Dakar 18 (PC)
 
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Dakar 18

Rezension von Cronn

 

Die Sonne brennt unbarmherzig auf die Wüste in Peru herab. Die Karosserie ist so heiß, dass man darauf Spiegeleier braten könnte. Aber das haben wir nicht vor, denn das würde Zeitverlust bedeuten – und das können wir uns nicht leisten! Denn wir sind unterwegs, um die Rallye durch die Wüste zu gewinnen.

Also brettern mein Beifahrer und ich die Dünen hoch, orientieren uns am Roadbook und heizen dann in vollem Karacho wieder hinab, durch ausgetrocknete Flussbetten und versinken halb im Schlamm und Treibsand.

Da! Ein Kollege steckt fest. Wir sind fair, halten an und steigen aus. Mit Hilfe eines Kabels gelingt es uns ihn herauszuziehen.

Bald ist der nächste Wegpunkt erreicht, aber die Strecke dauert noch lange. Hoffentlich hält die Aufhängung des Hondas das alles durch …

 

Dakar 18 heißt der neue Titel von Bigmoon Entertainment. Das Studio ist früher schon mit Lichdom Battlemage beispielsweise aufgefallen. Nun haben sie sich einem Rallye-Event-Game angenommen und versprechen einen neuen Ansatz. Zum Test lag die PC-Version von Deep Silver vor.

 

Hintergrund:

Als Spieler ist man in Südamerika unterwegs, wo das »Dakar 18«-Event in Peru, Argentinien und Bolivien stattfindet. Der Auftrag ist klar: Gewinnen aller Strecken.

Die Story ist nicht vorhanden, es geht rein um das Rennen.

 

Gameplay:

Zu diesem Zweck haben sich die Macher von Bigmoon Entertainment einen interessanten Ansatz ausgedacht. Sie haben das auch im echten Rallye-Event verwendete Roadbook implementiert, welches die ungefähre Richtung zum Wegpunkt und zu erwartende Schwierigkeiten auflistet. Im härtesten Schwierigkeitsgrad ist man darauf allein angewiesen und sucht sich in der Open World von »Dakar 18« seinen Weg ohne Hilfen.

Wer nicht so hardcore unterwegs ist, wählt den einfacheren Schwierigkeitsgrad und erhält einen Kompass am Bildschirmrand, wo die ungefähre Richtung als gelber Punkt zu sehen ist.

Der Beifahrer sagt dem Spieler, wohin es geht und welche Probleme zu erwarten sind.

Zusätzlich kann es passieren, dass das Fahrzeug Schaden nimmt. Den kann man während des Rennens reparieren, was allerdings Zeit kostet.

Das alles führt nach einer harten Phase der Eingewöhnung dazu, dass der Flow einer Offroad-Rallye spürbar wird: Düne hoch, Runter vom Gas – sonst schanzt man über deren Krönung hinweg und belastet das Fahrzeug, dann runter und den Treibsand umdriften, durch ein ausgetrocknetes Flussbett, den Felsen ausweichen, wieder stark nach rechts ausbrechen und an der Küste entlang heizen – all dies macht den Reiz der Rallye-Erfahrung von »Dakar 18« aus.

Zusätzlich gibt es den Multiplayer-Aspekt, dass man im Zweierteam unterwegs ist. Allerdings ist das zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch sehr bugverseucht, so dass man aus dem laufenden Spiel geworfen wird.

 

Weiterer Modus ist die Schatzsuche, bei der man auf der Karte nach bestimmten Gegenständen sucht – sehr reizvoll, aber noch nicht vollständig vom Gameplay her durchdacht. Die Suche gestaltet sich ohne Hilfen sehr schwierig.

 

Grafik und Sound:

Die Grafik von »Dakar 18« basiert auf der Unreal-Engine in ihrer 4ten Iteration. Das merkt man dem Spiel allerdings nicht immer an. Gefallen kann die Darstellung der Dünen und der Landschaft mit großer Weitsicht. In der Nähe fallen hässliche Texturen von Gebäuden und grob animierte Menschen bei den Wegpunkten auf.

Positiv ist anzumerken, dass es mehrere Kamera-Perspektiven gibt, u. a. die Cockpit-Perspektive und auch eine Drohnenperspektive. Letztere ist aber kaum sinnvoll verwendbar, da man zu wenig die Umgebung voraus erkennen kann.

 

Im Soundbereich ist »Dakar 18« ordentlich aufgestellt. Gerade die Sprüche der Beifahrer wiederholen sich nicht allzu schnell, so dass man tatsächlich das Gefühl entwickelt, es säße ein realer Mensch neben einem und keine KI. Die Motorengeräusch sind aber etwas schwachbrüstig klingend.

 

Fazit:

»Dakar 18« ist eine spannende Erfahrung. Mit dem Open-World-Prinzip bricht »Dakar 18« mit den Erfahrungen anderer Rallye-Games und das im besten Sinn. Allerdings braucht man Geduld hierfür, da die einzelnen Strecken schon mal eine Realstunde zum Bewältigen brauchen. Gottlob darf man an Wegpunkten jederzeit wieder einsteigen und muss nicht zwingenderweise eine Stunde lang vor dem PC sitzen und die Dünen rauf- und runterjagen. Abwechslung sieht allerdings anders aus. Wer es nicht aushalten kann, lange Zeit ausschließlich Sand und Steine zu sehen, sollte zu einem anderen Rennspiel greifen.

Wer aber Lust auf eine andersartige Rennspiel-Erfahrung hat, kann gerne »Dakar 18« eine Chance geben.

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PC-Game:

Dakar 18

Bigmoon Entertainment / Deep Silver, 25. September 2018

Sprache: Englisch

Bildschirmtexte: Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch

Anleitung: Deutsch

 

ASIN: B077TL13LH

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 29.09.2018, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 10:38, 16994