Das Phantom der Oper: Das Comic zum Musical
 
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Das Phantom der Oper: Das Comic zum Musical

Rezension von Christel Scheja

In den 1980er Jahren war das Interesse an Musicals auf ein Minimum geschrumpft und kaum eine Bühne wagte es noch, ein solches in das Repertoire aufzunehmen, Das änderte sich erst, als Andrew Lloyd Webber das Genre nicht nur neu belebte, sondern auch mit einem ungewöhnlichen Konzept ankam. Und damit begann die Erfolgsgeschichte von „Das Phantom der Oper“, das die alte Geschichte auf sehr eigene Weise interpretierte und damit Millionen von Menschen in eigens dafür ausgebaute Theater lockte.

Aber erst gut 35 Jahre später wurde die Erzählung auch in einen Comic umgesetzt, adaptiert von dem erfahrenen Cavan Scott und gezeichnet von Jose Maria Beroy.

 

Schon seit einer ganzen Weile geht in der Pariser Oper etwas Unheimliches vor sich. Unglücksfälle gesehen und die Menschen gehen nur noch mit Angst in das Haus hinein, vor allem die Angestellten, Arbeiter und Künstler leben voller Furcht vor dem „Phantom der Oper“, über das sie nur eines wissen – es ist mächtig und grausam. Ob ein Mensch oder ein übernatürliches Wesen dahinter steckt, das wissen sie nicht.

Nur die junge Sängerin Christine Daaé ist sicher vor den Attacken des Monsters, es scheint fast, als halte es seine schützende Hand über sie. Tatsächlich hat sich das Phantom in das Mädchen verliebt und will sie um jeden Preis zu seiner Muse machen, ob sie nun will oder nicht …

 

Seit seiner Veröffentlichung hat der Roman von Gaston Leroux Leser begeistert und andere Kreative inspiriert. Doch den größten Erfolg hatte wohl die Adaption von Andrew Lloyd Webber, die auch das Interesse an Musicals zurückkehren ließ.

Die Handlung ist eigentlich nichts besonderes. Ein Mensch, verbittert und einsam nutzt seine Macht und sein technisches wie musikalisches Genie aus, um eine ganze Oper in Atem zu halten. Dabei konzentriert er sich ganz auf eine wunderschöne junge Frau, die er mit in die Dunkelheit ziehen will, nachdem sie Ruhm gekostet hat – und so zu seiner Muse wurde.

Nur leider ist Christine auch jemand, der leben möchte und sich unerschrocken wehrt, nicht gelähmt vor Entsetzen ist als sie das Geheimnis des Phantoms enthüllt.

Und nicht zuletzt spielt die Liebe eine große Rolle und lässt das Monster am Ende auch seine Menschlichkeit wieder finden, die er fast verloren hätte.

Der Comic hat wie die Filme eine große Chance, die Welt in und unter der Pariser Oper zum Leben zu erwecken. Zeichnungen und Farbgebung sind sehr ansprechend, vertiefen die Atmosphäre und die Bildsprache.

Cavan Scott hat wohl auch nur wenig an den Texten verändert, damit die Erzählung wie eine direkte Adaption des Musicals wirkt, so dass auch die Lieder im Original erhalten bleiben und nicht in schnöde Prosa verwandelt.

Vermutlich kann nur der, der das Musical gesehen hat, genau beurteilen, ob der Comic ihm gerecht wird. Diejenigen, die es noch nicht kennen, werden vielleicht neugierig sein und so eher dazu bereit, sich das Stück live anzusehen.

Der Comic lädt jedenfalls ein in die Geschichte einzutauchen und bietet auch interessantes Bonusmaterial, das Lust auf mehr macht. Auch die Aufmachung im handlichen Hardcover kann sich sehen lassen.

 

„Das Phantom der Oper“ ist auch im Comic ein opulenter Hinkucker, denn inhaltlich wie auch künstlerisch wurde das Musical werkgetreu adaptiert und bietet auch einen ganz eigenen Focus auf die Zeit und den Mythos, der vielleicht sogar wahre Wurzeln hatte, und zugleich zu den großen Stücken der gotischen Schauerliteratur gehört.

 

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Comic:

Das Phantom der Oper: Das Comic zum Musical

Original: The Phantom of the Opera, USA 2021

Autor: Andrew Lloyd Webber

Adaption: Cavan Scott

Zeichner und Farbe: Jose Maria Beroy

Übersetzung Michael Kunze

Panini Comics, 01/2022

Fantasy, 112/2500

vollfarbige Graphic Novel im Hardcover-Alben-Format

 

ISBN-10: 3741620009

ISBN-13: 978-3741620003

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 20.02.2022, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 10:42, 20605