DC Schocker: Das Haus am See 2
Rezension von Christel Scheja
DC Schocker ist wie auch schon vorher das Vertigo-Label ein Teil des Verlages, dessen Comics sich bewusst an Erwachsene richten und Themen behandeln, die es in sich haben und nicht unbedingt etwas für zarte Gemüster unter den Lesern sind. Das war auch schon im ersten Band von Das Haus am See so.
Walter hat seine alten Freunde aus Schule, Uni und Arbeitsleben in einer Villa an einem malerischen See versammelt. Den Freunden fehlt es an nichts, sie müssen aber erfahren, das kurz nach ihrer Ankunft die Erde von Aliens überfallen und die Menschheit so gut wie ausgerottet ist.
Sie sind zwar in Sicherheit, aber das behagt ihnen nicht wirklich. Von einem unbändigen Freiheitswillen beseelt, wollen sie sich nicht länger gängeln lassen, sondern einen Ausweg aus ihrer Lage suchen, auch wenn das bedeutet, dass sie sich gegen Walter stellen müssen, der ebenfalls nicht von dieser Welt ist.
Es scheint eine menschliche Eigenart zu sein, sich nicht damit abfinden zu wollen, in einer Welt zu leben, in der sie mehr oder weniger wie in einem Zoo festsitzen, weil es ihnen zwar an nichts fehlt, sie aber auch nicht mehr weg können.
Der Drang, frei zu sein ist bei den meisten größer, als die Bereitschaft sich mit dem Leben im goldenen Käfig abzufinden. Zwar hat Walter auch einige, die immer noch zu ihm stehen, aber die Aggression wächst natürlich.
Und das macht auch den beklemmenden zweiten Band der Serie aus. Die Figuren versuchen ihren Weg nach draußen zu finden und sind dafür bereits über Leichen zu gehen. Dabei machen sie auch vor ihrem Beschützer nicht halt, so gerne der sie gerne besänftigen und weiter beschützen würde.
So bleibt es nicht aus, dass zwar dieser Handlungsbogen auf eine gewisse Weise abgeschlossen wird, die Geschichte aber noch lange nicht zu Ende zu sein scheint, denn Leser und Helden haben noch immer nicht gesehen, wie es draußen wirklich zugeht.
Alles in allem wird die Handlung solide weiter erzählt, auch wenn natürlich einiges ziemlich vorhersehbar ist, denn die Macher folgen den Konventionen des Genres. Immerhin bleiben die Zeichnungen atmosphärisch, die Farbgebung verstärkt den Eindruck noch.
Fazit:
»DC Schocker: Das Haus am See« setzt die Geschichte glaubwürdig und nachvollziehbar fort auch wenn die Spannung nicht so hoch ist, da das Kammerspiel doch mehr oder weniger die Muster bedient, die für das Genre üblich sind.
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