Coyote Ragtime Show Gesamtausgabe (DVD)
 
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Coyote Ragtime Show Gesamtausgabe

Filmkritik von Christel Scheja

 

„Coyote Ragtime Show“ ist nur auf den ersten Blick eine Science Fiction Serie. Tatsächlich präsentieren die Macher einen bunten Genremix, der sich nicht scheut, Klischees und Archetypen wild durcheinander zu mischen, die man aus Spätwestern, modernen Abenteuerfilmen oder Thrillern und nicht zuletzt dem typisch japanischen Anime kennt. So findet man in der zwölfteiligen Fernsehserie Action und coole Sprüche satt. Abgebrühte Helden und schießwütige Mädchen, die neben ihren kämpferischen Fähigkeiten auch gerne einmal andere Qualitäten zeigen, dominieren die Geschichte, während Liebe und Romantik, selbst Erotik nur eine äußerst geringe Rolle gegenüber einer Menge schräger Gags und auch Gewalt spielen.

Die grafische und inhaltliche Vorlage stammt von Yuji Shiozaki, der in Deutschland vor allem durch seine Serie „Dragon Girls“ bekannt wurde, die als Manga bei Carlsen und als Serie bei Anime Video erschienen ist.

 

Ein Aufschrei geht durch die Unterwelt. Der für seine halsbrecherischen Eskapaden und seinen Charme bekannte Piratenkönig Bruce Dochley ist tot. Ermordet hat ihn keine andere als Madame Marciano, die Anführerin des Gangstersyndikats „Gilde“.

Nun versucht sie an das milliardenschwere Vermögen an Space Dollar zu kommen, das Dochley irgendwo auf dem Planeten Graceland versteckt hat. Nur seine Tochter Franca kennt das Versteck. Sie weiß, dass sie das Mädchen in die Hand bekommen und ihr die Informationen entreißen muss, ehe ihr noch „Mister“ zur Hilfe kommt.

Der abgebrühte Pirat und Raumpilot Mister war der beste Freund von Bruce Dochley. Deshalb schickt sie ihre besten Kämpferinnen los, um ihn zu erledigen. Die gnadenlosen „12 Schwestern“ mögen in ihren Rüschenkleidern zwar wie kleine unschuldige Mädchen aussehen, sind aber kaltblütige Killerinnen, die bisher noch nie ein Opfer entkommen ließen.

„Mister“ scheint ein leichtes Ziel zu sein, denn er sitzt wegen eines Verkehrsvergehens, gerade im Gefängnis eines Hinterwäldlerplaneten ein. Doch zufällig interessiert sich zur gleichen Zeit auch noch die föderale Agentin Angela Burns für ihn, die das kriminelle Genie am liebsten in ein Hochsicherheitsgefängnis bringen würde.

In dem nun folgenden Chaos, dass die verschiedenen Gruppen verursachen kann Mister entkommen. Er erfährt vom Schicksal seines besten Freundes und beschließt Franca aus Loyalität zu helfen, auch wenn er nach außen hin vielleicht anders wirkt. Vielleicht kann er Bruce damit auch rächen. Mit seiner Crew macht er sich in seinem Raumschiff „Coyote“ auf dem Weg nach „Graceland“.

Die Zeit ist äußerst knapp bemessen. Nicht nur durch die Zahl der Verfolger, die ihm dicht auf den Fersen sind, sondern auch durch den Entschluss der Regierung einen auf dem Planeten tobenden Bürgerkrieg dadurch zu beenden, dass „Graceland“ in die Luft gesprengt werden soll. Nur noch knapp eine Woche bleibt den furchtlosen Helden Zeit, um den Schatz zu bergen und sich all derer zu entledigen, die ihren Tod wollen. Dafür müssen sie auch lernen, einander zu vertrauen.

