Reihe: Legend - Hand of God Band 1
Rezension von Carsten Kuhr
Willkommen im Land Aris. Nach einem aufreibenden Krieg gegen die Orks triumphieren die vereinten Heere der Zwerge und Elfen. Jahrelang dauerte der Waffengang gegen die Invasoren, jetzt haben es die gemeinsamen Anstrengungen der so unterschiedlichen Völker geschafft, den Orks ihre vermeintlich letzte, vernichtende Niederlage beizubringen. Während die schwer gerüsteten Zwerge in vorderster Front die Angreifender aufhielten, sorgten die Elfischen Bogenschützen und Zauberer dafür, dass sich die stauenden Horden nicht vom Feld der Ehre stehen konnten.
Jetzt endlich ist die Zeit des Feiern gekommen, der König der Menschen und seine beiden ungleichen Söhne werden zum Fest geladen. Doch noch während der Siegesfeier kommt es zu ersten Misstönen zwischen den Verbündeten. Zu unterschiedlich sind die aufbrausenden, trinkfesten Zwerge und die introvertierten, den Künsten zugeneigten Elfen. Den menschlichen Prinzenbrüdern gelingt es zunächst sich, ganz ihrem Naturell folgend, bei beiden Völkern Liebkind zu machen. Während der Kronprinz Targon mit den Zwergen scherzt und bechert erntet sein Bruder Halgan, ein Adept der Magie der auch heilende Fähigkeiten offenbart Meriten im Kontakt mit den hochgewachsenen Spitzohren. Doch dann öffnet ein Elfischer Magier ein Tor zu einer anderen Dimension und statt der Orks fallen nun wilde Dämonen über die Feiernden her -der prophezeite letzte Kampf hat begonnen ...
Der mir bis dato unbekannte Nikolas Wolff erzählt keine neue Geschichte. Eine Welt, besiedelt von den bekannten tolkienesquen Völkern wird von den Dämonen bedroht. Es folgen Schlachten und Kämpfe, Verrat und Heldentaten. Die Welt selbst entspricht dem Üblichen, die Völker werden fast schon stereotyp gezeichnet. Wir haben die bekannt trinkfreudigen, habgierigen Zwerge, die arroganten, introvertierten Elfen, die sich rapide vermehrenden Menschen, gute wie fehlgeleitete Magier und sympathische Prinzen. Das ist nicht neu, und dennoch hat mich der Roman gefesselt. Woran lag dies? Zum Einen sicherlich darin, dass Nikolas Wolff, bei aller Vorhersehbarkeit des Handlungsablaufes spannend zu erzählen weiss. Zwar ohne besondere stilistische Finessen, aber flüssig und kurzweilig fesselt er uns mit seinen sympathisch gezeichneten Figuren. Zum Anderen rast die Handlung von einem Höhepunkt zum nächsten, kommen wir kaum dazu, einmal Atem zu schöpfen. Das liest sich einfach nett, das bietet in einem bekannten Rahmen spannende Unterhaltung voller Action für Fantasy-Einsteiger und Zocker des entsprechenden Games und weckt Appetit auf den Folgeband.
