Das Herz des Kristallwaldes

Hörspiel

Reihe: Die letzten Helden Erster Akt – Episode 4

 

Rezension von Christel Scheja

 

Rezension:

Mit „Das Herz des Kristallwaldes“ geht die Saga um „Die letzten Helden“ in eine weitere Runde. Es zeigt sich, dass die Reise des eigenwilligen Magiers X und seines Gefährten Amon von Falkenfels erst begonnen hat. Die Reise zum „Konzil der Elemente“ nimmt größere Ausmaße an, als sie gedacht haben. Auch als sie „Die Wüste der Ewigkeit“ verlassen und den Titanen Bastrabun bezwungen haben, hören die Gefahren nicht auf, denen sie sich stellen müssen.

 

Dieser hat mit seinen letzten Worten einen entscheidenden Hinweis gegeben. Weitere Antworten auf ihre Fragen werden sie nur im Kristallwald finden, doch schon auf dem Weg durch den verwunschenen Forst erkennen sie, dass hier neue Schwierigkeiten und Hindernisse auf sie warten.

Schon die Begegnung mit einem eigenbrödlerischen Druiden macht ihnen deutlich, dass hier Dinge vor sich gehen, die ihnen vermutlich nicht gefallen werden, denn sie können nicht verhindern, dass der alte Mann von einer roten Kreatur umgebracht wird, ehe er ihnen mehr als ein paar Andeutungen machen kann.

Als sie dem Flusslauf weiter folgen, entdecken sie in diesen Fluten eine Leiche.

Der Mann stammt ganz offensichtlich aus dem Dorf Ristan, das sie schon kurze Zeit später erreichen. Natürlich versuchen X und Amon herauszufinden, was dort vor sich geht, aber die Menschen scheinen zu viel Angst zu haben, die Fremdlinge einzuweihen. Nur der Bürgermeister ist etwas gesprächiger. Doch sowohl Amon als auch X spüren, dass er etwas im Schilde führt.

Die beiden entdecken dank einer Zigeunerin, dass die nahe bei dem Dorf gelegenen Kristallmine nicht von freien Arbeitern betrieben wird und der Nutznießer vor allem das Imperium ist – die Macht, die auch schon das Reich von Amons Vater bedroht... Und der Bürgermeister scheint mit ihnen unter einer Decke zu stecken...

 

 

Man könnte annehmen, der Einstieg in die Geschichte wäre unmöglich – aber dem ist nicht so. Bereits im Booklet kann man nachlesen, was in den ersten drei Folgen geschah, die noch ziemlich unabhängig voneinander sind, aber auch während des Hörspiels werden einige Punkte zusammengefasst und sogar von den Figuren besprochen.

Die Qualität der Umsetzung ist unangefochten gut. Sprecher, Musik und Geräuschkulisse versetzen einen sofort in den Wald und das Dorf. Das Kopfkino springt ohne Hindernisse an und lässt einen interessanten Film im Kopf ablaufen. Besonders der Bürgermeister wird zu einer schillernden Figur, aber auch die Zigeunerin und der Druide stehen ihm in nichts nach. Die Sprecher spielen ihre Rollen sehr lebendig und übertreiben eigentlich nur, wenn es zu ihrer Rolle oder der Situation passt, ansonsten nicht. Man merkt, dass sie wie die Macher mit Leidenschaft dabei sind.

Inhaltlich bedient die Geschichte zwar viele Klischees, die vor allem Fantasy-Rollenspielern vertraut sein dürften, aber das macht es einfach, die Handlung zu verfolgen und den Faden nicht zu verlieren. Der Hintergrund der ganzen Saga ist komplex genug um bei der Stange zu halten und die kleinen aber feinen Hinweise sind geschickt eingestreut. Da die Folge auch noch mit einem ziemlich gemeinen Cliffhänger aufwartet, greift man unwillkürlich zu der Fortsetzung.

 

Fazit:

Auch mit „Das Herz des Kristallwaldes“ hat sich die Saga um „Die letzten Helden“ noch nicht abgenutzt. Eher im Gegenteil – man hat das Gefühl, dass die ersten drei Folgen nur Aufwärmübungen für das sind, was nun folgt. Denn mehr als die ersten Episoden knüpft diese Geschichte neue Stränge zum Hintergrund und macht diesen damit noch komplexer als er schon ist.