 

Die Hintergrundgeschichte ist in dieser rasanten SF-Action-Komödie nicht nur der Aufhänger um endlose Auseinandersetzungen und schräge Gags in einem gewissen Rahmen aneinander zu reihen. Es gibt zwar nur wenige wirklich ruhige Szenen, in denen versucht wird, die Helden ein wenig genauer vorzustellen und die Beziehungen zwischen ihnen zu vertiefen, aber sie reichen schon, um dem Zuschauer die Figuren näher zu bringen. So fiebert man mit, ob es Mister und seinen Freunden gelingt, Franca zu helfen oder ihre Gegenspielerin die Oberhand behält. Interessanterweise haben auch die zwölf Schwestern eine interessante Geschichte, sind sie doch keine lebenden Menschen sondern Roboter verschiedener Generationen. So zeichnen sie sich neben ihrer Kampfbegeisterung auch durch unterschiedliche Charakteristika und Schwächen aus.

Allerdings gehen sie bei ihrem Angriffen nicht gerade zimperlich vor. So kommt es gerade in der ersten Hälfte der Serie zu ausgiebigen Schießereien und Verfolgungsjagden..

Natürlich wird dabei auch nicht vergessen die herausragenden Attribute der jungen Frauen ins rechte Licht zu setzen. Trotzdem sollte man keine weiter führende Erotik als den kurzen Blick auf blanke Haut und knackige Pos unter hübschen Höschen erwarten. Die hohe Einstufung der Serie mit FSK 16 verdankt „Coyote Ragtime Show“ vor allem den ausgiebigen Gewaltdarstellungen.

Immerhin hat man bei der Serien jedoch nie dass Gefühl, dass diese unnötig verherrlicht sondern eher mit einem Augenzwinkern parodiert wird.

Auch die Geschichte weiß zu gefallen, denn auch wenn sie im Grunde sehr einfach gestaltet ist, so wird sie insgesamt schlüssig erzählt und in einem glaubwürdigen Tempo voran getrieben. Dazu untermalen rockige Klänge die wilde Action und vertiefen den Eindruck, die Ereignisse ja nicht zu ernst zu nehmen, was die Serie in die Nähe des Klassikers „Cowboy Bebop“ rückt.

Für die Gesamtausgabe hat Anime Video die Einzel-DVDs einfach nur in einem Pappschuber zusammen gefasst, der ähnlich wie die Jewel Cases gestaltet ist. Die DVD’s selbst sind technisch von guter Qualität. Sie bieten neben den vier zwölfseitigen - und was die Figuren angeht sehr informativen - Booklets im Querformat, nur noch ein Wallpaper für den Computer und die obligatorischen Trailer als Extras.

 

„Coyote Ragtime Show“ ist ein actionreiches Science Fiction Abenteuer mit Reminiszenzen an den Western und Gangsterfilm, in dem hübsche Mädchen den Männern in der Kampfkraft in nichts nachstehen aber auch einen attraktiven Anblick zu bieten haben. Gerade weil sich die Geschichte selbst nicht sehr ernst nimmt, bietet die durch die vielen Gags und kernigen Sprüche einige Abwechslung zu den düsteren Gewaltorgien, die man sonst überwiegend bei den Science Fiction-Animes findet.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403281616304a8f0ca5
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DVD:

Coyote Ragtime Show Gesamtausgabe

Japan 2006

Original: Koyōte Ragutaimu Sh&#333

12-teilige TV-Serie,

Vorlage: Manga von Yuji Shiozaki (zeichnete auch "Dragon Girls")

Regisseur: Takuya Nonaka, Matsuri Ouse

Musik: Naoki with Power Sound (Vorspann), Sana (Abspann)

Bildformat: Aspekt Ratio 16: 9

Synchronisation: dt. & jap. (D. D. 2.0), Untertitel: dt./poln./schwed.

Extras:4 x je ein 12-seitiges, querformatiges Booklet, Wallpaper

Spieldauer: 300 Min (12 Episoden a ca. 25 min)

4 DVDs

FSK: 16

AV Visionen, 29. September 2008

 

ASIN: B001DZK9JI

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 20.11.2008, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 7796