Das Amulett von Samarkand (Autor: Jonathan Stroud, Reihe: Bartimäus)
 
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Bartimäus: Das Amulett von Samarkand von Jonathan Stroud

Rezension von Bine Endruteit

 

 

Inhalt:

Nathanael ist der Schüler eines Zauberers und auf dem besten Wege selbst irgendwann zur Magierschaft zu gehören, auch wenn sein Meister ihm nicht allzu viel zutraut. Dabei kann er viel mehr, als er zeigt, was ihn auch dazu verleitet, den Dämon Bartimäus zu beschwören. Sein Anliegen ist dabei ein eher verwerfliches, denn er will schlicht Rache. Der Minister Simon Lovelace hat ihn vor anderen Zauberern beleidigt und als Nathanael seine Meinung sagte, sogar noch gemeiner behandelt. Dafür soll er büßen. Der Junge befiehlt Bartimäus, das Amulett von Samarkand von ihm zu stehlen.

 

Bartimäus ist natürlich gar nicht glücklich darüber, von einem Dreikäsehoch beschworen worden zu sein. Der nennt ihn sogar einen Dämon, dabei gehört er doch zu den Dschinn. Gleich vom ersten Moment an zeigt der herbeizitierte sich ihm deswegen von seiner schlechtesten Seite, muss ihm aber trotzdem gehorchen, da sein junger Meister aufgrund einer absolut korrekten Beschwörung die volle Macht über ihn hat. Natürlich gelingt es Bartimäus, mit seinen magischen Kräften und der Kunst des Verwandelns, das Amulett von Samarkand in seinen Besitz zu bringen, damit setzt er aber eine Kette von Ereignissen in Gang, die sowohl für ihn selbst als auch für Nathanael unerwartet kommen. Die Welt des Jungen wird ordentlich durcheinandergewirbelt und er muss schnell erkennen, dass er einer Verschwörung auf der Spur ist, von der er bisher nicht einmal wusste, dass es sie gibt.

 

Rezension:

Jonathan Stroud hat mit seiner Jugendbuchreihe "Bartimäus" große Erfolge gefeiert, da wundert es nicht, dass der erste Band nun auch als Comic, bzw. Graphic Novel umgesetzt wurde. Knallbunt kommt das Abenteuer um den frechen Dschinn aus den Fernen des "anderen Ortes" daher. Man merkt deutlich, dass damit genau das jüngere Publikum angesprochen werden soll, an das sich auch die Romanvorlage richtete. Das mag im ersten Augenblick etwas ungewöhnlich erscheinen, passt aber ganz genau zu der Geschichte und wirkt nicht überzogen. Ganz im Gegenteil kommt das Gezeigte dadurch besonders gut zur Geltung, zum Beispiel erstrahlt das Beschwörungspentagramm besonders intensiv oder eine Feuersbrunst leuchtet lodernd hell. Auch Bartimäus' unterschiedliche Gestalten, in die er sich verwandelt, kommen in den verschiedenen Farben gut zur Geltung. Hier lässt der Illustrator Lee Sullivan seiner Kreativität freien Lauf. Ein weiterer Pluspunkt, bei dieser Art der zeichnerischen Umsetzung ist, dass ein sehr intensives Licht- und Schattenspiel möglich ist. Lediglich die Gestaltung des Covers, die nicht, wie bei Comics üblich, ein großes Bild, sondern viele kleine Ausschnitte aus dem Inhalt zeigt, enttäuscht ein wenig. Warum man da nicht das Original übernommen hat, bleibt ein Rätsel.

 

Die Geschichte selbst ist wegen des frechen Mundwerks von Bartimäus besonders originell. Wann hat man schon mal einen Dämon / Dschinn, der sich ständig über sein Schicksal beschwert, an allem herumnörgelt und selbst an seinem aktuellen Meister kein gutes Wort lässt? Dabei entstehen amüsante Wortgefechte zwischen allen nur erdenklich Arten von Wesen, Menschen und ihm, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringen.

 

Was dem Comic im Vergleich zum Roman gänzlich fehlt, ist der Handlungsstrang mit der Wiederständlerin Kitty. Hier hat man sich damit begnügt, ihr eine kleine Randrolle zu geben und sie nicht mit in den Mittelpunkt zu rücken. Angesichts der Tatsache, das der Comic damit noch mehr als eine einzelne Erzählung für sich steht, ist diese Entscheidung, die für den einen oder die andere, die sie gemocht haben zwar etwas enttäuschend ist, aber sicher nicht gänzlich falsch.

 

Fazit:

Im Zusammenspiel mit der spannenden Hintergrundgeschichte um rivalisierende Zauberer und das Rätsel um das geheimnisvolle Amulett von Samarkand, welches der Geschichte seinen Namen geliehen hat, ist eine stimmiger Fantasy-Comic entstanden, der Spaß macht und den Roman gelungen wiedergibt.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042016255956e80711
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Comic:

Bartimäus: Das Amulett von Samarkand

Original: Bartimäus - The Amulet of Samarkand

Autor: Jonathan Stroud

Zeichner: Lee Sullivan

Übersetzer: Gerald Jung

Softcover, 144 Seiten

cbj, 24. Januar 2011

 

ISBN-10: 3570153150

ISBN-13: 978-3570153154

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.04.2011, zuletzt aktualisiert: 09.04.2024 09:36, 11713