Caveman (Brettspiel)
 
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Caveman

Rezension von Stefan Glaubitz

 

Eine einsame Insel irgendwo im Meer. Ein kleines Boot aus Lederhäuten legt an diesem tropischen Eiland an und zwei Männer und zwei Frauen in Felle gehüllt verlassen das unsichere Gefährt und eilen über den Strand. In der Mitte der Insel spuckt ein Vulkan Feuer und aus dem Landesinneren sind seltsame Geräusche zu hören.

 

Ja, hier ließe es sich aushalten, wären da nicht noch andere Steinzeitmenschen, die diese kleine Insel ebenfalls als neue Heimat auserkoren hätten und wie der gemeine Steinzeitmann damals war, er teilt nicht gerne. Aber selbst diese Stammesrivalitäten wären noch auszuhalten, wären da nicht Dinosaurier, die auf der Insel mehr oder weniger Amok laufen und immer für eine gemeine Überraschung gut sind.

 

Moment. Dinosaurier? Steinzeitmenschen? War da nicht irgendwas? Ja, irgendwie passt das historisch nicht ganz zusammen, aber wen interessiert das jetzt? Willkommen auf der wilden Insel, willkommen bei CAVEMAN!

 

Spielziel

 

Bei Caveman geht es darum seinen Stamm aus Steinzeitmenschen zu entwickeln und zu vergrößern. Gewinnen kann man dabei auf verschiedene Arten. Entweder man schafft es als erster alle acht Erwachsenen seines Stammes auf der Insel zu haben, oder man entwickelt als erster die „Errungenschaften“ Feuer, Speer, Felle, Rad und Höhle oder man hat, wenn der Kartenstapel aufgebraucht ist die größte Anzahl von Erwachsenen und Errungenschaften in Addition auf der Insel. Wie man sieht, gibt es vielfältige Möglichkeiten und auch wenn es auf den ersten Blick nicht allzu schwierig aussieht; bis zum Sieg ist es ein ziemlich steiniger Weg!

 

Ausstattung

 

Schon die Illustration auf dem Karton lässt den Spieler schmunzeln. Ein Tyrannosaurus Rex fällt über ein Steinzeitmenschendorf her und diese versuchen sich in Sicherheit zu bringen. Die Illustration ist schon sehr markant und hat einen hohen Wiedererkennungswert. Öffnet man den Karton, findet man folgende Spielkomponenten:

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1 Regelwerk (zweisprachig)

1 Spielplan

4 Übersichtstafeln

7 Würfel

9 verschiedene Dinosaurierfiguren

24 Höhlenmänner-Marker

24 Höhlenfrauen-Marker

24 Höhlenkinder-Marker

30 Entwicklungs-Marker

22 Rohstoff-Marker

64 Aktionskarten

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Es verbirgt sich eine ganze Menge im Karton. Besonders nett sind die Dinosaurierfiguren gelungen, bei denen es sich um Dinosaurier wie den T. Rex oder den Stegosaurus handelt. Die Marker sind etwas einfacher gehalten, das stört aber nicht, heben sie sich so doch gut von dem recht ansprechend illustrierten Spielplan ab. Bei den Würfeln handelt es sich um Sonderwürfel, die man so ohne Weiteres nicht so einfach nachgekauft bekommt. Also aufpassen, dass man sie nicht verliert.

 

Spielregeln

 

Das Regelwerk von „Caveman“ ist 12 Seiten stark. Da es aber in Englisch und Deutsch gehalten ist, steht den Spielern nicht zu viel Lesearbeit bevor. Ganz im Gegenteil nimmt doch ein Beispielzug einen größeren Abschnitt in dem Regelwerk ein. Dazu kommen auch noch, dass es nicht an vielen Bildern mangelt. Somit dauert das „Regelstudium“ vielleicht zehn Minuten, eine also nicht wirklich lange Zeit. Das Nachschlagen erübrigt sich übrigens auch, denn alles, was man zum Spielen wissen muss, ist auf den Referenzbögen abgedruckt.

 

Spielverlauf

 

Die Spielvorbereitungen für eine Runde „Caveman“ benötigen nicht viel Zeit. Der Spielplan wird auf der Mitte des Tisches ausgelegt, jeder Spieler wählt eine Farbe und setzt sich an die passende Stelle am Tisch. Dann bekommt jeder Stammesführer die 12 Steinzeitmenschen- und 5 Entwicklungs-Marker. Der Kartenstapel wird gemischt und verdeckte in die Mitte des Spielplans gelegt. Dann werden von den 22 Rohstoffmarkern 15 verdeckt auf die vorgegebenen Felder ausgelegt, die restlichen werden als verdeckter Stapel beiseite gelegt. Der jüngste Spieler sucht sich drei Dinosaurier aus und stellt sie auf die roten Startfelder und jeder Spieler platziert zwei Steinzeitmänner- und zwei Steinzeitfrauen-Marker auf dem Strandfeld vor sich. Nun werden die 15 Rohstoffmarker umgedreht und das Spiel kann beginnen.

 

Ist ein Spieler an der Reihe durchläuft sein Zug fünf Phasen. Doch zuerst deckt er die oberste Karte vom verdeckten Stapel auf.

 

Phase 1: Grüne Aktion

 

Der obere grüne Bereich der aufgedeckten Karte zeigt dem Spieler an, wie viele Bewegungspunkte seinen Steinzeitleuten für diese Runde zur Verfügung stehen. Er kann nun eine seiner Figuren alle Bewegungspunkte verbrauchen lassen, oder diese auf mehrere Stammesangehörige verteilen. Wichtig ist, Kinder können nur in Begleitung eines Erwachsenen bewegt werden.

