Das leblose Land (Die Legende der Drachenritter, Bd. 3)
 
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Das leblose Land

Reihe: Die Legende der Drachenritter, Bd. 3

Rezension von Christel Scheja

 

In „Akanah“ dem zweiten Band der Serie „Die Legende der Drachenritter“ reiste Oris, ein Drachenritter mit zwei Schülerinnen nach Pierrano, um dort Gerüchten nachzugehen, dass sich das Übel der Stadt nähere. Eines der munteren und leichtsinnigen jungen Mädchen, die regelmäßig über die Stränge zu schlagen pflegten, bis sie ihre erste bittere Lektion lernten, hieß Elanor.

 

Eine seltsame Schar durch eine von den „Schwestern der Rache“ geschaffene tote Zone. Zwar haben sie mit ihrer Magie den Drachen auslöschen können, der die Region verheerte, aber damit auch jedes tierische, pflanzliche und menschliche Leben in einem bestimmten Gebiet ausgelöscht.

Auch Jahre später ist es immer noch gefährlich, sich in diese Zonen zu wagen, entzieht sie alles Lebendigem doch noch immer jegliche Kraft. Doch es gibt Menschen, die dieser Gefahr trotzen. Denn im Schatten des Drachenskeletts finden sich kostbare - durch das übel geschaffene Edelsteine in Mineralien, das gelbe und rote Hafas.

Erstmals darf auch ein junges Mädchen seinen Onkel und seine Cousine Saira auf eine solche Reise begleiten. Vor allem Hairin, der jüngere Bruder ihres Vaters kümmert sich liebevoll um sie, hat immer ein offenes Ohr und Erklärungen parat.

Das sieht Melkarin, der Vater des jungen Mädchens überhaupt nicht gerne, denn er hält nicht viel von Hairin. Deshalb beschließt er auf der nächsten Reise wieder mit zu kommen und ein Auge auf den Bruder zu haben.

Derweil kommt Mara, ein erfahrener Drachenritter, in die Gegend. Sie will über einen Pass nach Westra und dann weiter nach Norden reisen, um den Gerüchten über die Sichtung eines Drachen nachzugehen. Doch das erweist sich als Falschmeldung, denn die Dorfbewohner leiden nicht am Übel, sondern an der Roten Pest. Dafür bekommt Mara eine wichtige Information, die sie auf die Spur eines richtigen Drachen bringt.

Auf der Suche nach diesem sind auch Hairin, Saira, Melkarin und seine Tochter. Erneut wollen sie ihr Glück wagen, um das kostbare Mineral zu bergen.

Doch im Schatten des Drachen kommen ganz andere Dinge zu Tage, die nicht nur das Ende eines Bundes, sondern auch der Beginn eines neuen Lebens für das Mädchen bedeuten, das Elanor heißt.

 

Wie auch schon der zweite Band, „Akanah“, so ist auch die Fortsetzung „Das leblose Land“ durch eine Person locker mit seinem Vorgänger verbunden und fügt dem bereits vorhandenen Bild der Welt neue Details hinzu. Man erfährt mehr über das Wirken der „Schwestern der Rache“ und seine Folgen, und erfährt, dass das Übel sogar profitable Dinge hervorbringen kann.

Das ganze ist wieder einmal in eine spannende Handlung eingebettet. Diesmal bewegen sich die Helden der Geschichte gleich auf zwei Handlungsebenen auf ihr Ziel zu. Ab und zu überkreuzen sich ihre Wege, das Aufeinandertreffen findet aber erst am Ende statt.

Über der gesamten Geschichte liegt eine düstere und bedrohliche Stimmung. Selbst am Anfang, als noch nicht klar ist, auf was die Geschichte hinaus läuft merkt man schon, das etwas nicht stimmt, und die Dialoge zwischen Melkarin und seinem Bruder tun ein übriges dazu.

Überraschenderweise treten die Klischees in diesem Band ein wenig zurück - vermutlich auch, weil sich das Autorenteam mehr auf die Familie konzentriert, und deren schleichendes Zerwürfnis schildert. Mara, der Drachenritter, spielt keine so dominante Rolle und wird nur einmal grob behandelt, alle anderen Männer und Frauen begegnen ihr eher mit freundlicher Achtung und Dankbarkeit, zeigen damit, das es auch anders geht.

Auch „Das leblose Land“ ist in sich abgeschlossen. Da sich die Handlung diesmal in zwei separaten Handlungsebenen bewegt ist man gespannt darauf, wie sich diese zusammenfügen werden und was dabei heraus kommt.

 

Gezeichnet wurde der dritte Band von Sylvain Guinebaud. Auch dieser versucht sich an den Stil von Alberto Varanda anzupassen, erlaubt sich aber größere Freiheiten, was die Gestaltung der Figuren und vor allem Gesichter angeht.

Auch Guinebaud bietet detailverliebte Zeichnungen, seine Kampfszenen wirken allerdings weniger fließend und dynamisch als die seiner Vorgänger.

Die Kolorierung stammt wieder von Stephane Patrieau. Diesmal mischen sich in die gedeckten Erdfarben auch kalte Töne, die die Stimmung der Geschichte gerade zum Ende hin doch bedrohlicher und düsterer machen als sie ohnehin schon ist.

 

„Das leblose Land“ ist eine würdige Fortsetzung zu „Die Legende der Drachenritter“. Die nur lose Verbindung zu den Vorgängern ermöglicht einen einfachen Einstieg für Neuleser und der Comic besitzt alles alles, was man von einem Abenteuer erwartet: Eine spannende, abwechslungsreiche Handlung vor bunter und exotischer Kulisse.

Es gibt nette Anspielungen und freche Details, die auch erfahrene Leser immer noch überraschen können und Lust auf mehr machen. Damit kommen eingefleischte Fantasy-Fans voll auf ihre Kosten.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403282057270c3f3a38
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Comic:

Das leblose Land

Reihe: Die Legende der Drachenritter Bd. 3

Autor: Ange (Anne und Gerard)

Zeichner: Sylvain Guinebaud

Hardcover-Album, 48 Seiten

Splitter, Mai 2007

ISBN: 978-3-939823-35-3

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 27.08.2007, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 10:42, 4760