Als der US-chinesische Detektiv Charlie Chan gerade in Frankreich weilt, bekommt er eine Nachricht zugesteckt, die andeutet, die verschwundene Pilotin Amelia Earhart könnte noch leben. Auch die britische Journalistin Lucy Winters erhält eine ähnliche Mitteilung. Bei den gemeinsamen Bemühungen, das Schicksal der seit 2 Jahren Vermissten aufzuklären, stoßen sie auf Ablehnung und Schweigen. Werden sie das Rätsel trotzdem lösen können?
Schon der Titel von Adrian Voglers historischen Kriminalroman weckt mit den beiden genannten Namen Interesse. Amelia Earhart, die US-amerikanische Pilotin des frühen 20. Jahrhunderts, ist natürlich hauptsächlich durch ihr mysteriöses Verschwinden bekannt, das schon in einer ganzen Reihe von Filmen und TV-Serien thematisiert wurde. Charlie Chan ist vielleicht nicht ganz so bekannt. Zumindest hatte ich aber schon vor dem Lesen dieses Buches im Hinterkopf, dass er eine Detektiv-Figur aus alten Hollywood-Filmen war. Ein Detektiv und ein spurloses Verschwinden passen natürlich zusammen – und so ist es natürlich nicht schwer zu erraten, welchen Fall Charlie Chan in diesem Buch lösen will. Der Plan des Autors ist es, diesen Detektiv auch in weiteren Bänden mit mysteriösen realen Fällen der Zeit zusammenzubringen. Interessant im aktuellen Fall um die Pilotin ist, dass der Autor eine der eher unpopuläreren Theorien aufgreift und seine Story darauf aufbaut. Genaugenommen führt er sogar 2 bekannte Theorien zusammen.
Die Geschichte an sich liest sich gut, auch wenn man über die Glaubhaftigkeit mancher Story-Elemente streiten könnte. Der Handlung schadet dies allerdings kaum. Anders sieht es dagegen mit dem Anhang aus, worin dem wahren Verschwinden Amelia Earharts auf sachlicher Ebene nachgegangen wird. Vielleicht sollte ich hier besser formulieren: »werden soll«. Dieser Text ist nämlich per Computer übersetzt und im aktuellen Zustand praktisch unlesbar, da man stellenweise nicht einmal erahnen kann, welche Aussage eigentlich beabsichtigt ist. Für die Beurteilung des Romans ignoriere ich diesen Anhang deshalb.
Der Autor überspitzt die bekannten Clichés über fernöstliche Philosophie bewusst, um den Stil der alten »Charlie Chan«-Filme widerzuspiegeln.