 

Phase 2: Rote Aktion

 

Der untere und damit rote Bereich der gezogenen Karte kann zwei verschiedene Inhalte haben: Entweder er zeigt die Bewegungspunkte für einen der drei Dinosaurier an, oder ein geschriebener Text gibt Informationen zu einer Sonderaktion. Sonderaktionen können gute oder negative Auswirkungen haben, für Überraschung ist also gesorgt.

 

Phase 3: Kampf

 

Stehen Mitglieder verschiedener Stämme auf dem gleichen Feld, oder hat sich ein Dinosaurier auf ein Feld mit Höhlenmenschen „verirrt“, kommt es zum Kampf. Beim Kampf Spieler gegen Spieler würfelt jeder Stammesfürst pro eigenen, teilnehmenden Krieger/in einen Würfel. Dann werden die Ergebnisse verglichen. Der Spieler mit der Mehrheit der Treffer gewinnt, der Verteidiger gilt als besiegt und wird vom Spielplan entfernt.

 

Greift ein Dinosaurier an, so wirft er die seinem Stärkewert angemessene Anzahl an Dinosaurier-Kampfwürfeln, während der Spieler des Steinzeitmenschen wieder so viele Kampfwürfel wirft, wie Steinzeitmenschen in dem Gelände sind. Gewinnt der Spieler wird der Dinosaurier auf ein Startfeld gestellt. Gewinnt der Dinosaurier, so zählt jeder Treffer als ein Verlust bei den Steinzeitmenschen auf dem entsprechenden Feld.

 

Auf Dauer werden also eine Menge Steinzeitmenschen sterben. Aber keine Angst! Sollte ein Spieler zu Beginn seiner Runde weniger als vier Erwachsene auf dem Spielbrett haben, darf er so viele Erwachsene auf sein Strandfeld stellen, bis er wieder die Gesamtzahl von vier erreicht hat.

 

Phase 4: Entwicklung

 

Es stehen fünf verschiedene Entwicklungen zur Verfügung und wer als erster alle fünf erforschen konnte, kann das Spiel gewinnen. Allerdings braucht man die passenden Rohstoffe dafür, was wieder einmal zu Streit zwischen den verschiedenen Steinzeitvölkern führen kann. Wer den Speer erfinden will, muss zum Beispiel auf zwei verschiedenen „Feuerstein“-Feldern jeweils mindestens einen Erwachsenen seines Stammes in einer Runde platziert haben. Für eine „Siedlung“ braucht man Holz und Höhlen. Die Kombinationsmöglichkeiten sind reichhaltig.

 

Phase 5: Stamm vergrößern

 

Nun wenn Männlein und Weiblein zusammen auf einem Feld stehen, dann ist das schon einmal gut. Steht dann noch irgendwo auf dem Spielplan eine Frau auf dem Rohstoff „Früchte“ oder ein Mann auf dem Rohstoff „Wild“, so steht der Geburt eines Kindes nichts in Wege. Am Ende des nächsten Spielzuges wird dann gewürfelt, ob das Kind es schafft erwachsen zu werden. Schafft es dieses, so wird der Kind-Marker gegen einen beliebigen, freien Erwachsenen-Marker ausgetauscht. Schafft es dieses nicht, naja so verstirbt es leider….

 

Nun ist der Spielzug beendet und der nächste Spieler ist an der Reihe. Das setzt man so lange fort, bis entweder der Kartenstapel aufgebraucht ist oder es einem Spieler gelungen ist entweder alle fünf Entwicklungen zu erforschen oder acht Erwachsene seines Stammes auf der Insel zu haben. Ein solcher Stammesführer wird zum Sieger erklärt.

 

Spielspaß

 

Was auf den ersten Blick so simpel aussieht, ist es im Endeffekt auch. Dazu macht es auch noch bei einer größeren Mitspieleranzahl richtig viel Spaß. Die Dinosaurier sind dabei ein gutes Mittel seine Gegner richtig zu ärgern, ohne dabei seine eigenen Höhlenmenschen in Gefahr zu bringen. Die einzigen Schwächen bei „Caveman“ liegen vielleicht darin, dass man es wirklich erst ab vier und nicht ab drei Spielern vernünftig spielen kann und dass alle Entscheidungen per Würfelwurf gefällt werden. Zwar geht es auch zu Dritt, nur sollte man dann aufpassen, dass man nicht zu passiv spielt. Ansonsten gehen sich die Spieler zu sehr aus dem Weg und man spielt dann eher nebeneinander her. Das Würfelglück ist leider allgegenwärtig. Jede Entscheidung wird mit Würfeln getroffen, was gerade Spielern mit notorischem „Würfelglück“ schon ganz gut den Spielspaß rauben kann.

 

Fazit

 

Einfache und gut zu verstehende Regeln, eine durchaus ansprechende Ausstattung und ein sehr hoher Unterhaltungswert machen „Caveman“ zu einem tollen Spiel, das in jeder Spielesammlung einen guten Platz verdient hat.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042617223433f18c24
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Brettspiel:

Caveman

Make a Fame (MAG) Ltd

Spielerzahl: 3 bis 6

Spieldauer: ca. 60 Minuten

Mindestalter: 6 bis 6 Millionen Jahre

ISBN-13: 5-060167-640001

Erhältlich bei: www.makeagame.eu

Weitere Infos:

Inhalt:

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1 Regelwerk (zweisprachig)

1 Spielplan

4 Übersichtstafeln

7 Würfel

9 verschiedene Dinosaurierfiguren

24 Höhlenmänner-Marker

24 Höhlenfrauen-Marker

24 Höhlenkinder-Marker

30 Entwicklungs-Marker

22 Rohstoff-Marker

64 Aktionskarten

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Erstellt: 05.05.2008, zuletzt aktualisiert: 16.02.2018 17:50, 6416