Was macht ein in Ungnade gefallener Journalist, wenn ihm von einem reichen Unternehmer überraschend angeboten wird, dem Verbleib seiner spurlos unter einer Sonnenbank verschwundenen Nichte auf die Spur zu kommen? Er nimmt natürlich an, denn die Bezahlung stimmt. Er kommt einer Verschwörung auf die Spur, die ihn bis ans CERN führt, wo ein Professor zusammen mit einer Tochter in einem Besenschrank ein geheimes Labor betreibt, von dem selbst der Leiter der Forschungseinrichtung keine Ahnung hat. Dumm nur, dass der Professor kürzlich ermordet wurde und seine Tochter nicht weiß, wohin der Kopf ihres Vaters verschwunden ist. Mehrere mehr oder weniger erfolglose Autoren und ein serienmordender Lehrling spielen dabei auch noch eine Rolle, Sonnenbänke und ein Kreuzfahrtschiff übrigens auch …
Dass die Handlung dieser Satire alles andere als ernst gemeint ist, macht (abgesehen vom Begriff Satire) wohl schon diese kurze Zusammenfassung klar. Deshalb erübrigt es sich wohl auch, weiter auf den Inhalt von Christian Gailus’ Hörbuch einzugehen. Jeder, der öfters mal Verschwörungsthriller liest oder ansieht, wird unzählige Anspielungen auf bekannte Werke entdecken. Außerdem werden zahlreiche prominente Namen in leicht abgewandelter Form verwurschtelt. Ein Autor namens Ben Brown spielt beispielsweise eine nicht ganz unwichtige Rolle als Entführungsopfer.
Zusätzlich zu dieser an sich schon das Zwerchfell quälenden Story wird die satirische Verballhornung des Genres in der Hörbuchumsetzung noch auf die Spitze getrieben, indem sich die beiden absolut überzeugenden Sprecher zwischendurch auch mal absprechen, wer von ihnen zwischendurch mal schnell aufs Klo gehen kann. Einfach zum Totlachen! Wer in letzter Zeit zu wenig zu lachen hatte, sollte das unter Zuhilfenahme dieses Hörbuchs unbedingt nachholen. (Ob die Krankenkasse eventuell die Anschaffungskosten übernimmt? Wenn man denen droht, ansonsten Richard Random vorbeizuschicken, bestimmt.)