Deadpool: Wade Wilson Superstar 1
 
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Deadpool: Wade Wilson Superstar 1

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Es gibt wohl keinen Superhelden, der so sehr polarisiert wie Wade Wilson alias Deadpool. Während einige Comic-Fans seine brutalen, respektlosen und satirischen Auftritte feiern, finden andere diese eher peinlich oder lächerlich. Für alle Freunde des Söldners mit der großen Klappe, die nach seinem Kinodebüt insgesamt noch zahlreicher geworden sein dürften, ist der Sammelband „Deadpool: Wade Wilson Superstar 1“ gedacht, der die ersten fünf US-Hefte der 2016 neue gestarteten „Deadpool“-Serie umfasst.


Nachdem gewisse Erden miteinander kollidierten, sind die Realitäten nicht mehr ganz das, was sie früher waren. So ist Deadpool inzwischen nicht nur der beliebteste Superheld und Mitglied der neuen Avengers, sondern finanziert das Team auch noch anstelle von Tony Stark. Um das notwendige Geld heranzuschaffen, hat Wade Wilson allerdings einige krude Ideen. Das kann nicht gut gehen, zumal irgendjemand ihn tot oder zumindest leiden sehen möchte.


Autor der Story ist Gerry Duggan, was angesichts dessen Geschichte „The Last Christmas“, in deren Zentrum der Weihnachtsmann in einer postapokalyptischen Welt steht, sicherlich keine schlechte Wahl ist. Dennoch ist der Deadpool-Restart nicht ganz so durchgedreht, wie einige frühere Werke. Insgesamt kommen nicht nur alte Hasen, sondern auch Neueinsteiger auf ihre Kosten. Für Kenner hat Duggan immer wieder einige nette Anspielungen parat und so darf auch ein sinnfreier Auftritt von Hydra-Bob nicht fehlen. An einigen Stellen könnte die Gag-Dichte zwar etwas höher sein. Dafür bietet Duggan seinen Lesern aber jenseits vom puren Nonsense eine durchaus ansprechende Geschichte mit einigen Spannungsmomenten – was bei einer quasi unsterblichen Hauptfigur ja gar nicht so einfach ist – sowie einige Überraschungen.


Für die visuelle Umsetzung zeichnet Mike Hawthorne verantwortlich. Als Referenz dafür dürfte unter anderem seine Arbeit an „The Un-Man“ gedient haben. Der Zeichner setzt vor allem den scharlachroten Superheldenkomiker und seine Alter Egos gekonnt in Szene. Aber auch die Darstellung der anderen Figuren – Captain America als rüstiger Rentner – weiß zu gefallen. Überbordende Gewaltorgien gibt es für Deadpool-Verhältnisse optisch nicht, aber gerade am Ende gibt es einige Splattermomente, bei denen aber der komische Aspekt – Stichwort: Heilfaktor – dominiert. Einige Hintergründe gestaltet Mike Hawthorne leider recht lieblos. Zudem hätte eine etwas größere Dosis Slapstick nicht geschadet.


„Deadpool: Wade Wilson Superstar 1“ bietet mit „Deadpool #Secret Comic“ einen tollen Bonus in Form einer fünfseitigen Geschichte aus Variant-Covern. Hier spielt Deadpool wie in alten Zeiten mit seiner Rolle als Superheld in einem Comic und sorgt bei den Lesern für einige Lacher.


 

 

Fazit:

„Deadpool: Wade Wilson Superstar 1“ ist ein ansprechender Comic mit einigen Überraschungen, der neuen Fans einen recht einfachen Einstieg ermöglicht und dennoch auch für alte Hasen einige Insider-Gags bereit hält. Auch der Variant-Bonus und die visuelle Gestaltung sind echte Pluspunkte. Allerdings kommen Deadpools anarchischer Humor und das bekannte Spiel mit seiner Situation als Comic-Figur insgesamt etwas zu kurz.

 


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Comic

 

Deadpool: Wade Wilson Superstar

Autor: Gerry Duggan

Zeichner: Mike Hawthorne

Erscheinungsdatum: Mai 2017

Panini - 128 Seiten - Softcover

ISBN-10: 3741601837

ISBN-13: 978-3741601835

 

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240509001704feab3dab
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Erstellt: 31.05.2017, zuletzt aktualisiert: 07.04.2024 09:00, 15708