Das Erbe der Meg Malloy (Autor: Polly & die Piraten Bd.1)
 
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Das Erbe der Meg Malloy

Reihe: Polly & die Piraten Bd.1

Rezension von Linda Dannenberg

 

Polly Pringles ist Schülerin auf einem Internat für Mädchen, meist ist sie vorbildlich, freundlich und hilfsbereit gegenüber ihren Mitschülerinnen. Die Lehrerinnen lassen die Mädchen niemals ausgehen, was unter den Schülerinnen oftmals für Unmut sorgt. Besonders, da das Internat in einer der aufregendsten Hafenstädte der Welt liegt. Nicht nur opulente Villen und die beeindruckende Residenz des Kaiser gibt es dort, auch gefährliche, verruchte Spelunken, in denen sich Piraten und Halunken herumtreiben.

 

Die junge Polly weiß kaum etwas von der Welt außerhalb der Internatsmauern. Dies ändert sich schlagartig, als sie mitten in der Nacht, samt ihrem Bett, aus ihrem Zimmer entführt wird. Als sie erwacht, findet sie sich an Bord eines Piratenschiffs wieder. Zuerst fürchtet sie, die Piraten wollen ihren Vater um Lösegeld erpressen, doch dann eröffnet ihr einer der Piraten, Scrimshaw, dass sie Polly zu ihrem Kapitän machen wollen! Diese ist nämlich die Tochter von Meg Malloy, der gefürchteten und berüchtigten Piratenkönigin, die einst das Schiff und seine Mannschaft anführte, bevor sie spurlos verschwand. Polly denkt gar nicht daran, ein verwahrlostes Schiff zu führen und ein paar Piraten ohne Manieren zu kommandieren. So flieht sie und läuft direkt einer anderen Gefahr in die Arme ...

 

Ted Naifeh ist der Autor der beliebten Courtney-Crumrin-Serie. Mit „Polly und die Piraten“ hat er ein kurzweiliges Abenteuer geschaffen, das junge wie alte Leser faszinieren wird. Faszinierend ist allerdings nicht nur die mitreißende Geschichte, sondern auch der Zeichenstil Naifehs. Dieser ist herrlich skurril und unkonventionell: Die Proportionen sind völlig verzerrt, die Figuren haben überdimensionale Köpfe und recht kleine Körper, außerdem ähneln ihre Hände manchmal eher vierfingrigen Klauen.

Unterstrichen wird das Artwork durch intensive, aber immer passend eingesetzte, Farben. Hat man sich an die Eigenheiten von Ted Naifehs Charakterdesign gewöhnt, weiß man sie zu schätzen. Die Panels sind übersichtlich angeordnet und niemals überladen. Der Leser kann auf nahezu jeder Seite die Detailverliebtheit der Illustrationen und auch die oftmals überaus witzigen, mimischen Entgleisungen bewundern. Auch die Dialoge sind sehr amüsant und die gesamte Geschichte sprüht vor Situationskomik.

Dank zahlreicher Wendungen der Geschichte und einem schnellen Erzähltempo, kommt nie Langeweile auf. Es werden einige Fragen aufgeworfen und ein allzu genaues Bild kann man sich von den Charakteren auch noch nicht machen. Zudem endet der erste Band dieser Trilogie mit einem Cliffhanger, der sofort neugierig auf den viel versprechenden zweiten Teil macht.

 

Im Anschluß an die Geschichte um Polly, liefert der Autor noch eine interessante Kurzgeschichte um die Vergangenheit der Meg Malloy, welche dem Leser diese geheimnisvolle Figur näher bringt.

 

Fazit:

Wer ernstere Comics und auch authentische Zeichnungen bevorzugt, der wird vermutlich weniger Freude an diesem Werk haben. Liebhaber von Piratengeschichten, viel Fantasie, Humor und einem außergewöhnlichen Stil sei „Das Erbe der Meg Malloy“ jedoch ans Herz gelegt.

 

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Das Erbe der Meg Malloy

Reihe: Polly & die Piraten Bd.1

Autor und Illustrator: Ted Naifeh

Kolorierung: Albertine Ralenti

Original: Polly et les pirates, 1 & 2, 2006

Übersetzer: Stefan Pannor

Gebundene Ausgabe: 72 Seiten

Verlag: Eidalon; Auflage: 1, März 08

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3939585823

ISBN-13: 978-3939585824

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 22.07.2008, zuletzt aktualisiert: 31.12.2023 11:30, 6955