Reihe: Insignium - Im Zeichen des Kreuzes 3
Hörspiel
Rezension von Chris Schlicht
Rezension:
Sante de la Vigna befindet sich in höchster Lebensgefahr: Von Skinheads verprügelt schlug er das Angebot von deren Herrin aus, woraufhin sie ihn in einen Brunnenschacht der Wewelsburg warfen. Ohne Hoffnung auf Rettung.
Wie es dazu kam? Sante hat vom Heiligen Vater den Auftrag erhalten, Licht in das Verschwinden des deutschen Bischoffs Abendrot zur Zeit der Nazi-Herrschaft zu bringen und auch in den Todesbefehl für den Kardinal Graf von Galen. Hinweise, so hofft er, könne er in Deutschland finden.
Gemeinsam mit Don Aurelio, dem Privatsekretär des Papstes, macht er sich auf den Weg nach Köln, wo sie vom Chauffeur des Kardinals abgeholt werden sollen. Doch die Leidenschaft Santes für PS-starke Sportwagen sorgt für eine Programmänderung – und die Lebensrettung, denn kaum setzt sich die Limousine des Kardinals wieder in Bewegung, explodiert sie.
Auf der Fahrt ins Hotel hören Aurelio und Sante vom Diebstahl der Lanze des Longinus, einem Heiligtum der besonderen Art. Jetzt hält Sante nichts mehr, er will auf die Wewelsburg und läuft den Neonazis in die Falle. Doch das Geschenk des Kardinals, ein goldenes Kreuz, sorgt für ganz weltliche Rettungsmaßnahmen...
Der dritte Teil der Hörspielserie um den Sonderermittler des Vatikan, Sante della Vigna (gesprochen von Dietmar Wunder, der deutschen Synchronstimme von Daniel Craig und schon aus der Serie Offenbarung 23 bekannt), beginnt schon mit einem Cliffhanger, Sante in höchster Not und in hoffnungsloser Lage. Das er ausgerechnet an diesem unangenehmen Ort Hinweise auf den Verbleib des von ihm gesuchten Bischoffs findet, wird aber erst zum Schluss klar.
Insgesamt eine ungewöhnliche Erzählweise, scheinbar mit dem Höhepunkt anzufangen, aber umso spannender, da es nicht der einzige Höhepunkt ist. Zwei Storylines, die auf dem ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, werden geschickt miteinander verwoben: Die Opfer der Nazizeit in den Reihen der kirchlichen Würdenträger und der Diebstahl der Lanze, mit der ein römischer Zenturio einst prüfte, ob Jesu am Kreuz tatsächlich tot war.
Die Rückblenden, die im ersten Abenteuer noch etwas verwirrend waren, beschränken sich hier auf Einmaligkeit und sind eindeutig herauszuhören, da es eine Art Ankündigung gibt. Dass viel geredet wird, um die Hintergründe darzulegen, stört auch nicht mehr, da die Verschwörungstheorien sehr folgerichtig und spannend dargelegt werden. Ob man an die Theorien dahinter glaubt oder nicht, es gibt schließlich nicht minder glaubwürdige Widersprüche, bleibt jedem selbst überlassen, für ein spannendes Hörspiel sind sie allemal eine gute Grundlage.
Fazit:
Die Serie gewinnt an Struktur und bisher sind die Abstände im Erscheinungsrhythmus wohltuend kurz. Da bleibt nur zu wünschen, dass den Machern der Serie nicht die Ideen ausgehen.