Nyah wuchs als Waise bei den Magiern auf, die sie in Kampf und Gehorsamkeit unterrichteten. Einem Gefangenen die Kehle durchzuschneiden, kostet sie keine Überwindung. Dann wird sie undercover in die Gilde-Ausbildung der Elementier entsandt, von wo sie das verlorene 4. Artefakt zurückholen soll. Aber dann läuft alles anders als erwartet …
Isabel Lieshoff lässt ihre Leser im Auftakt ihres Fantasy-Mehrteilers zunächst im Ungewissen, welche Seite die Prota-, welche die Antagonisten darstellt. Indem sie zunächst Nyah in den Fokus stellt, wird die Erwartungshaltung natürlich darauf gelenkt, in ihr die Vertreterin der guten Seite zu sehen. Mit dem Voranschreiten der Handlung kommen allerdings zunehmend Zweifel an dieser These auf. Als Gegenpol auf der Seite der Elementier dient der Charakter Ràn. Beide scheint zunächst nichts zu verbinden. Wie man es von Fantasy-Werken ähnlicher Ausgangslagen gewohnt ist, bahnt sich im Verlauf der Handlung allerdings eine Annäherung an, die sich in den kommenden Bänden durchaus in Richtung einer Romanze entwickeln könnte. Das Hauptthema ist allerdings eindeutig die persönliche Entwicklung Nyahs. Speziell in dieser Hinsicht bleiben am Ende des Bandes auch noch diverse Fragen unbeantwortet.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte wechselweise aus Nyahs und Ràns Sicht. Lediglich wenige aus Sicht von Alecor, dem Anführer der Elementiergilde, erzählte Kapitel unterbrechen dieses Wechselspiel. Der Band endet in einer Situation, die wegweisend für den weiteren Verlauf der Geschichte werden dürfte.