmt an Roadrage-Challenges teil oder kämpft sich durch die Eliminator-Wettkämpfe, um schließlich als letztes nicht durchs Raster zu fallen. All dies kannte man auch schon aus „Burnout 3“. Eine Disziplin, die man später auch in „Paradise“ zu schätzen lernte, ist der Drift-Modus, in dem halsbrecherische Action gefragt ist. Eine Disziplin besteht beispielsweise daraus, Crashs zu provozieren, aber letzten Endes dennoch nicht durchzuführen. Ausweichen im letzten Moment – das kann ganz schön spektakulär sein, gerade wenn man bedenkt, dass man das Schadensmodell wieder ins Boot geholt hat. Zusammenstöße ohne Folgen, wie sie bis dato noch möglich waren, hat man dieses Mal außen vor gelassen, um wieder einen Schritt vom Arcade-Game zur Simulation zu machen. Fürs Spielgefühl macht dies schon einen großen Unterschied, auch wenn es anfangs gewöhnungsbedürftig ist. Doch langfristig profitiert man von dieser Rückbesinnung, denn der Anspruch ist durch die niedrigere Fehlertoleranz wieder deutlich angestiegen.

Die Anforderungen in „Burnout Dominator“ sind aber generell relativ hoch. Siege alleine reichen nichts mehr aus, um neue Wagen frei zu schalten oder die erforderlichen Punktzahlen zu erzielen. Kleine Nebenjobs sind stattdessen an der Tagesordnung und werden in die einzelnen Challenges integriert – und diese haben es wirklich in sich. Nehmen wie zum Beispiel das Boost-System, das hier noch einmal stark aufgepeppt wurde. Gewohntermaßen werden die Boosts frei geschaltet, sobald man im Highspeed durch eine größere Zahl Hindernisse rast und dabei auch einzelne Takedowns initiiert. Ist die Leiste gefüllt, wird der Turbo eingeschaltet und lädt zur völligen Abnutzung des Boliden ein. Unterdessen wird der Boost erneut aufgeladen, so dass sogar eine Combo möglich und langfristig erstrebenswert ist. Eine Disziplin basiert nämlich auch darauf, eine Kettenreaktion im Geschwindigkeitsrausch zu erreichen.

 

Die Vielzahl der Modi und Neuerungen ist daher auch das klare Plus des vierten „Burnout“-Kapitels. Nicht ganz so doll sind indes die Einschränkungen, die durch das Schadensmodell entstehen. Crash-Challenges fallen in „Dominator“ völlig heraus, und auch die spektakulären Zusammenstöße an eigens dafür hergerichteten Kreuzungen – einst ein echter Spaßgarant – können nun nicht mehr simuliert werden. Allerdings sollte man im Vergleich sehen, wie der Anspruch und das Fahrgefühl von der Rückkehr zu authentischerem Fahrverhalten profitieren. Letzten Endes wird man dann auch realisieren, dass Spektakel in der Relation zur spielerisch greifbaren Action keinen ganz so hohen Stellenwert hat.

 

 

Technik/Grafik:

Wer „Burnout Paradise“ schon auf im NextGen-Sektor hat testen dürfen, wird womöglich über „Burnout Dominator“ schmunzeln. Dennoch: Criterion haben das letzte aus der PS2 herausgeholt, um die Strecken mit vielen Details zu schmücken und ein möglichst realistisches Feeling zu kreieren, was auch bei höchstem Tempo und dichtem Gegenverkehr prima gelungen ist. Da auch die hektischen Szenen im Rausch nicht untergehen und alles herrlich ruckelfrei läuft, ist der letzte echte Old-School-Titel der „Burnout“-Serie daher auch im technischen Bereich ein echter Genuss.

Was die Grafik und den Sound betrifft, gibt sich das Spiel auch keine Blöße. Fetzige Rocktunes zieren den Hintergrund, während man vorne über die netten Designs der Fahrzeuge staunen darf. Wenn dann auch noch Crashs und brutale Unfälle simuliert werden, kann man sich auf echtes Augenkino im PS2-Format freuen.

 

Spielspaß:

Auf eines ist in bislang allen „Burnout“-Titeln Verlass gewesen: Dank der vielen unterschiedlichen Spielmodi und des recht freizügigen Spielsystems ist man etliche Wochen mit dem Spiel beschäftigt, ohne sich zwangsläufig bei der Bewältigung der Inhalte wiederholen zu müssen. Die internen Rennserien stellen daher auch in „Dominator“ das Gros der „Need For Speed“-Konkurrenz in den Schatten, die vielen Zusatzoptionen, die vor allem das Arcade-Prädikat unterstützen, sorgen für jede Menge perfekte Rahmenunterhaltung, und zuletzt ist auch der gestiegene Anspruch ein wichtiger Faktor, der einen noch intensiver an die kunterbunte Rennaction fesselt. Daher ist jegliche Diskussion ob Kleinigkeiten wie der mangelnden Crash-Optionen auch eigentlich Humbug: Ein so gutes Arcade-Racing-Game wie „Burnout Dominator“ hat es bis zuletzt auf der PS2 nicht gegeben.

 

 

Fazit:

Wer nach Referenz-Titeln Ausschau hält und sich mal etwas wilder austoben will, als dies beispielsweise bei „Gran Turismo“ der Fall ist, sollte spätestens jetzt in der Lowprice-Aktion zugreifen. „Burnout Dominator“ ist für Rennsportfans nämlich unverzichtbar!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328181132b447638d
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Burnout Dominator

System: Playstation 2

Entwickler: Criterion

Publisher: Software Pyramide

USK-Einstufung: Freigegeben ab 12 Jahren gem. 14. JuSchG

ASIN: B001SM423K

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 06.05.2009, zuletzt aktualisiert: 29.01.2015 03:04, 8701