Rezension von David Grashoff
Jungs stehen nun mal auf Autos. Um diese Aussage zu bestätigen brauche ich nur aufzustehen und ein paar Meter weiter in das Zimmer meines Sohnes zu gehen, wo sich eine dieser Ikea-Container-Kisten befindet, in der es gefühlte 4000 Stück dieser kleinen blechernen Ebenbilder mehr oder weniger realistischer Autos zu finden gibt. Diese Tatsache erklärt sicherlich auch den großen Erfolg, den Walt Disney mit dem Film CARS hatte. Wie üblich bei Walt Disney hat auch CARS einen ganzen Rattenschwanz an Merchandise-Artikeln hinter sich hergezogen, unter denen man natürlich auch eine ganze Reihe Videospielumsetzungen findet. Auch Nintendos DS hat nun mit CARS seine Umsetzung, in der man die Abenteuer von Lightning McQueen und seiner Freunde nachspielen kann.
Das CARS Videospiel unterteilt in zwei Spielarten. Den Hauptteil macht eine ganze Reihe an Minispielen aus, in denen man in die Karosserie der verschiedenen Filmhelden schlüpft um diverse Aufgaben zu lösen. Um genau zu sein sind es zwölf an der Zahl (man fängt mit 3 an und kann die andern freispielen), wobei man beispielsweise mit Hook angeln geht, mit Ramone einen Lowrider-Tanz aufführt oder Lightning einen Weg durch ein volles Autokino lotst. Dabei ist natürlich sowohl von Seiten der Charakteren, wie auch der Stadt Radiator Springs der Wiedererkennungswert sehr groß. Die Qualität der Spiele, bei denen zumeist der DS-Stylius zum Glühen gebracht wird, ist recht unterschiedlich ausgefallen. Einige machen richtig Spaß, bei anderen lässt die Motivation schon nach ein paar Spielen schnell nach.
Der zweite Spielmodus ist der Piston Cup, bei dem man mit Lightning gegen Chick Hicks antreten kann. Bis zu vier dieser Rennen können freigespielt werden. Leider sind diese Wettkämpfe äußerst adynamisch und langweilig ausgefallen. So fährt man nicht wie bei anderen Rennspielen den guten McQueen über die Rennbahn sondern weicht nur den anderen Wagen aus und muss gelegentlich mal nach vorne preschen, um den grünen Rivalen hinter sich zu lassen. Einzig die witzige Idee mit dem Reifenwechsel, bei denen man die einzelnen Schrauben mit dem Stylus bearbeiten muss, besitzt Charme, was allerdings das Gesamtkonzept der Rennen nicht wirklich retten kann. Hier hätte mach sicherlich mehr rausholen können. Zwar hat man auch die Möglichkeit diese Rennen auch im Multiplayer (maximal 2 Spieler, wobei beide das Spiel im Schacht haben müssen) spielen kann, was den Spielspaß allerdings nicht wirklich erhöht.
Die Präsentation von CARS konnte mich wirklich überzeugen. So vermittelt das Autokino-Menü des Spiels direkt die Filmatmosphäre und auch die Grafiken können sich sehen lassen. Auch beim Sound weiß CARS zu gefallen, wobei gerade die vielen kleinen Soundeffekte zeigen, dass man hier mit Liebe zum Detail vorgegangen ist.
Für rund 20 EUR bekommt mit CARS eine ganz ordentliche Filmumsetzung für seinen Handheld. Trotz einiger Mängel dürfte das Spiel jüngere Fans des Films ein paar netten Spielstunden bescheren.