Das Blut der Engel (Morea, Bd. 1)
 
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Das Blut der Engel

Reihe: Morea, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Christophe Arleston gehört wohl zu den fleißigsten Autoren und Szenaristen der francobelgischen Szene. In Deutschland ist er vor allem durch die „Lanfeust von Troy“ und „Troll von Troy“ bekannt geworden, zwei Reihen in denen sein frecher Humor und seine eigenwilligen Ideen besonders gut zum Tragen kommen. Wie kein anderer beherrscht er es, Science Fiction und Fantasy zu einem harmonischen Ganzen zusammen zu fügen, ohne dass sich Technik und Magie, Schwerter und Strahlenwaffen gegenseitig stören.

 

Auch in „Morea“ fließen die Genres ineinander, wie man bereits im ersten Band „Das Blut der Engel“ merkt. Zwar ist die Serie im späten und hochtechnisierten 21. Jahrhundert angesiedelt, aber die Heldin selbst wird Teil von archaisch anmutenden Mythen und Kämpfen.

DWC ist einer der großen multinationalen Konzerne, die nicht nur unzähligen Menschen Brot und Arbeit geben, sondern neben der Wirtschaft auch die Politik kontrollieren. Vom Hauptsitz im sonnigen Kuba aus bestimmen sie die Geschicke der Welt.

Morea Doloniac ist eine kleine Angestellte, die eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Job ist, da dieser ihr genug Zeit gibt, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Doch das hat ein Ende, als sie unverhofft einem Attentat zum Opfer fällt.

Ihr Geist wird jedoch in eine paradiesisch anmutende Umgebung gezogen. Dort erfährt sie, dass ihr Leben noch nicht zu Ende ist. Ein genetischer Zuchtplan hat dafür gesorgt, das sie nach einer gewissen Zeit wieder zum Leben erwacht. Sie ist so gut wie unsterblich – nur Feuer kann sie jetzt noch entgültig zerstören.

Doch diese Gabe wurde ihr nicht ohne Grund verliehen. Sie soll an einem Kampf teilnehmen, der schon seit Generationen tobt, um die Erde und die Menschheit vor der Zerstörung zu retten, Wenn die Gruppe, die nur das Ziel hat, die Welt irgendwann in den Abgrund zu führen, siegt, gibt es keine Zukunft mehr.

Als Drache soll sie dieses Schicksal abwenden. Morea kehrt zurück, erfährt, das sie durch den tod anderer Familienmitglieder nun Chefin des Konzerns ist und versucht ihr Leben normal weiter zu führen, so als sei nichts gewesen.

Sie merkt jedoch schnell, das es mit der Unsterblichkeit nicht allein getan ist, um einen Feind zu widerstehen, der genau zu wissen scheint, was sie ist. Und so nimmt sie die Hilfe der Fremden an, die wie sie als Drachen geschworen haben, die Engel aufzuhalten um besser gewappnet zu sein.

 

Inhaltlich passiert in diesem ersten Band nicht viel, auch wenn die reichlich vorhandene Action darüber erst einmal hinweg täuschen mag. Morea kommt ums Leben und erwacht überraschend wieder, um schon kurz darauf eine Lektion in Sachen Freunde und Feinde zu erfahren. Das ist zwar ganz flott erzählt, aber wirklich überspringen mag der Funke nicht, da man das Gefühl nicht los wird, irgend etwas würde fehlen. Die Geschichte ist in weiten Teilen zu glatt und einfach, um wirklich auf Dauer fesseln zu können. So kommt Morea zum Beispiel zu schnell mit ihrer Situation zurecht und nimmt ihre Aufgabe ohne Widerspruch oder Fragen an.

In erster Linie werden in diesem Band die wichtigen Figuren eingeführt und der Hintergrund grob angedeutet, so dass man auf die kommenden Abenteuer von Morea ruhig schon gespannt sein darf, aber nicht muss. Das alles präsentiert Thierry Labrosse in dynamischen aber auch detailreichen Bildern, die sich nicht scheuen, die Heldin ins rechte Licht zu setzen.

 

Wer abenteuerliche Science Fiction mit ein wenig phantastischer Mystik mag, wird bei „Morea“ sicher nicht daneben liegen. Dennoch muss man den Comic nicht besitzen, da er über ein gesundes Mittelmaß nicht hinaus kommt.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024032814384842f80b5a
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Comic:

Das Blut der Engel

Reihe: Morea, Bd. 1

Autor: Christophe Arleston

Zeichner: Thierry Labrosse

Hardcover-Album, 46 Seiten

Splitter, Oktober 2007

ISBN-10: 3939823902

ISBN-13: 978-3939823902

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 30.07.2008, zuletzt aktualisiert: 21.03.2024 17:02, 7039