Das Mädchen, das durch die Zeit sprang (DVD)
Filmkritik von Joanna Lenc
Rezension:
Beim Fantasy Filmfest gab es eine große Überraschung auf der Leinwand. Das Mädchen, das durch die Zeit sprang gewann viele Fans und Anhänger und bekam mehrfach Preise als bester Animationsfilm des Jahres. Anime Video brachte nun das Überraschungswerk auf DVD heraus für all diejenigen, die es bisher verpasst haben oder sich gern mehr als nur einmal ansehen möchten.
Makoto Konno ist eigentlich eine ganz normale 17jährige Schülerin. Sie verschläft gerne mal, verbringt ihre Freizeit mit ihren besten Freunden Kôsuke und Chiaki und spielt hin und wieder Baseball. Was die Zukunft bringt weiß sie noch nicht, ihre Vorstellungen sind verschwommen und sie befindet sich sozusagen noch in der Selbstfindungsphase. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als sie die Fähigkeit bekommt durch die Zeit zu springen. Zum ersten Mal passiert dies bei einem Unfall. Die Bremse ihres Fahrrads will nicht mehr funktionieren und sie stürzt an einer Frau vorbei direkt vor eine Straßenbahn. Während sie im Fall über den Tod nachdenkt sieht sie sich plötzlich wenige Minuten eher in den Armen dieser Frau, mit der sie zusammengestoßen ist. Es dauert einige Augenblicke, bis sie versteht, was passiert ist. Nach einer Unterredung mit ihrer Tante erfährt sie den genauen Ablauf und beginnt die Zeitsprünge zu üben, um sie beherrschen zu können.
Ihr neues Talent nutzt sie für alle Möglichen Situationen aus, ändert dabei aber nichts Wesentliches an der Vergangenheit, sondern versucht nur aus peinlichen Situationen heraus zu kommen. Mit jedem weiteren Sprung gestaltet sich die neue Gegenwart jedoch immer chaotischer und komplizierter und ihre Welt droht aus den Fugen zu geraten. Besonders schwierig wird es für sie, als Chiaki mehr als nur freundschaftliche Gefühle für sie offenbart. Zusätzlich merkt sie, dass ihr nur eine gewisse Anzahl an Sprüngen zur Verfügung steht. Diese muss sie sich genau einteilen um nicht ihre Freundschaften, Ihre Liebe und ihre Zukunft zu verlieren.
„Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“ ist durch und durch ein unheimlich guter Anime, der sein Lob verdient. Wo immer Gutes über diesen Film gesagt wurde ist nicht gelogen. Das Leben der jungen Makoto wird vielen Jugendlichen ihres Alters bekannt vorkommen. Wie soll die Zukunft aussehen? Welchen Beruf soll man erlernen? Mit wem soll man zusammen sein und welches Schicksal wird für einen bereitgehalten? Mit all diesen Problemen muss sie sich befassen und dabei kreuzt sich ihr Weg immer wieder mit ein und demselben Spruch: „Time waits for no one“.
Auch wenn sie durch ihre Zeitsprünge auf der Stelle zu stehen scheint entwickelt sich ihr Wissen dennoch weiter und dementsprechend auch ihr Leben. Natürlich ist dies alles mit zahlreichen Patzern und Fettnäpfchen bestückt, welche den Zuschauer zum Lachen bringen.
Die Synchronisation des Films ist atemberaubend. Sowohl die japanischen, wie auch die deutschen Stimmen passen sehr gut zu den Charakteren und beide Tonfassungen gibt es auf der DVD in 2.0 und 5.1 Dolby Digital. Der 100-minütige Film kann auch mit Untertiteln auf Deutsch und Polnisch gesehen werden. Leider gibt es auf der Einzel-DVD keinerlei Extras, für einen geringen Aufpreis kann man sich allerdings auch gleich die Deluxe-Edition mit zwei DVDs und einer Menge Bonusmaterial zulegen.
Fazit:
Mamoru Hosoda hat mit diesem Anime eine unheimlich tolle Geschichte erzählt, die in keinen DVD-Schrank fehlen sollte, wo bereits andere Filme dieses Genres vorhanden sind. Selbst wer mit einfachen Anime-Serien nichts anfangen kann, aber Filme wie „Prinzessin Mononoke“ oder „Chichiros Reise ins Zauberland“ mag, der kann hier beruhigt zugreifen. Zwar sind die wesentlichen Elemente nicht sehr Fantasy-lastig wie die eben aufgezählten Filme, dennoch ist „Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“ ein wahres Muss für jeden Fan.
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