Dämon, Dämon an der Wand (Autor: Jim C.Hines, Die Todesengel, Bd. 4)
 
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Dämon, Dämon an der Wand von Jim C.Hines

Reihe: Die Todesengel, Bd. 4

Rezension von Christel Scheja

 

Alles muss einmal ein Ende haben, bevor es zur Routine wird und an Originalität verliert. So beendet Jim C. Hines auch die „Todesengel“-Reihe mit dem vierten Band, lässt sich aber die Option offen, eines Tages zu den mutigen Prinzessinnen zurückzukehren.

 

Zunächst einmal müssen Darnelle, Talia und Snow Abschied von ihrer großen Mentorin nehmen, denn Beatrice verliert den Kampf gegen die Vergiftung, die ihr eine Meerjungfrau zugefügt hat. Doch schon während der Trauerfeierlichkeiten wird klar, dass sich etwas hinter den Kulissen getan hat.

Snow wagt den Versuch, die Seele der älteren Freundin zurückzuhalten und bezahlt dabei einen hohen Preis. Ihr Zauberspiegel zerspringt und der darin hausende Dämon wird freigesetzt. Seine Magie vergiftet nicht nur die Seele der Magierin, sondern auch die andere Menschen, die Darnelle und Talia lieb geworden sind.

Armand wendet sich gegen seine Frau und kümmert sich nicht darum, dass schon bald auch sein Sohn Jakob entführt wird, der mit besonderen Kräften ausgestattet ist.

So bleibt den verbliebenen Heldinnen nicht viel anderes übrig, als das Chaos einzudämmen und ihrer Freundin zu folgen, die von kaltem Rachedurst und intensiver Wut erfüllt, in ihre Heimat zurückkehrt, um dort von Schneewittchen zur Schneekönigin zu werden.

Nun müssen Darnelle und Talia mehr denn je die Freundinnen von Snow sein, die sich immer mehr selbst verliert.

 

Wie zu erwarten war, bekommt nun auch Snow ihre eigene Geschichte. Jim C. Hines vermischt hier die Geschichte um Schneewittchen mit jener der Schneekönigin und präsentiert damit ein Abenteuer, das weitaus düsterer und ernsterer ist als die Vorgänger. Zwar gibt es immer noch Momente zum Schmunzeln und Lachen, aber es überwiegen doch die melancholischen und grausamen Szenen.

Wie in Andersens Märchen geht es auch um die Frage, wie weit die anderen bereit sind zu gehen und ob sie sich wirklich für die Freundin aufopfern können. Neue Figuren bereichern ihre Gruppe und sorgen für weitere Probleme, denn Gefühle entwickeln sich, die eigentlich nicht da sein dürfte.

Letztendlich hat die Reihe durch diesen Band endgültig die naive Unschuld der Märchen verloren und zeigt, dass die Geschichten auch eine düstere und traurige Seite haben, zu der nun auch einmal der Tod gehört – den man leider nicht immer betrügen kann.

In dem Sinne findet die Saga einen würdigen und erwachsenen Abschluss, denn die Heldinnen verändern sich durch die Erlebnisse so, dass der Autor recht daran tut, aufzuhören und sie erst einmal ihrem Schicksal zu überlassen.

Alles in allem stimmt auch in diesem Band die Atmosphäre und die Handlung ist weitestgehend spannend und logisch aufgebaut, so dass keine großen Wünsche offen bleiben.

 

„Dämon, Dämon an der Wand“ ist ein würdiger Abschluss der „Todesengel“-Reihe, der nach der heiteren Seite der Märchen auch einmal die düsteren und unheilvollen Facetten zelebriert. Dabei spielt der Autor gekonnt mit den Märchenmotiven und verbindet sie gut mit den eigenen Ideen, so dass die Geschichte so gut wie nicht vorhersehbar ist und von Anfang bis Ende spannend bleibt.

 

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Buch:

Dämon, Dämon an der Wand

The Snow Queen’s Shadow, USA 2011

Reihe: Die Todesengel, Bd. 4

Autor: Jim C. Hines

broschiert, 446 Seiten

Bastei-Lübbe, erschienen Juli 2012

Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Axel Franken

Titelbild von Lorenz Hideyoshi Ruwwe

ISBN-10: 3404206606

ISBN-13: 978-3404206605

Erhältlich bei: Amazon

Kindle Edition

ASIN: B0075D57L2

Erhältlich bei: Amazon

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Erstellt: 14.10.2012, zuletzt aktualisiert: 31.03.2024 19:56, 12781