Das Opfer der Zwerge von Konrad Sandmann

Reihe: Alles unter den Himmeln Band 1

 

Rezension von Christel Scheja

 

Der 1988 geborene Konrad Sandmann stammt aus Wien. Die Idee zu einer futuristischen Geschichte um Elfen und Zwerge entstand bereits sehr früh, er hat sie allerdings erst 2020 weiter ausarbeiten und in einen Roman fassen können, der hier nun mit Das Opfer der Zwerge vorliegt und auch noch fortgesetzt werden soll.

 

In vermeintlichen Frieden existieren mehrere Sternenreiche, beherrscht von unsterblichen Elfen und langlebigen Zwergen in der Galaxis nebeneinander. Doch wie so oft brodelt es unter der Oberfläche vor sich hin. Zu einer ersten Eskalation kommt es, als der Zwerg Vidurin Prinzessin Nelissa entführt.

Zwei Elitesoldaten entkommen und haben nur ein Ziel, den nächsten Stützpunkt zu erreichen und Hilfe zu holen. Sie gehören einem alten Orden an, der auch Geheimnisse jenseits der höfischen Intrigen kennt. Und das schürt eine böse Ahnung in deren Hochmeister. Könnte es sein, dass eine dunkle Macht zurück ist und nach den Sternen greift: Etwa die alten Götter?

 

Es ist schon eine verrückte Idee Elfen und Zwerge, die man eher in einem mittelalterlichen Setting erwartet, im Weltraum zu sehen und dann auch noch mit der gleichen archaischen Wucht und Mystik aufzutreten. Tatsächlich spielen die Menschen hier eine eher untergeordnete, wenn nicht bedeutungslose Rolle.

Märchenhaft und harmlos ist das Geschehen auch nicht gerade, denn es geht ordentlich zur Sache, die Schilderung der Entführung und Gefangenschaft der Prinzessin sich nicht ganz ohne und haben fast schon eine realistischen Anstrich.

Gelegentlich geht er auch auf die besonderen Eigenheiten der Elben und Zwerge ein, deren Lebenspanne schon allein die der Menschen um einiges übersteigt. Das, was etwas untergeht ist die magische Essenz des ganzen.

Der Knackpunkt der Geschichte liegt an anderer Stelle. Durch die Vielzahl an Personen und Schauplätzen erhalten nur wenige Charaktere wirklich genug Profil um erkennbar und unterscheidbar zu bleiben. Was aber wirklich stört ist, dass der Hintergrund viel zu schwammig bleibt. Es geht nicht allein um die Beschreibung der Szenarien, es fehlen auch wichtige Informationen, die den Sternenreichen, Konfliktparteien und den Entwicklungen in der Galaxis mehr Raum geben.

 

So springt die Geschichte derzeit nur von einer Ecke zur anderen, bietet das ein oder andere kleine Abenteuer, das durchaus Spaß macht, was aber zu kurz kommt ist eine klare Linie. Die Konflikte und Intrigen verlieren dadurch deutlich an Kraft und man fragt sich gerade am Ende, was eigentlich wie und warum passiert ist.

 

Fazit:

Alles in allem hat »Das Opfer der Zwerge« durchaus seine gelungen Momente, auch die Idee ist nicht schlecht, aber es fehlt auf der anderen Seite auch genug, um der Spannung dann wieder an Kraft zu nehmen, so dass ein zwiespältiger Eindruck bleibt.

 

Nach oben