Das Blut der Templer
 
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Das Blut der Templer

Rezension von Björn Backes

 

Story:

David wächst als Klosterschüler in einem Internat auf, ist jedoch wegen seines zurückhaltenden Egos bei seinen Mitschülern nicht sonderlich beliebt. Vor allem seine Freundschaft mit der hübschen Stella ist nicht gerne gesehen und handelt David ständigen Ärger ein. Eines Tages kann er sich jedoch unverhofft zur Wehr setzen und fügt einem der Rowdies beträchtlichen Schaden zu. Schnell realisiert David, dass in ihm ungeahnte Kräfte stecken, die insgeheim mit seiner unbekannten Herkunft in Zusammenhang stehen.

Die nächsten Tage bestätigen den schüchternen Jungen in seiner Vermutung. Zwei befeindete Gruppen, die letzten Verbliebenen der Templer und die Preieuré de Sion, machen aus unterschiedlichen Gründen Jagd auf David und bringen den verblüfften Jüngling in tödliche Gefahr. Bei der Prieuré lernt er seine verschollene Mutter Lucrezia kennen und wähnt sich zunächst in Sicherheit. Dann jedoch erfährt er von deren wahren Plänen, schließt sich daraufhin den Templern unter der Führung seines trügerischen Vaters Robert von Metz an und erfährt von seiner wahren Bestimmung. David ist der Auserlesene, der Schlüssel zum Heiligen Gral, und hätte als solcher schon längst vom eigenen Vater getötet werden sollen, um den Missbrauch des Artefakts für immer ausschließen zu können. Nun jedoch wird er in dessen Pflicht genommen, denn nach Roberts Tod ist David der einzige, der Lucrezia an ihren machtbesessenen Vorhaben noch hindern kann.

 

 

Persönlicher Eindruck:

Wolfgang Hohlbeins Umsetzung Brown’scher Verschwörungstheorien sorgte bereits in der Romanfassung für Aufsehen, erwies sich „Das Blut der Templer“ doch als eine der besten Saison-Titel des renommierten, unermüdlichen Schriftstellers. Überdies lieferte das Buch auch die Inspiration für den gleichnamigen Comic-Band, den Michael Vogt und Simon Eckert als Gemeinschaftsarbeit zusammentrugen und mit großen Vorschusslorbeeren auf den Markt brachten.

Die Euphorie scheint aufgrund des brisanten Inhalts aber auch nach wie vor berechtigt. Der Plots ist spannend aufgearbeitet, das Tempo wirklich verdammt hoch und die Charaktere bzw. ihr individuelles Erscheinungsbild sehr schön zum Leben erweckt. Darüber hinaus büßt die recht kompakte, illustrierte Fassung auch in Sachen Spannungsaufbau dem Original gegenüber rein gar nichts ein. Die zahlreichen Wendungen wurden teils spektakulär inszeniert und bieten der adaptierten Version trotz der festgelegten Vorgabe einen gewissen Raum zur Unberechenbarkeit. Insbesondere die Motive des Protagonisten sind kaum durchschaubar, da man nie so recht einschätzen kann, zu welcher Seite er sich nun tatsächlich hinziehen lässt bzw. inwiefern er ohne die Kenntnisse der wirklichen Hintergründe beeinflussbar ist.

Jener Aspekt ist sicherlich ein gehöriger Verdienst des Duos Vogt & Eckert, die mit den Stimmungen es Romans gekonnt spielen und zwischen Intrigen, Ränken und teils brutaler Action eine unheimlich dichte Atmosphäre kreieren. Erfrischend hierbei ist, dass sich die gesamte Story nur kaum an Browns legendären Versschwörungstheorien orientiert, sondern den Fokus eher auf die zwischenmenschlichen Komponenten legt. Es geht nicht ausschließlich um das Schicksal ruhmreicher Artefakte; stattdessen konzentriert sich „Das Blut der Templer“ auf die rasche Aufarbeitung der Biografie des Hauptdarstellers mit all ihren Emotionen und Lügen und überzeugt letztendlich auch durch eine unverbrauchte, zudem sehr eigenständig illustrierte Storyline.

 

Kritik verdient indes die sehr jugendliche Sprache, die gerade auf Seiten der Prieuré bisweilen einige unflätige, an dieser Stelle unangebrachte Auswüchse zu Tage bringt. Stellenweise will so mancher Kommentar von Davids vermeintlichem Onkel Ares hier nicht so recht hineinpassen und entnimmt dem Plot ein Stückweit die Seriosität. Allerdings wirkt sich selbst dies nur geringfügig auf das authentische Flair von Hohlbeins Vorlage aus. „Das Blut der Templer“ vermag nämlich aufgrund seiner inhaltlichen, zeichnerischen und der Qualitäten hinsichtlich der düsteren Grundstimmung problemlos den Vergleich mit dem ausländischen Markt standzuhalten und präsentiert sich als Vorzeigeprodukt des deutschen Fantasy/Thriller-Comic-Marktes.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419194948c7fd2fe6
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Das Blut der Templer

Gebundene Ausgabe: 104 Seiten

Verlag: Ehapa Comic Collection - Egmont Manga & Anime; Auflage: 1 (15. Dezember 2007)

ISBN-10: 3770431138

ISBN-13: 978-3770431137

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 15.01.2008, zuletzt aktualisiert: 09.04.2024 09:36, 5649