Dämonen zum Frühstück von Julie Kenner

Reihe: Die unglaublichen Abenteuer der Kate Connor

Rezension von Christian Endres

 

Früher jagte sie im Auftrag des Vatikans Dämonen, Zombies und anderes Gelichter, das der Menschheit an den Kragen möchte oder die düstere Grenze des Todes nicht akzeptiert – heute jagt sie vor allem Schnäppchen im Supermarkt, Windel-Großpackungen zum Sparpreis und ihrem engen Terminplan als bemühte Hausfrau, engagierte Ehegattin und gestresste Mutter eines Kleinkindes und eines Teenagers hinterher.

 

Ob Kate Connor sich, während sie in ihren besten Jahren kurz nach ihrem 20. Geburtstag einen Vampir pfählte oder einen Dämon mit einer Ladung Weihwasser vernichtete, jemals vorgestellt hat, dass Windeln und Frühstück, Teenager-Sorgen und die Politik-Karriere ihres Mannes eines Tages ihren Alltag und ihr Denken bestimmen könnten? Sicher nicht. Doch genau so ist es gekommen, und trotz allem Stress und Ärger möchte Kate ihre kleine Familie nicht mehr missen. Das heißt aber nicht, dass sie ihre Vergangenheit ganz vergessen hat. Denn als ihre Lieben zusammen mit dem Rest von San Diablo von einem machtgierigen Dämon auf der skrupellosen Suche nach den Knochen des Lazarus bedroht wird, heißt es für Kate: Back to the Pflock! Plötzlich sind ihre alten Qualitäten als Jägerin wieder gefragt – ohne dass ihr Mann oder ihre Kinder etwas davon bemerken dürfen...

 

Nicht genug, dass Julie Kenner sich als eine der ersten Gedanken darüber gemacht hat, was mit all den gut aussehenden weiblichen Jägerinnen des Bösen passiert, wenn sie zusammen mit Buffy einmal älter/alt werden. Geschickt spielt Kenner außerdem mit der Erwartungshaltung ihrer Leser, während manche Szenen aus dem Familienalltag fast schon Sitcom-Flair haben. Eine außergewöhnliche, wunderbar funktionierende Mischung mit herrlichen Dialogen und tollen Figuren. Durch das ungewöhnliche Erfüllen bzw. Nichterfüllen der gängigen Klischees wird „Dämonen zum Frühstück“ im Verlauf des Romans irgendwann ganz schwer zu durchschauen – und dadurch unglaublich spannend.

 

Julie Kenner bringt nicht allein frischen Wind ins beliebte (und langsam doch etwas überlaufene) Urban Fantasy-Genre mit weiblichen Heldinnen – sie denkt das Buffy-Thema auch konsequent bis über das fünfundzwanzigste Lebensjahr hinaus durch.

 

Ein tolles Debüt und ein echter Pageturner!

 

 

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